1 1Wohl dem, der nicht wandelt
2vielmehr Gefallen hat am Gesetz des HERRNim Rat✲ der Gottlosen und nicht tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt im Kreise der Spötter,
3Der gleicht einem Baum, gepflanzt an Wasserbächen,und sinnt über sein Gesetz bei Tag und bei Nacht!
4Nicht also die Gottlosen: nein,der seine Früchte bringt zu rechter Zeit und dessen Laub nicht welkt; und alles, was er beginnt, das gelingt.
5Darum werden die Gottlosen nicht im Gericht bestehnsie gleichen der Spreu, die der Wind verweht.
6Denn es kennt der HERR den Weg der Gerechten;und die Sünder nicht in der Gemeinde der Gerechten.
doch der Gottlosen Weg führt ins Verderben.A
2 1Was soll das Toben der Völker
2Die Könige der Erde rotten sich zusammen,und das eitle Sinnen der Völkerschaften?✲
3»Laßt uns zerreißen ihre Bandeund die Fürsten halten Rat miteinander gegen den HERRN und den von ihm Gesalbten:
4Der im Himmel thront, der lacht,und von uns werfen ihre Fesseln!«
5Dann aber wird er zu ihnen reden in seinem Zornder Allherr spottet ihrer.
6»Habe ich doch meinen König eingesetztund sie schrecken in seinem Ingrimm:
7Laßt mich kundtun den Ratschluß des HERRN!auf dem Zion, meinem heiligen Berge!« –
8Fordre von mir, so gebe ich dir die Völker zum ErbeEr hat zu mir gesagt: »Mein Sohn bist du; ich selbst habe heute dich gezeugt✲.
9Du sollst sie mit eiserner Keule zerschmettern,und dir zum Besitz die Enden der Erde.
10So nehmt denn Klugheit an, ihr Könige,wie Töpfergeschirr sie zerschlagen!« –
11Dienet dem HERRN mit Furchtlaßt euch warnen, ihr Richter✲ der Erde!
12Küsset den Sohn, auf daß er nicht zürneund jubelt ihm zu mit Zittern!
und ihr zugrunde geht auf eurem Wege! denn leicht entbrennt sein Zorn. Wohl allen, die bei ihm sich bergen✲!
3 1Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohne Absalom floh. 2Ach HERR, wie sind doch meine Bedränger so zahlreich,
3Gar viele sagen von mir:wie viele erheben sich gegen mich!
4Doch du, o HERR, bist ein Schild um mich her,»Es gibt keine Rettung✲ für ihn bei Gott!« SELA.
5Laut ruf’ ich zum HERRN,meine Ehre und der mir das Haupt erhebt.
6Ich legte mich nieder, schlief ruhig ein:und er erhört michA von seinem heiligen Berge. SELA.
7Ich fürchte mich nicht vor vielen Tausenden Kriegsvolks,erwacht bin ich wieder, denn der HERR stützt mich✲.
8Steh auf, o HERR! Hilf mir, mein Gott!die rings um mich her sich gelagert haben✲.
9Beim HERRN steht die Hilfe✲:Du hast ja all meinen Feinden Backenstreiche versetzt, den Gottlosen die Zähne zerschmettert.
über deinem Volke walte dein Segen! SELA.
4 1Dem Musikmeister, mit Saitenspiel; ein Psalm von David. 2Wenn ich rufe, erhöre mich,
3Ihr Herrensöhne, wie lange nochdu Gott meiner Gerechtigkeit✲! In Bedrängnis hast du mir (immer) Raum geschafft: sei mir gnädig und höre mein Gebet!
4Erkennt doch, daß der HERRsoll meine Ehre geschändet werden? Wie lange noch wollt ihr an Eitlem hangen, auf Lügen ausgehn? SELA.
5Seid zornerregt, doch versündigt euch nicht!✲den ihm Getreuen sich auserkoren: der HERR vernimmt’s, wenn ich zu ihm rufe.
6Bringt Opfer der Gerechtigkeit darDenkt nach im stillen auf eurem Lager und schweigt! SELA.
7Es sagen gar viele:und vertraut auf den HERRN!
8Du hast mir größere Freude ins Herz gegeben»Wer läßt Gutes uns schauen✲?« Erhebe✲ über uns, o HERR, das Licht deines Angesichts!
9In Frieden will ich beides,als ihnen zur Zeit, wo sie Korn und Wein in Fülle haben.
mich niederlegen und schlafen; denn du allein, HERR, läßt mich in Sicherheit wohnen.
5 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »die Erbschaften«; ein Psalm von David. 2Vernimm meine Worte✲, o HERR,
3Ach, hör’ auf mein lautes Flehen,merke auf mein Seufzen!
4O HERR, in der Frühe schon hörst du mein Rufen,mein König und mein Gott; denn zu dir geht mein Gebet!
5Du bist ja nicht ein Gott, dem gottlos Wesen gefällt:in der Frühe schon richte ich dir (ein Opfer) zu und spähe aus (nach dir).
6Ruhmredige dürfen dir nicht vor die Augen treten:kein Böser darf als Gast bei dir weilen;
7Du läßt die Lügner zugrunde gehn;du hassest alle Übeltäter.
8Ich aber darf nach deiner großen Gnade dein Haus betreten,wer mit Blutvergießen und Trug sich befaßt, den verabscheut der HERR.
9HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeitich darf vor deinem heiligen Tempel✲ in Ehrfurcht vor dir mich niederwerfen✲.
10Denn in ihrem Mund ist keine Aufrichtigkeit,um meiner Feinde willen, ebne vor mir deinen Weg!
11Laß sie büßen, o Gott, daß zu Fall sie kommen durch ihre Anschläge!ihr Inneres✲ ist Bosheit✲; ein offnes Grab ist ihre Kehle, mit ihrer Zunge reden sie glatte Worte✲.
12Dann werden alle sich freun, die auf dich vertrauen:Stoße sie weg von dir ob der Menge ihrer Frevel, denn sie haben dir Trotz geboten!
13Denn du, HERR, segnest den Gerechten,allzeit werden sie jubeln, daß du sie beschirmst; und frohlocken werden alle über dich, die deinen Namen lieben.
schirmst ihn mit (deiner) Gnade wie mit einem SchildeA.
6 1Dem Musikmeister, mit Saitenspiel, im Basston; ein Psalm von David. 2HERR, nicht in deinem Zorne strafe mich
3Sei mir gnädig, o HERR, denn ich bin am Verschmachten!und nicht in deinem Ingrimm züchtige mich!✲
4und meine Seele ist voller Angst!Heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken,A
5Kehre doch wieder, o HERR, errette meine Seele✲!Du aber, o HERR, – wie lange noch (willst du fern sein)?
6Denn im Tode gedenkt man deiner nicht:Hilf mir um deiner Gnade willen!
7Erschöpft bin ich von all meinem Seufzen;im Totenreich – wer singt da dein Lob?
8Geschwunden ist mein Augenlicht vor Gram,in jeder Nacht netz’ ich mein Bett (mit Zähren), mache mein Lager zu einer Tränenflut.
9Hinweg von mir, ihr Übeltäter alle!gealtert (vom Weinen) ob all meinen Feinden.
10gehört hat der HERR mein Flehen:Denn der HERR hat mein lautes Weinen gehört;
11Alle meine Feinde werden zuschanden werdender HERR nimmt mein Gebet an.
und ganz bestürzt dastehn: mit Schanden müssen sie abziehn augenblicklich!
7 1Ein Bittgebet✲ Davids, das er dem Herrn wegen der Worte des Benjaminiten Kusch sang✲. 2HERR, mein Gott, bei dir such’ ich Zuflucht:
3daß der Feind mich nicht wie ein Löwe zerreißehilf mir von allen meinen Verfolgern und rette mich,
4O HERR mein Gott! Hab’ ich solches verübt,und zerfleische, weil kein Retter da ist!
5hab’ ich dem, der in Frieden mit mir lebte, Böses getan –klebt Unrecht an meinen Händen,
6so möge der Feind mich verfolgen und einholen,ach nein, ich rettete ja, die mich grundlos bedrängten –:
7Steh auf, o HERR, in deinem Zorn!möge mein Leben zu Boden niedertreten und strecke meine Ehre in den Staub!A SELA.
8Laß die ganze Versammlung der Völker dich umringen,Erhebe dich gegen die Wut meiner Dränger! Werde wach mir zum Heil, du hast ja Gericht verordnet!
9Der HERR ist Richter über die Völker:und über ihrA kehre zurück zur Höhe!
10Mache der Gottlosen Bosheit ein Endeschaffe mir Recht, o HERR, nach meiner Gerechtigkeit und nach meines Herzens Unschuld!
11Meinen Schild hält Gott,und hilf dem Gerechten zu festem Stand, du Prüfer der Herzen und Nieren, gerechter Gott!
12Gott ist ein gerechter Richterder Helfer der in ihrem Herzen Redlichen.
13Wahrlich, wiederum schärft er sein Schwert,und ein Gott, der täglich droht✲.
14und richtet Todesgeschosse auf ihn,hält seinen Bogen gespannt und zielt
15Seht: da brütet er✲ über Trug,seine Pfeile, die er zu Brandpfeilen macht.
16eine Grube hat er gegraben und ausgescharrt,geht schwanger mit Unheil und gebiert Lüge✲;
17Das Unheil, das er geplant, fällt ihm aufs eigne Haupt,stürzt selbst aber in die Grube, die er angelegt.
18Preisen will ich den HERRN nach seiner Gerechtigkeitsein Frevel fährt auf seinen eignen Scheitel nieder.
und lobsingen dem Namen des HERRN, des Höchsten.
8 1Dem Musikmeister, nach der Keltertreterweise; ein Psalm von David. 2HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist
3Aus der Kinder und Säuglinge Munddein Name auf der ganzen Erde, du, dessen Hoheit✲ am Himmel sich kundtut!A
4Wenn ich anschau’ deinen Himmel, das Werk deiner Finger,hast du ein Bollwerk dir zugerichtet deinen Gegnern zum Trotz, um Feinde und Widersacher verstummen zu machen✲.
5was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst,den Mond und die Sterne, die du hergerichtet:
6Und doch hast du ihn nur wenig hinter die Gottheit gestellt,und der Menschensohn, daß du ihn beachtest?!✲
7du hast ihm die Herrschaft verliehn über deiner Hände Werke,mit Herrlichkeit und Hoheit ihn gekrönt;
8Kleinvieh und Rinder allzumal,ja alles ihm unter die Füße gelegt:
9die Vögel des Himmels, die Fische im Meer,dazu auch die wilden Tiere des Feldes,
10HERR, unser Herrscher, wie herrlich istalles, was die Pfade der Meere durchzieht.
dein Name auf der ganzen Erde!
9 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »stirb für den Sohn!«; ein Psalm von David. 2Preisen will ich den HERRN von ganzem Herzen,
3ich will deiner mich freun und frohlocken,verkünden all deine Wundertaten,
4weil meine Feinde haben rückwärts weichen müssen:will lobsingen deinem Namen, du Höchster,
5Denn du hast mein Recht und meine Sache geführt,sie sind gestrauchelt und umgekommen vor dir✲.
6du hast die Heiden bedroht, die Frevler vernichtet,hast auf dem Throne gesessen als gerechter Richter;
7Der Feind ist dahin, zertrümmert für immer;ihren Namen ausgelöscht für immer und ewig:
8Der HERR aber thront in Ewigkeit;auch Städte hast du zerstört, ihr Gedächtnis ist untergegangen.
9und er, er richtet den Erdkreis mit Gerechtigkeit✲,zum Gericht hat er aufgestellt seinen Stuhl✲;
10So ist denn der HERR eine Burg den Bedrückten,spricht das Urteil den Völkern nach Gebühr.
11Drum vertrauen auf dich, die deinen Namen kennen;eine Burg für die Zeiten der Drangsal.
12Lobsinget dem HERRN, der auf Zion thront,denn du läßt nicht von denen, die dich, HERR, suchen.
13Denn als Rächer der Blutschuld hat er ihrer gedacht,verkündet unter den Völkern seine Taten!
14Sei mir gnädig, o HERR, sieh an, was ich leide durch meine Feinde!hat das Schreien der Elenden nicht vergessen.
15auf daß ich verkünde alle deine Ruhmestaten,Du bist’s, der den Pforten des Todes mich entreißt,
16Versunken sind die Heiden in die Grube, die sie gegraben,in den Toren der Tochter Zion ob deiner Hilfe juble!
17Kundgetan hat sich der HERR, hat Gericht gehalten:im Netz, das sie heimlich gestellt, hat ihr eigner Fuß sich verstrickt.
18Die Frevler fahren zur Unterwelt hinab,durch das Eingreifen seiner Hände ist der Frevler gefangen. SAITENSPIEL. SELA.
19denn nicht auf ewig bleibt der Arme vergessen,alle Heidenvölker, die Gottes vergessen;
20Steh auf, o HERR! Laß Menschen nicht trotzig schalten,und der Elenden Hoffnung geht nicht für immer verloren.
21Lege doch, HERR, einen Schrecken auf sie!laß die Heiden gerichtet werden vor dir!
Laß die Heiden erkennen, daß MenschenA sie sind! SELA.
10 1Warum, o HERR, stehst du so fern,
2Beim Hochmut der Gottlosen wird dem Bedrückten bange:verhüllst dir (das Auge) in Zeiten der Not?
3Denn der Frevler rühmt sich jubelnd seiner frechen Gelüste,möchten sie selbst sich fangen in den Anschlägen, die sie ersinnen!
4Der Frevler wähnt in seinem Stolz: »Gott fragt nicht danach!«und der Wucherer gibt dem HERRN den Abschied, lästert ihn.
5Allezeit hat er ja Glück in seinem Tun,»Es gibt keinen Gott!« – dahin geht all sein Denken.
6Er denkt im Herzen: »Nie komm’ ich zu Fall;deine Strafgerichte bleiben himmelweit fern von ihm, alle seine Gegner – er bietet ihnen Hohn.A
7Sein Mund ist voll Fluchens, voll Täuschung und Gewalttat;nun und nimmer wird Unglück mich treffen!«
8In (abgelegnen) Gehöften liegt er im Hinterhalt,unter seiner Zunge birgt sich UnheilA und Frevel.
9Er lauert im Versteck wie der Löwe in seinem Dickicht,ermordet den Schuldlosen insgeheim✲, nach dem Hilflosen spähen seine Augen.
10er duckt sich, kauert nieder,er lauert, den Elenden zu haschen; er hascht den Elenden, indem er ihn in sein Netz zieht;
11Er denkt in seinem Herzen: »Gott hat’s vergessen,und die Hilflosen✲ fallen ihm in die Klauen.
12Steh auf, o HERR, erhebe, o Gott, deinen Arm,hat sein Antlitz verhüllt: er sieht es nimmer!«
13Warum darf der Frevler Gott lästern✲,vergiß die Elenden nicht!
14Du hast es wohl gesehn, denn auf Unheil und Herzeleiddarf denken in seinem Herzen: »Du fragst nicht danach«?
15Zerschmettre den Arm des Frevlersachtest du wohl, in deine Hand es zu nehmen;A du bist’s, dem der Schwache es anheimstellt, der Waise bist du ein Helfer.
16Der HERR ist König auf immer und ewig:und suche des Bösewichts gottloses Wesen heim, bis nichts mehr von ihm zu finden!
17Das Verlangen der Elenden hörst du, o HERR;verschwinden müssen die Heiden aus seinem Lande!
18um den Waisen und Bedrückten Recht zu schaffen:du stärkst ihren Mut, leihst ihnen dein Ohr,
nicht soll ein Mensch, der zur Erde gehört,A noch ferner schrecken✲.
11 1Dem Musikmeister, von David. Der HERR ist meine Zuflucht;
2Denn seht, die Gottlosen spannen den Bogen,wie dürft ihr zu mir sagen: »Fliehet in euer Gebirge wie Vögel!
3Wenn die Grundpfeiler niedergerissen werden, –legen ihren Pfeil auf die Sehne, um im Dunkel zu schießen auf schuldlose Herzen.
4Der HERR ist in seinem heiligen Palast,was kann da der Gerechte noch leisten?«
5Es prüft der HERR den Gerechten und den Gottlosen,der HERR, dessen Thron im Himmel steht; seine Augen halten Ausschau, seine Blicke prüfen die Menschenkinder.
6Er läßt auf die Gottlosen Schlingen✲ regnen;und wer Gewalttat liebt, den haßt seine Seele.
7Denn gerecht ist der HERR, ein Freund gerechten Tuns:Feuer und Schwefel und Glutwind sind ihres Bechers Teil (das ihnen zukommende Teil oder Los).
die Redlichen werden sein Angesicht schauen.
12 1Dem Musikmeister, im Basston; ein Psalm von David. 2Hilf doch, o HERR! Denn dahin sind die Frommen✲
3Falschheit reden sie jeder mit dem andern,und die Treuen ausgestorben inmitten der Menschenwelt!A
4O daß doch der HERR vertilgte alle glatten Lippen,mit glatten Lippen, mit doppeltem Herzen reden sie. –
5(die Leute) die da sagen: »Durch unsre Zunge sind wir starke Helden,die Zunge, die vermessen redet,
6»Ob der Knechtung der Niedrigen, ob dem Seufzen der Armenunser Mund steht uns zur Verfügung: wer will uns meistern?«A
7Die Worte des HERRN sind lautere Worte,will jetzt ich mich erheben«, spricht der HERR, »will Rettung schaffen dem, der danach verlangt!« –
8Du, HERR, wirst treulich sie halten, wirst uns schirmensind Silber, im Schmelzofen siebenfältig geläutert.
9vor den Gottlosen, die ringsum stolzieren,vor diesem Geschlecht✲ zu jeder Zeit,
weil Gemeinheit sich bläht inmitten der Menschheit.
13 1Dem Musikmeister; ein Psalm Davids. 2Wie lange noch, HERR, willst du mich ganz vergessen,
3Wie lange noch soll ich Sorgen hegen in meiner Seele,wie lange dein Antlitz vor mir verhüllen?
4Blick her, erhöre mich, HERR, mein Gott,Kummer im Herzen tragen Tag für Tag? Wie lange noch soll mein Feind sich gegen mich erheben?
5Sonst rühmt sich mein Feind: »Ich habe ihn überwältigt!«,laß die Augen mir wieder leuchten, daß zum Tode ich nicht entschlafe!
6Doch nein, ich vertraue deiner Gnade:und meine Gegner jubeln, wenn ich wanke.
jauchzen soll mein Herz ob deiner Hilfe! Singen will ich dem HERRN, daß er Gutes an mir getan!
14 1Dem Musikmeister, von David. Die Toren sprechen✲ in ihrem Herzen:
2Der HERR schaut hernieder vom Himmel aus»Es gibt keinen Gott«; verderbt, abscheulich ist ihr Tun: da ist keiner, des Gutes täte.
3Doch alle sind sie abgefallen,nach den Menschenkindern, um zu sehn, ob da sei ein Verständiger, einer der nach Gott fragt.
4Haben denn keinen Verstand die Übeltäter alle,insgesamt entartet; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer✲.
5Damals gerieten sie in Angst und Schrecken,die mein Volk verzehren – die das Brot des HERRN wohl essen, doch ohne ihn anzurufen?
6Beim Anschlag gegen den Elenden werdet zuschanden ihr werden,denn Gott war mit dem gerechten Geschlecht.
7O daß doch aus Zion die Rettung Israels käme!denn der HERR ist seine Zuflucht.
Wenn der HERR einst wendet das Schicksal seines Volkes, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.
15 1Ein Psalm von David. HERR, wer darf Gast sein in deinem Zelte,
2Wer unsträflich wandelt und Gerechtigkeit übtwer wohnen auf deinem heiligen Berge?
3wer keine Verleumdung mit seiner Zunge umherträgt,und die Wahrheit redet, wie’s ihm ums Herz ist;
4wer Verworfne als wirklich verächtlich ansieht,seinem Nächsten kein Unrecht zufügt und keine Schmähung ausspricht gegen Verwandte;
5wer sein Geld nicht ausleiht gegen Zins✲aber Gottesfürchtigen Ehre erweist; wer sich selbst zum Schaden schwört und den Eid doch hält;
und Bestechung nicht annimmt gegen Schuldlose: wer solches tut, wird ewiglich nicht wanken.
16 1Ein Lied von David. Behüte mich, Gott, denn bei dir such’ ich Zuflucht! 2Ich sage zu Gott: »Mein Allherr bist du,
3und von den Heiligen✲ im Lande (sag ich):es gibt nichts Gutes✲ für mich außer dir«;
4Vielfaches Leid erwächst den Verehrern anderer (Götter):»Dies sind die Edlen, an denen mein ganzes Herz hängt.«
5Der HERR ist mein Erbgut und Becherteil✲;ich mag ihre Bluttrankopfer nicht spenden und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen.
6Die Meßschnur ist mir gefallen aufs lieblichste✲du bist’s, der mein Los✲ mir sichert.
7Ich preise den HERRN, der mich freundlich beraten;ja, mein Erbteil gefällt mir gar wohl.
8Ich habe den HERRN mir beständig vor Augen gestellt:auch nächtens mahnt mich mein HerzA dazu.
9Drum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt:steht er mir zur Rechten, so wanke ich nicht✲.
10Denn du gibst meine Seele✲ dem Totenreich nicht preis,auch mein Leib wird sicher wohnen✲.
11Du weisest mir den Weg des Lebens✲:du läßt deinen Frommen nicht schaun die VernichtungA.
vor deinem Angesicht✲ sind Freuden in Fülle und SegensgabenA in deiner Rechten ewiglich.
17 1Ein Gebet Davids. Höre, o HERR, die gerechte Sache, merk’ auf mein lautes Rufen,
2Von dir soll das Urteil über mich ergehn:vernimm mein Gebet von Lippen ohne Trug!
3Prüfst du mein Herz, siehst du nach mir bei Nacht,deine Augen sehen untrüglich.A
4Beim Treiben der Menschen hab’ ich nach deiner Lippen Wortdurchforschest du mich: du findest nichts Böses; mein Mund macht sich keines Vergehens schuldig.A
5Meine Schritte haben sich fest an deine Bahnen gehalten,gemieden die Pfade der Gewalttätigen.
6Ich rufe zu dir, denn du erhörst mich, o Gott:meine Tritte haben nicht gewankt.
7Erweise mir deine Wundergnade, du Retter derer,neige dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede✲!
8Behüte mich wie den Stern im Auge,die vor Widersachern Zuflucht suchen bei deiner Rechten!
9vor den Frevlern, die mir Gewalt antun,birg mich im Schatten deiner Flügel
10Ihr gefühlloses Herz halten sie verschlossen,vor meinen Feinden, die voll Gier mich umringen!
11Auf Schritt und Tritt lauern sie jetzt uns auf,ihr Mund stößt vermessene Reden aus.
12sie gleichen dem Löwen, der gierig ist zu rauben✲,richten ihr Trachten darauf, uns zu Boden zu werfen;
13Erhebe dich, HERR, tritt ihm entgegen, strecke ihn nieder!und dem jungen Leu, der da lauert im Versteck.
14mit deiner Hand, o HERR, vor den Menschen,Errette mein Leben mit deinem Schwert vor dem Frevler,
15Doch ich in Gerechtigkeit✲ darf dein Angesicht schauen,vor den Leuten dieser Welt, deren Teil im Leben ist! Mit deinem Aufgesparten✲ fülle ihren Bauch! Mögen ihre Söhne satt daran werden und ihren Überrest wieder ihren Kindern hinterlassen!A
darf satt mich sehn beim Erwachen an deinem Bilde✲.
18 1Dem Musikmeister; vom Knecht des Herrn, von David, der dieses Lied an den Herrn richtete zu der Zeit, als der Herr ihn aus der Hand aller seiner Feinde, auch aus der Gewalt Sauls errettet hatte. Er betete (damals) so: 2Ich liebe dich, HERR, meine Stärke! 3Der HERR ist mein Fels, meine Burg und mein Erretter,
4Den Preiswürdigen rufe ich an, den HERRN:mein Gott ist mein Hort, bei dem ich Zuflucht suche, mein Schild und das Horn meines Heils, meine Feste.
5Die Wogen des Todes hatten mich umringt,so werd’ ich von meinen Feinden errettet.
6die Netze des Totenreichs umfingen mich schon,und die Ströme des Unheils schreckten mich;
7In meiner Angst rief ich zum HERRNdie Schlingen des Todes fielen über mich✲.
8Da wankte und schwankte die Erde,und schrie (um Hilfe) zu meinem Gott; da vernahm er in seinem Palast mein Rufen, und mein Notschrei drang ihm zu Ohren.
9Rauch stieg auf von seiner Nase,und der Berge Grundfesten bebten, sie wankten hin und her, denn er war zornentbrannt.
10Er neigte den Himmel und fuhr herab,und fressendes Feuer drang aus seinem Munde, glühende Kohlen sprühten von ihm aus.
11er fuhr auf dem Cherub und flog daherWolkennacht lag unter seinen Füßen;
12Finsternis machte er zu seiner Hülle,und schoß herab auf den Fittichen des Sturms;
13aus dem Glanz vor ihm her brachen durch seine Wolkenrings um sich her zu seinem Gezelt Regendunkel, dichtes Gewölk;
14Dann donnerte der HERR im Himmel,Hagel und feurige Kohlen✲.
15er schoß seine Pfeile ab und zerstreute sie✲,der Höchste ließ seine Stimme erschallen;
16Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeresschleuderte Blitze und schreckte sie✲.
17Er streckte die Hand herab aus der Höhe, erfaßte mich,und aufgedeckt die Grundfesten der Erde vor deinem Schelten, o HERR, vor dem Zornesschnauben deiner Nase.
18entriß mich meinem starken Feindezog mich heraus aus den großen Fluten,
19Sie hatten mich überfallen an meinem Unglückstage;und meinen Widersachern, die zu stark mir waren.
20er führte mich heraus auf weiten Raum,doch der HERR ward mir zur Stütze;
21Der HERR hat mir gelohnt nach meiner Gerechtigkeit,riß mich heraus, weil er Wohlgefallen an mir hatte.
22denn ich habe eingehalten die Wege des HERRNnach der Reinheit meiner Hände mir vergolten;
23nein, alle seine Rechte haben mir vor Augen gestanden,und bin von meinem Gott nicht treulos abgefallen;
24So bin ich unsträflich vor ihm gewandeltund seine Gebote hab’ ich nicht von mir gewiesen.
25drum hat mir der HERR vergolten nach meiner Gerechtigkeit,und hab’ mich vor jeder Verschuldung gehütet;
26Gegen den Guten erweist du dich gütig,nach der Reinheit meiner Hände, die seinen Augen sichtbar war.
27gegen den Reinen erweist du dich rein,gegen den Redlichen zeigst du dich redlich,
28denn du schaffst demütigen Leuten Hilfe,doch gegen den Falschen zeigst du dich enttäuschend;A
29Ja, du läßt meine Leuchte hell scheinen;aber stolze Augen erniedrigst du.
30Denn mit dir überrenne ich Feindesscharen,der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht.
31Dieser Gott – sein Walten ist vollkommen;und mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
32Denn wer ist Gott außer dem HERRNdie Worte des HERRN sind lauter, ein Schild ist er allen, die zu ihm sich flüchten.
33dieser Gott, der mit Kraft mich gegürtetund wer ein Fels als nur unser Gott?,
34der mir Füße verliehen den Hirschen gleichund meinen Weg ohn’ Anstoß gemacht;
35der meine Hände streiten gelehrt,und mich sicher auf Bergeshöhen gestellt;
36Du reichtest mir deinen schützenden Schild,daß meine Arme den ehernen Bogen spannten.
37Du schafftest weiten Raum meinen Schritten unter mir,deine Rechte stützte mich, und deine Gnade machte mich groß.
38Ich verfolgte meine Feinde, holte sie einund meine Knöchel wankten nicht.
39ich zerschmetterte sie, daß sie nicht wieder aufstehn konnten:und kehrte nicht um, bis ich sie vernichtet;
40Und du gürtetest mich mit Kraft zum Streit,sie sanken unter meine Füße nieder.
41du triebst meine Feinde vor mir in die Flucht,beugtest unter mich alle, die sich gegen mich erhoben;
42sie schrien um Hilfe – doch da war kein Helfer –und alle, die mich haßten, vernichtete ich:
43ich zermalmte sie wie Staub vor dem Winde,zum HERRN – doch er hörte sie nicht;
44Du hast mich aus den Kämpfen für (mein) Volk errettet,wie Kot auf den Gassen schüttete ich sie hin.
45aufs bloße Wort gehorchen sie mir,mich zum Oberhaupt von Völkern✲ eingesetzt: Völker, die ich nicht kannte, dienen mir;
46die Söhne des Auslands sinken mutlos hindie Söhne des Auslands huldigen mir;
47Der HERR lebt: gepriesen sei mein Hort!und kommen zitternd hervor aus ihren Schlössern.
48der Gott, der mir Rache verliehenund erhaben ist der Gott meines Heils,
49der von meinen grimmen Feinden mich gerettetund die Völker unter meine Herrschaft gezwungen,
50Drum will ich dich preisen, HERR, unter den Völkernund über meine Widersacher mich erhöht, von dem Mann der Gewalttat mich befreit hat!
51dir, der seinem Könige großes Heil verleihtund deinem Namen lobsingen✲,
und Gnade an seinem Gesalbten übt, an David und seinem Hause ewiglich!
19 1Dem Musikmeister; ein Psalm von David. 2Die Himmel verkünden Gottes Herrlichkeit✲,
3Ein Tag ruft dem andern die Botschaft zu,und vom Werk seiner Hände erzählt die FesteA.
4Da ist keine Sprache, da sind keine Worte,und eine Nacht vermeldet der andern die Kunde.
5und doch: durch alle Lande dringt ihr Schallunhörbar ist ihre Stimme;
6Und sie – wie ein Bräutigam tritt sie hervor aus ihrem Gemach,und ihre Rede bis ans Ende des Erdkreises✲; der Sonne hat er dort ein Zelt gesetzt.
7Vom Ende des Himmels geht sie aus,sie freut sich wie ein Held, zu durchlaufen die Bahn.
8Das Gesetz des HERRN ist vollkommen✲:und ihr Umlauf reicht wieder bis zu dessen Ende, und nichts bleibt verborgen vor ihrer Lichtglut. –
9die Befehle des HERRN sind richtig:erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig: macht die Törichten weise;
10die Furcht✲ vor dem HERRN ist rein:erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter: erleuchtet✲ die Augen;
11sie sind köstlicher als Goldbleibt ewig bestehn; die Gerichtsurteile des HERRN sind Wahrheit: sind allzumal gerecht;
12Auch dein Knecht läßt durch sie sich warnen:und als Feingold in Menge, sind süßer als Honig und Wabenseim.
13Verfehlungen – ach, wer nimmt sie wahr?in ihrer Befolgung liegt ein reicher Lohn.
14Auch vor Hochmutssünden behüte deinen Knecht:Von den unbewußten Fehlern sprich mich los!
15Laß wohlgefällig dir sein die Worte meines Mundeslaß sie nicht Macht über mich gewinnen! Dann steh’ ich unsträflich da und bleibe rein von schwerer Verschuldung.
und das Sinnen meines Herzens, o HERR, mein Fels und mein Erlöser!
20 1Dem Musikmeister; ein Psalm von David. 2Der HERR erhöre dich am Tage der Drangsal,
3Er sende dir Hilfe vom Heiligtum heres schütze dich der Name des Gottes Jakobs!
4Er gedenke aller deiner Speisopfer✲und leiste dir Beistand von Zion aus!
5Er gewähre dir, was dein Herz begehrt,und sehe dein Brandopfer wohlgefällig an! SELA.
6Dann wollen wir jubeln ob deinem Heilund lasse all deine Pläne gelingen!
7Jetzt weiß ich, der HERR hilft seinem Gesalbten:und im Namen unsers Gottes die Fahnen entfalten✲: der HERR erfülle dir all deine Wünsche! –
8Diese sind stark durch Wagen und jene durch Rosse,er erhört ihn aus seinem heiligen Himmel durch die hilfreichen Taten seiner Rechten.
9Sie stürzen nieder und fallen,doch wir sind stark durch den Namen des HERRN, unsers Gottes.A
10O HERR, hilf✲ dem König!doch wir stehn fest und halten uns aufrecht.
Erhör’ uns, sooft wir (dich) anrufen!A
Dankgebet für die dem König von Gott erwiesenen Wohltaten (besonders für den ihm verliehenen Sieg) und Hoffnung neuer Segnungen
21 1Dem Musikmeister; ein Psalm von David. 2O HERR, ob deiner Kraft freut sich der König,
3Seines Herzens Verlangen hast du ihm erfülltund ob deiner HilfeA – wie jauchzt er so laut!
4denn mit Glück und Segen bist du ihm begegnet,und den Wunsch seiner Lippen ihm nicht versagt; SELA.
5Leben erbat er von dir: du hast’s ihm gewährt,hast aufs Haupt ihm gesetzt eine Krone von Feingold.
6Groß ist sein Ruhm durch deine Hilfe,der Jahre Fülle auf endlose Zeit.
7für die Dauer hast du ihn zum Segen gemacht,mit Glanz und Hoheit hast du ihn geschmückt;
8Denn der König vertraut auf den HERRNihn beglückt mit Freude vor deinem Angesicht.
9Deine Hand wird treffen alle deine Feinde,und wird durch des Höchsten Gnade nicht wanken.
10Du wirst sie wie einen Feuerofen machen,deine Rechte alle erreichen, die dich hassen.
11Ihren Nachwuchs✲ wirst du vom Erdboden tilgensobald du erscheinst; der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn, und Feuer wird sie verzehren.
12Wenn Böses sie gegen dich planen, auf Arglist sinnen:und ihr Geschlecht aus der Menschenwelt.
13denn du wirst sie zwingen, die Flucht zu ergreifen,sie werden nichts vermögen;
14Erhebe dich, HERR, in deiner Kraft:mit deinem Bogen auf ihr Antlitz zielen.
wir wollen dein Heldentum besingen und preisen.
22 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Hirschkuh der Morgenröte«; ein Psalm von David. 2Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?✲
3Mein Gott! Ich rufe bei Tage, doch du antwortest nicht,Ach, fern von meiner Rettung bleiben die Worte meiner Klage!
4Und doch bist du der Heilige,und bei Nacht, doch Ruhe wird mir nicht zuteil!
5Auf dich haben unsre Väter vertraut,der da thront über Israels Lobgesängen.
6zu dir haben sie geschrien und Rettung gefunden,sie haben vertraut, und du hast ihnen ausgeholfen;
7Doch ich bin ein Wurm und kein Mensch mehr,auf dich haben sie vertraut und sind nicht enttäuscht worden.
8alle, die mich sehen, spotten mein✲,bin der Leute Hohn und verachtet vom Volk;
9»Er werf’s auf den HERRN: der möge ihn befreien,reißen den Mund auf, schütteln den Kopf:
10Ja du bist’s, der mich der Mutter gelegt in den Schoß,der möge ihn retten: er hat ja Wohlgefallen an ihm!«
11von Geburt an bin ich auf dich geworfen✲,mich sicher geborgen an meiner Mutter Brust;
12O bleibe nicht fern von mir, denn die Drangsal ist nahe,vom Schoß meiner Mutter her bist du mein Gott.
13Mich umzingeln mächtige Stiere,und sonst ist kein Helfer zu sehen!
14den Rachen sperren sie gegen mich auf –Basans Riesenfarren halten mich umringt;
15Wie Wasser bin ich ausgegossen,ein reißender, brüllender Löwe!
16Vertrocknet wie eine Scherbe ist meine Kraft,alle meine Glieder sind ausgerenkt✲; das Herz ist mir geworden wie Wachs, zerschmolzen in meinem Innern.
17Ach, Hunde umgeben mich rings,und die Zunge klebt mir am Gaumen: in den Staub des Todes hast du mich gelegt.
18Alle meine Gebeine kann ich zählen:eine Rotte von Übeltätern umkreist mich; sie haben mir Hände und Füße durchbohrt.
19Sie teilen meine Kleider unter sichsie aber blicken mich an und weiden sich an dem Anblick.
20Doch du, HERR, bleibe nicht fern von mir,und werfen das Los um mein Gewand✲.
21Errette vor dem Schwert mein Leben,du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe!
22Hilf mir aus dem Rachen des Löwenmein einziges Gut aus der Hunde Gewalt!A
23Dann will ich deinen Namen meinen Brüdern kundtun,und bewahre mich vor den Hörnern der Büffel!
24»Die den HERRN ihr fürchtet, preiset ihn!inmitten der Gemeinde dich rühmen✲:
25Denn er hat nicht übersehen und nicht verabscheut das Elend des DuldersIhr alle vom Hause Jakobs, ehret ihn und scheut euch vor ihm, ihr alle von Israels Stamm!
26Dir soll mein Loblied gelten in großer Gemeinde;und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen, nein, als er zu ihm schrie, auf ihn gehört.«
27Die Elenden sollen essen, daß sie satt werden,meine Gelübde will ich erfüllen vor denen, die ihn fürchten.
28Daran werden gedenken und zum HERRN sich bekehrenund die da suchen den HERRN, sollen ihn preisen: aufleben soll euer Herz für immer!
29denn dem HERRN gehört die Herrschaft✲,alle Enden der Erde, und vor dir werden sich niederwerfen alle Geschlechter der Heiden;
30Vor ihm werden niederfallen alle Großen der Erde,und er ist der Völkergebieter.
31Die Nachwelt wird ihm dienen;vor ihm die Knie beugen alle, die in den Erdstaub sinken und wer seine Seele nicht am Leben erhalten kann.
32Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit kundtunvom Allherrn wird man erzählen dem künft’gen Geschlecht.
dem nachgeborenen Volk, daß Er es vollführt hat.A
23 1Ein Psalm von David. Der HERR ist mein Hirt: mir mangelt nichts. 2Auf grünen Auen läßt er mich lagern,
3Er erquickt meine Seele;zum Lagerplatz am Bache führt er mich.A
4Müßt’ ich auch wandern in finsterm Tal:er leitet mich auf rechten Pfaden um seines Namens willen.
5Du deckst mir reichlich den Tischich fürchte kein Unglück, denn du bist bei mir: dein Hirtenstab und dein Stecken, die sind mein Trost.
6Nur Gutes und Liebes✲ werden mich begleitenvor den Augen meiner Feinde; du salbst mir das Haupt mit Öl und schenkst mir den Becher voll ein.
mein ganzes Leben hindurch, und heimkehren werd’ ich zum Hause des HERRN für eine lange Reihe von Tagen.B
24 1Von David, ein Psalm. Dem HERRN gehört die Erde und ihre Fülle,
2denn er hat auf Meeren✲ sie gegründetder Erdkreis und seine Bewohner;
3Wer darf hinaufgehn zum Berge des HERRN,und über Strömen sie festgestellt.
4Wer schuldlos ist an Händen und reinen Herzens,wer stehen an seiner heiligen Stätte?
5der wird Segen empfangen vom HERRNwer nie den Sinn auf Täuschung richtet, und wer nicht betrügerisch schwört:
6Dies ist das Geschlecht, das nach ihm verlangt,und Gerechtigkeit✲ vom Gott seines Heils.
7Hebt hoch, ihr Tore, eure Häupterdie dein Angesicht suchen, Gott Jakobs.A SELA.
8»Wer ist denn der König der Herrlichkeit✲?«und öffnet euch weit,A ihr uralten Pforten, daß der König der Herrlichkeit✲ einziehe!
9Hebt hoch, ihr Tore, eure HäupterDer HERR, gar stark und ein Held, der HERR, ein Held in der Schlacht!
10»Wer ist denn der König der Herrlichkeit✲?«und öffnet euch weit,A ihr uralten Pforten, daß der König der Herrlichkeit✲ einziehe!
Der HERR der Heerscharen, der ist der König der Herrlichkeit✲! SELA.
25 1Von David. Zu dir, o HERR, erheb’ ich meine Seele, 2mein Gott, auf dich vertraue ich:
3Nein, keiner, der auf dich harrt, wird enttäuscht;laß mich nicht enttäuscht werden, laß meine Feinde nicht über mich frohlocken!
4Tu mir kund, o HERR, deine Wege,enttäuscht wird nur, wer dich treulos verläßt. –
5Laß mich wandeln in deiner Wahrheit✲ und lehre mich,deine Pfade lehre mich!
6Gedenke der Erweise deines Erbarmens, o HERR,denn du bist der Gott meines Heils: deiner harre ich allezeit. –
7gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Vergehen:und daß deine Gnadenverheiße aus der Urzeit stammen;
8Gütig und aufrichtig ist der HERR;nein, nach deiner Gnade gedenke meiner um deiner Güte willen!
9läßt Bedrückte wandeln in richtiger Weisedarum weist er den Sündern den rechten Weg,
10Alle Pfade des HERRN sind Gnade und Treueund lehrt die Dulder seinen Weg.
11Um deines Namens willen, o HERR,denen, die seinen Bund und seine Gebote halten.
12Wie steht’s mit dem Mann, der den HERRN fürchtet?vergib mir meine Schuld, denn sie ist groß! –
13Er selbst wird wohnen im Glück,Dem zeigt er den Weg, den er wählen soll.
14Freundschaft hält der HERR mit denen, die ihn fürchten,und seine Kinder werden das Land besitzen.
15Meine Augen sind stets auf den HERRN gerichtet,und sein Bund will zur Erkenntnis sie führen. –
16Wende dich mir zu und sei mir gnädig!denn er wird meine Füße aus dem Netze ziehn.
17Die Ängste meines Herzens sind schwer geworden:Denn einsam bin ich und elend.
18Sieh mein Elend an und mein Ungemacho führ’ mich heraus aus meinen Nöten!
19Sieh meine Feinde an, wie viele ihrer sindund vergib mir alle meine Sünden! –
20Behüte meine Seele und rette mich,und wie sie mich hassen mit frevlem Haß.
21Unschuld und Redlichkeit mögen mich behüten,nicht enttäuscht laß mich werden: ich traue auf dich!
22O Gott, erlöse Israel aus allen seinen Nöten!denn ich harre deiner, o HERR! –
26 1Von David. Schaffe mir Recht, o HERR,
2Prüfe mich, HERR, und erprobe mich:denn ich bin gewandelt in meiner Unschuld und habe vertraut auf den HERRN ohne Wanken!
3Denn deine Gnade steht mir vor Augen,meine Nieren und mein Herz sind geläutert!A
4Ich sitze nicht bei falschen Menschenund ich wandle in deiner Wahrheit✲.
5ich meide die Versammlung der Missetäterund verkehre nicht mit hinterlistigen Leuten;
6ich wasche in Unschuld meine Händeund halte mich nicht zu den Gottlosen;
7daß ich laut ein Danklied erschallen lasseund schreite so um deinen Altar, o HERR,
8O HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hausesund alle deine Wundertaten verkünde.
9Raffe nicht weg meine Seele mit den (Seelen der) Sünder,und den Ort, wo deine Herrlichkeit wohnt.
10an deren Händen Verbrechen klebennoch mein Leben mit dem der Mordgesellen,
11Ich aber wandle in meiner Unschuld:und deren Rechte gefüllt ist mit Bestechung!
12Mein Fuß steht fest auf ebenem Plan✲:erlöse mich, HERR, und sei mir gnädig!
in Versammlungen will ich preisen den HERRN.
27 1Von David. Der HERR ist mein Licht und mein Heil:
2Wenn Übeltäter gegen mich anstürmen,vor wem sollt’ ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Schutzwehr: vor wem sollte mir bangen?
3Mag ein Heer sich gegen mich lagern:mich zu zerfleischen✲, meine Widersacher und Feinde: sie straucheln und fallen.
4Nur eines erbitt’ ich vom HERRN,mein Herz ist ohne Furcht; mag Krieg sich gegen mich erheben: trotzdem bleib’ ich getrost.
5Denn er birgt mich in seiner Hüttedanach trag’ ich Verlangen: daß ich weilen möge im Hause des HERRN mein ganzes Leben hindurch, um anzuschauen die Huld des HERRN und der Andacht mich hinzugeben in seinem Tempel.
6So wird sich denn mein Haupt erhebenam Tage des Unheils, beschirmt mich im Schirm seines Zeltes, hebt hoch mich auf einen Felsen empor.
7Höre mich, HERR, laut ruf’ ich zu dir!über meine Feinde rings um mich her; und opfern will ich in seinem Zelte Schlachtopfer mit Jubelschall, will singen und spielen dem HERRN!
8Mein Herz hält dein Gebot dir vor:Ach sei mir gnädig, erhöre mich!
9Verbirg dein Angesicht nicht vor mir,»Ihr sollt mein Angesicht suchen!« Darum suche ich, o HERR, dein Angesicht.
10Wenn Vater und Mutter mich verlassen,weise nicht ab deinen Knecht im Zorn! Du bist meine Hilfe gewesen: verwirf mich nicht und verlaß mich nicht, du Gott meines Heils!
11Lehre mich, HERR, deinen Wegso nimmt doch der HERR mich auf.
12Gib mich nicht preis der Gier meiner Dränger!und führe mich auf ebener Bahn um meiner Feinde willen!
13Gott Lob! Ich bin gewiß, die Güte des HERRNDenn Lügenzeugen sind gegen mich aufgetreten und schnauben Gewalttat (gegen mich).
14Harre des HERRN, sei getrost,zu schauen im Lande der Lebenden.
und dein Herz sei unverzagt! Ja, harre des HERRN!
28 1Von David. Zu dir, HERR, rufe ich:
2Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie,mein Fels, o wende dich nicht schweigend von mir ab, auf daß nicht, wenn du mir stumm bleibst, ich den ins Grab✲ Gesunknen gleiche.
3Raffe mich nicht weg mit den Frevlernwenn ich meine Hände erhebe nach deinem Allerheiligsten!
4Vergilt du ihnen nach ihrem Tun,und den Übeltätern, die freundlich reden mit ihren Nächsten und dabei Arges im Herzen sinnen!
5Denn sie achten nicht auf das Walten des HERRN und das Werk seiner Hände;nach der Bosheit ihrer Handlungen, vergilt ihnen nach dem Werk ihrer Hände, zahl’ ihnen ihr Verhalten heim, wie sie’s verdienen!
6Gepriesen sei der HERR, denn er hat gehörtdrum wird er sie niederreißen und nicht wieder aufbaun.
7Der HERR ist meine Stärke und mein Schild;meinen lauten Hilferuf!
8Der HERR ist seines Volkes Stärkeauf ihn hat mein Herz vertraut, da ist mir Hilfe geworden. So frohlockt denn mein Herz, und mit meinem Liede will ich ihm danken.
9O hilf deinem Volk und segne dein Erbe,und seines Gesalbten rettende Zuflucht.
weide sie und trage sie ewiglich!
29 1Ein Psalm von David. Bringt dar dem HERRN, ihr Gottessöhne✲,
2Bringt dar dem HERRN die Ehre seines Namens,bringt dar dem HERRN Ehre und Preis!B
3Der Donner des HERRN rollt über dem Meer;werft vor dem HERRN euch nieder in heiligem Schmuck!
4Der Donner des HERRN erschallt mit Macht,der Gott der Herrlichkeit donnert, der HERR über weiter Meeresflut!
5Der Donner des HERRN zerschmettert die Zedern,der Donner des HERRN in seiner Pracht!
6und läßt sie hüpfen wie Kälbchen,ja der HERR zersplittert die Zedern des Libanons
7Der Donner des HERRN läßt Feuerflammen sprühn; 8der Donner des HERRN macht die Wüste erbeben,den Libanon und Sirjon✲ wie junge Büffel.
9Der Donner des HERRN macht Hirschkühe kreißen,der HERR macht erbeben die Wüste Kades✲.
10Der HERR hat über der Sintflut (einst) gethront,entästet die Wälder, und alles ruft in seinem Palast: »Ehre!«
11Der HERR verleihe Kraft seinem Volk,und als König thront der HERR in Ewigkeit.
der HERR wolle segnen sein Volk mit Frieden✲!
30 1Ein Psalm, ein Lied zur Tempelweihe, von David. 2Ich will dich erheben, o HERR, denn du hast aus der Tiefe mich gezogen
3O HERR, mein Gott, ich schrie zu dir (um Hilfe),und meinen Feinden die Freude über mich vereitelt.
4O HERR, du hast meine Seele aus dem Totenreich heraufgeführt,da hast du mir Heilung geschafft.
5Lobsinget dem HERRN, ihr seine Frommen,hast mich am Leben erhalten, so daß ich nicht ins Grab bin gesunken.A
6Denn sein Zorn währt nur einen Augenblick,und preist seinen heiligen Namen!
7Ich aber dachte in meiner Sicherheit:doch lebenslang seine Gnade: am Abend kehrt Weinen als Gast ein, doch am Morgen herrscht Jubel.
8O HERR, nach deiner Gnade»Ich werde nimmermehr wanken!«
9Da rief ich zu dir, o HERR,hattest du fest meinen Berg gegründet; dann aber verbargst du dein Antlitz, und ich erschrak.
10»Was hast du für Gewinn von meinem Blut,und flehte zu meinem Gott:
11O höre mich, HERR, und erbarme dich mein,wenn zur Gruft✲ ich fahre? Kann der Staub dich preisen und deine Treue verkünden?
12Du hast mir meine Klage in Reigentanz verwandelt,sei du, o HERR, ein Helfer!«
13auf daß dir meine Seele lobsinge und nicht schweige:das Trauerkleid mir gelöst und mit Freude mich gegürtet,
o HERR, mein Gott, in Ewigkeit will ich dir danken✲!
31 1Dem Musikmeister; ein Psalm von David. 2Bei dir, HERR, suche ich Zuflucht:
3Neige dein Ohr mir zu,laß mich nimmer enttäuscht werden! Nach deiner Gerechtigkeit errette mich!
4Du bist ja doch mein Fels und meine Burg,eile zu meiner Rettung herbei, sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, mir zu helfen!
5mich befrein aus dem Netz, das man heimlich mir gestellt;um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten,
6In deine Hand befehl’ ich meinen Geist✲:denn du bist meine Schutzwehr.
7Du hassest, die sich an nichtige Götzen halten,du wirst mich erlösen, o HERR, du treuer Gott.
8Ich will jubeln und fröhlich sein ob deiner Gnade,doch ich vertraue auf den HERRN.
9und mich der Gewalt des Feindes nicht preisgegeben,daß du mein Elend hast angeschaut, auf die Angst meiner Seele geachtet
10Sei mir gnädig, o HERR, denn ich bin in Bedrängnis✲;nein, meine Füße gestellt hast auf weiten Raum.
11denn in Kummer verzehrt sich mein Lebengetrübt vor Gram ist mir mein Auge, meine Seele und mein Leib;
12Für alle meine Feinde bin ich zum Hohn geworden,und meine Jahre in Seufzen; erschöpft durch mein Verschulden ist meine Kraft, und verfallen sind meine Gebeine.
13Entschwunden bin ich wie ein Toter dem Gedenken,von meinen Nachbarn gemieden und ein Schrecken für meine Bekannten: wer mich sieht auf der Straße, flieht scheu vor mir.
14Ich habe ja viele zischeln gehört: »Grauen ringsum!«bin geworden wie ein zerbrochnes Gefäß.
15Doch ich vertraue auf dich, o HERR;Wenn sie vereint sich gegen mich beraten, sinnen sie darauf, mir das Leben zu rauben.
16In deiner Hand steht meine Zeit✲:ich sage: »Nur du bist mein Gott.«
17Laß leuchten dein Angesicht über deinem Knecht,rette mich aus der Hand meiner Feinde und meiner Verfolger!
18HERR, laß mich nicht enttäuscht werden, denn ich rufe dich an!hilf mir durch deine Gnade!
19Verstummen müssen die Lügenlippen,Laß die Frevler enttäuscht werden, laß sie, zum Schweigen gebracht, in die Unterwelt fahren!
20Wie groß ist deine Güte,die Freches reden gegen den Gerechten in Hochmut und Verachtung!
21Du schirmst sie mit deines Angesichts Schirmdie du vorbehältst denen, die dich fürchten, die du denen erzeigst, die ihre Zuflucht offen vor aller Welt zu dir nehmen!
22Gepriesen sei der HERR, daß er mir seine Gnadevor den Bosheitsplänen der Menschen, birgst sie in einer Hütte vor der Anfeindung der Zungen.
23Ich zwar hatte gedacht in meiner Verzagtheit,wunderbar hat erwiesen in einer festen Stadt!
24Liebet den HERRN, ihr seine Frommen alle!ich sei verstoßen fern von deinen Augen; doch du hast mein lautes Flehen gehört, als ich zu dir rief.
25Seid stark, und euer Herz sei unverzagt,Die Treuen behütet der HERR, vergilt aber reichlich dem, der Hochmut übt.
ihr alle, die ihr harret des HERRN!
32 1Von David; ein Lehrgedicht✲. Wohl dem✲, dessen Missetat vergeben
2Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnetund dessen Sünde zugedeckt✲ ist!
3Solange ich Schweigen übte, verzehrte sich mein Leib,und in dessen Geist kein Trug✲A wohnt!
4denn bei Tag und bei Nacht lag schwer auf mir deine Hand:weil es unaufhörlich in mir schrie;
5Da bekannte ich dir meine Sündemein Lebenssaft verdorrte wie durch Sommergluten. SELA.
6Darum möge jeder Fromme zu dir beten,und verhehlte meine Verschuldung nicht; ich sagte: »Bekennen will ich dem HERRN meine Missetaten!« Da hast du mir meine Sündenschuld vergeben. SELA.
7Du bist mir ein Schirm, bewahrst mich vor Unheil:solange du dich finden läßt;A wenn dann gewaltige Fluten daherstürzen – ihn werden sie nicht erreichen.
8»Ich will dich unterweisen und dich lehrenmit Rettungsjubel du wirst mich umgeben. SELA.
9Seid nicht dem Roß, dem Maultier gleich,den Weg, den du wandeln sollst; ich will dich beraten, mein Auge auf dich richten.
10Zahlreich sind die Leiden des Gottlosen;die keinen Verstand besitzen; mit Zaum und Gebiß mußt du brechen ihren Trotz, sonst kommen sie nicht zu dir.«
11Freuet euch des HERRN und frohlockt, ihr Gerechten,doch wer auf den HERRN vertraut, den wird er mit Gnade umgeben.
und jubelt, ihr redlich Gesinnten alle!
33 1Jubelt, ihr Gerechten, über den HERRN!
2Preiset den HERRN mit der Zither,Den Aufrichtigen ziemet Lobgesang.
3Singt ihm ein neues Lied,spielt ihm auf zehnsaitiger Harfe!
4Denn das Wort des HERRN ist wahrhaftig,laßt laut die Saiten erklingen mit Jubelschall!
5er liebt Gerechtigkeit und Recht;und in all seinem Tun ist er treu;
6Durch das Wort des HERRN sind die Himmel geschaffen,von der Gnade✲ des HERRN ist die Erde voll.
7Er türmt die Wasser des Meeres auf wie einen Wall✲und ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
8Es fürchte den HERRN die ganze Erde,und legt die Fluten in Vorratskammern.
9denn er sprach: da geschah’s;vor ihm müssen beben alle Erdenbewohner;
10Der HERR hat den Ratschluß der Heiden zerschlagen,er gebot: da stand es da.
11Der Ratschluß des HERRN bleibt ewig bestehn,die Gedanken der Völker vereitelt.
12Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist,seines Herzens Gedanken von Geschlecht zu Geschlecht.
13Vom Himmel blickt der HERR herab,dem Volk, das zum Eigentum✲ er sich erwählt hat!
14von der Stätte, wo er wohnt✲, überschaut ersieht alle Menschenkinder;
15er, der allen ihr Herz gestaltet,alle Bewohner der Erde,
16Ein König ist nicht geschützt✲ durch große Heeresmacht,der acht hat auf all ihr Tun.
17betrogen ist, wer von Rossen die Rettung✲ erhofft,ein Kriegsheld rettet sich nicht durch große Kraft;
18Bedenke: das Auge des HERRN ruht auf denen, die ihn fürchten,denn trotz all ihrer Stärke vermögen sie nicht zu retten.
19auf daß er ihre Seele vom Tode erretteauf denen, die seiner Gnade harren,
20Unsre Seele harret des HERRN:und sie am Leben erhalte in Hungersnot.
21Ja, seiner freut sich unser Herz,unsre Hilfe und unser Schild ist er.
22Deine Gnade✲ walte über uns, o HERR,denn auf seinen heiligen Namen vertrauen wir.
gleichwie wir auf dich geharrt haben✲!
34 1Von David, als er sich vor Abimelech✲ irrsinnig stellte✲ und dieser ihn von sich trieb, so daß er von dannen ging. 2Ich will den HERRN allzeit preisen,
3Des HERRN soll meine Seele sich rühmen,immerdar soll sein Lob in meinem Munde sein.
4Verherrlicht mit mir den HERRNdie Demütigen✲ sollen es hören und sich freuen.
5Sooft den HERRN ich suchte, hat er mich erhörtund laßt uns gemeinsam seinen Namen erheben!
6Wer auf ihn blickt, wird heiteren Sinnes,und aus allen meinen Ängsten mich befreit.
7Hier ist ein (solcher) Dulder, der rief: da hörte der HERRund sein Antlitz braucht nicht beschämt zu erröten.
8Der Engel des HERRN lagert sich ringsund half ihm aus all seinen Nöten.
9Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist:um die Gottesfürchtigen und rettet sie.
10Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen✲!wohl dem Manne, der auf ihn vertraut!
11Junge Löwen müssen darben und leiden Hunger;denn die ihn fürchten, leiden keinen Mangel.
12Kommt her, ihr Kinder, hört mir zu:doch wer den HERRN sucht, entbehrt nichts Gutes.
13Wer ist der Mann, der langes Leben begehrt,die Furcht des HERRNA will ich euch lehren!
14Hüte deine Zunge vor Bösemder viele Tage sich wünscht, um Glück zu genießen?
15Halte dich fern vom Bösen und tu das Gute,und deine Lippen vor Worten des Trugs!
16Die Augen des HERRN sind auf die Gerechten gerichtetsuche den Frieden und jage ihm nach!
17Das Antlitz des HERRN steht gegen die Frevler,und seine Ohren auf ihr Hilfsgeschrei.
18Wenn sie✲ schreien, so hört es der HERRum ihr Gedächtnis auszutilgen von der Erde.
19Der HERR ist nahe den zerbrochenen Herzen,und rettet sie aus all ihren Nöten.A
20Zahlreich sind die Leiden des Gerechten,hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.
21Er behütet alle seine Gebeine,doch aus allen rettet ihn der HERR.
22Den Gottlosen wird das Unglück töten,daß nicht eins von ihnen zerbrochen wird.
23Der HERR erlöst die Seele seiner Knechte,und wer den Gerechten haßt, muß es büßen.
und alle, die zu ihm sich flüchten, brauchen nicht zu büßen.
35 1Von David. Streite, HERR, mit denen, die mich bestreiten,
2Ergreife Schild und Tartsche✲kämpfe mit denen, die mich bekämpfen!
3Zücke die Lanze und sperre meinen Verfolgern den Weg,und stehe auf zur Hilfe für mich!
4Laß in Schmach und Schande geraten,sprich zu meiner Seele: »Deine Hilfe bin ich!«
5Laß sie werden wie Spreu vor dem Winde,die mir nach dem Leben trachten; zurückweichen müssen und schamrot werden, die auf Unheil gegen mich sinnen!
6Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig sein,während der Engel des HERRN sie zurückstößt!
7Denn ohn’ Ursach haben sie heimlich ihr Netz mir gestellt,während der Engel des HERRN sie verfolgt!
8Möge Verderben ihn unversehens treffen,meinem Leben ohn’ Ursach eine Grube gegraben.
9Dann wird mein Herz frohlocken über den HERRNund sein Netz, das er heimlich gestellt, das möge ihn fangen: zum Verderben gerate er selbst hinein!
10alle Glieder meines Leibes werden bekennen:und sich freuen ob seiner Hilfe;
11Es treten Lügenzeugen (gegen mich) auf,»HERR, wer ist dir gleich? Du bist’s, der den Elenden rettet vor dem Überstarken und den Elenden und Armen vor dem Räuber.«
12sie vergelten mir Böses für Gutes,befragen mich über Dinge, von denen ich nichts weiß;
13Ich aber – als krank sie lagen, war ein Sack mein Gewand;bringen Vereinsamung über mich.
14als wär’s mein Freund, mein Bruder, so ging ich einher;ich kasteite mich mit Fasten✲, und mein Gebet kehrte sich gegen mich selbst;A
15Doch jetzt ob meinem Sturze frohlocken sie und tun sich zusammen,wie einer, der Leid um die Mutter trägt, so senkte ich trauernd das Haupt.
16die heuchlerischen Kuchenbettler✲,sie treten zu kränkendem Spott zusammen gegen mich, und Leute, die ich nicht kenne, lästern mich unaufhörlich,
17O Allherr, wie lange noch willst du’s ansehn?die doch mit den Zähnen gegen mich knirschen.
18Dann will ich dir danken in großer Versammlung,Entreiß meine Seele ihren Lügenreden (oder Verwüstungen), mein LebenA den jungen Löwen!
19Laß sich nicht freun über mich, die ohn’ Ursach mir feind sind,vor zahlreichem Volke dich preisen.
20Sie reden ja nicht, was zum Frieden dient,laß nicht mit den Augen blinzeln, die ohne Grund mich hassen!
21sie reißen den Mund weit auf gegen mich,nein, gegen die Stillen im Lande ersinnen sie Worte des Truges;
22Du hast’s gesehn, HERR: bleibe nicht stumm,sie rufen: »Haha, wir haben’s mit unsern eigenen Augen gesehn!«
23Erhebe dich doch, wache auf, mir Recht zu schaffen,o Allherr, bleibe nicht fern von mir,
24Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR mein Gott,mein Gott und Allherr, meine Sache zu führen!
25Laß sie in ihrem Herzen nicht sagen: »Haha! So wollten wir’s!«laß sie sich über mich nicht freuen!
26Laß sie alle enttäuscht und schamrot werden,Laß sie nicht sagen: »Wir haben ihn verschlungen!«
27Laß jubeln und fröhlich sein, die mein Recht mir wünschen,die meines Unglücks sich freuen, laß in Schmach und Schande sich kleiden, die gegen mich großtun!
28Dann soll meine Zunge verkünden deine Gerechtigkeitund laß sie immer bekennen: »Groß ist der HERR, dem das Heil seines Knechtes am Herzen liegt!«
(und) deinen Ruhm den ganzen Tag.
36 1Dem Musikmeister; vom Knechte des Herrn, von David. 2Eingebung der Sünde beherrscht den Frevler,
3denn sie✲ verblendet ihn mit Schmeichelreden,so läßt es im Innern meines Herzens sich hören:A kein Zagen vor Gott steht ihm vor Augen✲;
4Was er ausspricht, ist Unheil und Trug;daß er in Verschuldung gerät, indem er Haß ausübt✲.
5Unheil sinnt er auf seinem Lager,aufgehört hat er, verständig zu sein, um gut zu handeln.
6O HERR, bis zum Himmel reicht deine Gnade✲,tritt hin auf den Weg der Bosheit, das Schlechte verabscheut er nicht.
7deine Gerechtigkeit steht fest wie die Gottesberge,deine Treue bis hin an die Wolken;
8Wie köstlich ist deine Gnade✲, o Gott,deine Gerichte gleichen dem weiten✲ Weltmeer; Menschen und Tieren hilfst du, o HERR.
9Sie laben sich an den reichen Gütern deines Hauses,daß Menschenkinder sich bergen im Schatten deiner Flügel!
10denn bei dir ist der Brunnquell des Lebens,und du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen;
11Erhalte deine Gnade✲ denen, die dich kennen,und in deinem Lichte schauen wir Licht.
12Laß den Fuß des Hochmuts mich nicht tretenund deine Gerechtigkeit den redlich Gesinnten!
13Einst werden die Übeltäter gefallen sein,und die Hand der Frevler mich nicht vertreiben!
niedergestürzt und können nicht wieder aufstehn.
37 1Von David. Entrüste dich nicht über die Bösen
2denn schnell wie das Gras verwelken sieund ereifre dich nicht über die Übeltäter!
3Vertrau auf den HERRN und tu das Gute,und verdorren wie grünender Rasen.
4und habe deine Lust am HERRN:bleib wohnen im Lande und übe Redlichkeit
5Befiehl dem HERRN deine Wegeso wird er dir geben, was dein Herz begehrt.
6und deine Gerechtigkeit strahlen lassen wie das Lichtund vertraue auf ihn: er wird’s wohl machen✲
7Sei stille dem HERRN und harre auf ihn,und dein Recht wie den hellen Mittag.
8Steh ab vom Zorn und entsage dem Grimm,entrüste dich nicht über den, der Glück hat bei seinem Tun, über den Mann, der Ränke übt!
9Denn die Übeltäter werden ausgerottet,entrüste dich nicht: es führt nur zum Bösestun!
10Nur noch ein Weilchen, so wird der Frevler nicht mehr sein,doch die da harren des HERRN, die werden das Land besitzen.
11die stillen Dulder aber werden das Land besitzenund siehst du dich um nach seiner Stätte, so ist er nicht mehr da;
12Böses sinnt der Frevler gegen den Gerechtenund sich freun an der Fülle des Friedens✲.
13der Allherr aber lacht über ihn,und knirscht mit den Zähnen gegen ihn;
14Die Frevler zücken das Schwert und spannen den Bogen,denn er sieht, daß sein Tag kommt.
15doch ihr Schwert dringt ihnen ins eigne Herz,um den Dulder und Armen niederzustrecken und die redlich Wandelnden hinzumorden;
16Das geringe Gut des Gerechten ist besserund ihre Bogen werden zerbrochen.
17denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen,als der Überfluß vieler Gottlosen;
18Der HERR kennt wohl die Tage der Frommen,die Gerechten aber stützt der HERR.
19sie werden nicht zuschanden in böser Zeit,und ihr Besitz ist für immer gesichert;
20Dagegen die Gottlosen gehen zugrunde,nein, in den Tagen des Hungers werden sie satt.
21Der Gottlose muß borgen und kann nicht zahlen,und die Feinde des HERRN sind wie die Pracht der Auen: sie vergehen wie Rauch, sie vergehen!
22denn die vom HERRN Gesegneten erben das Land,der Gerechte aber schenkt und gibt;
23Vom HERRN her werden die Schritte des Mannes gefestigt,aber die von ihm Verfluchten werden vernichtet.
24wenn er strauchelt, stürzt er nicht völlig nieder,und zwar wenn Gefallen er hat an seinem Wandel;
25Ich bin jung gewesen und alt geworden,denn der HERR stützt ihm die Hand.
26Allzeit kann er schenken und darleihn,doch hab’ ich nie den Gerechten verlassen gesehn, noch seine Kinder betteln um Brot.
27Halte dich fern vom Bösen und tu das Gute,und auch noch seine Kinder sind zum Segen.
28Denn der HERR hat das Recht liebso wirst du für immer wohnen bleiben;
29Die Gerechten werden das Land besitzenund verläßt seine Frommen nicht: ewiglich werden sie behütet, doch der Gottlosen Nachwuchs wird ausgerottet.
30Des Gerechten Mund läßt Weisheit hören,und bleiben in ihm wohnen für immer.
31das Gesetz seines Gottes wohnt ihm im Herzen,und seine Zunge redet Recht;
32Der Gottlose lauert dem Gerechten aufund seine Schritte wanken nicht.
33doch der HERR läßt ihn nicht fallen in seine Handund sucht ihn ums Leben zu bringen;
34Harre des HERRN und halte dich an seinen Weg,und läßt ihn nicht verdammen vor Gericht.
35Ich hab’ einen Frevler gesehen, der trat gar trotzig aufso wird er dich erhöhn zum Besitz des Landes; an der Gottlosen Vernichtung wirst du deine Freude sehn.
36doch als ich (wieder) vorüberging, da war er verschwunden,und spreizte sich stolz wie ein grünender, ragender Baum;A
37Bleibe (also) fromm und halte dich recht,und als ich ihn suchte, war er nicht mehr zu finden.
38die Frevler aber werden allesamt vertilgt,denn solchen wird es zuletzt wohl ergehn;A
39Die Hilfe der Gerechten kommt vom HERRN:und der Gottlosen Nachwuchs wird ausgerottet.
40denn der HERR steht ihnen bei und rettet sie;er ist ihre Schutzwehr✲ zur Zeit der Not;
er rettet sie von den Frevlern und bringt ihnen Hilfe, weil auf ihn sie ihr Vertrauen setzen.
38 1Ein Psalm von David, bei Darbringung des Duftopfers. 2HERR, nicht in deinem Zorne strafe mich,
3Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen,und nicht in deinem Ingrimm züchtige mich!✲
4nichts ist gesund an meinem Leib ob deinem Zürnen,und deine Hand liegt schwer auf mir:
5Denn meine Missetaten schlagen mir über dem Haupt zusammen;nichts heil an meinen Gliedern ob meiner Sünde.
6Es faulen, es eitern meine Wundenwie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden✲.
7Ich bin gekrümmt, tief niedergebeugt;infolge meiner Torheit✲.
8denn meine Lenden sind voll von Entzündung,den ganzen Tag geh’ ich trauernd✲ einher;
9Erschöpft bin ich und ganz zerschlagen,und nichts ist unversehrt an meinem Leibe.
10O Allherr, all mein Verlangen ist dir bekannt,ich schreie auf infolge des Stöhnens meines Herzens.
11Mein Herz pocht stürmisch, meine Kraft hat mich verlassen,und meine Seufzer sind dir nicht verborgen.
12Meine Freunde und Genossen stehn abseits von meinem Elend,und das Licht meiner Augen, auch das ist dahin!
13Die nach dem Leben mir trachten, legen mir Schlingen,und meine nächsten Verwandten halten sich fern.
14Doch ich bin wie ein Tauber, höre es nicht,und die mein Unglück suchen, verabreden Unheil und sinnen auf Trug den ganzen Tag.
15ja, ich bin wie einer, der nicht hören kannund bin wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut;
16denn auf dich, HERR, warte ich:und in dessen Mund keine Widerrede ist;
17denn ich sage: »Daß sie nur nicht über mich frohlocken,du wirst antworten✲, o Allherr, mein Gott;
18Denn nahe bin ich am Zusammenbrechen,nur nicht beim Wanken meines Fußes gegen mich großtun!«
19Ach! Ich bekenne meine Schuld,und mein Schmerz ist mir allezeit gegenwärtig.
20Dagegen die ohne Grund mich befeinden, sind stark,bin bekümmert ob meiner Sünde!
21und solche, die mir Gutes mit Bösem vergelten,und zahlreich sind, die ohn’ Ursach’ mich hassen,
22Verlaß mich nicht, o HERR,sind meine Widersacher, weil fest am Guten ich halte.A
23Eile zu meinem Schutz herbei,mein Gott, sei nicht ferne von mir!
o Allherr, meine Rettung!
39 1Dem Musikmeister Jeduthun; ein Psalm von David. 2Ich dachte: »Achten will ich auf meine Wege✲,
3So ward ich denn stumm, ganz stumm, mit Gewalt schweigsam✲;daß ich nicht sünd’ge mit meiner Zunge; ich will meinem Mund einen Zaum anlegen, solange noch der Frevler✲ vor mir steht.«
4Das Herz ward mir heiß in der Brust,doch es wühlte mein Schmerz noch wilder.
5»HERR, laß mein Ende mich wissenob meinem Grübeln brannte ein Feuer in mir; da ließ ich meiner Zunge freien Lauf:
6Ach, spannenlang hast du mir die Tage gemacht,und welches✲ das Maß meiner Tage ist! Laß mich erkennen, wie vergänglich ich bin!
7Fürwahr nur als Schattenbild wandelt der Mensch einher,und meines Lebens Dauer ist wie nichts vor dir: ja, nur als ein Hauch steht jeglicher Mensch da!« SELA.
8Und nun, o Allherr, wes soll ich harren?nur um ein Nichts wird so viel Lärm gemacht; man häuft auf und weiß nicht, wer es einheimst.
9Errette mich von allen meinen Sünden,Meine Hoffnung geht auf dich (allein).
10Ich schweige, tu meinen Mund nicht auf,zum Spott der Toren laß mich nicht werden!
11Nimm deine Plage weg von mir:denn du hast’s so gefügt.
12Züchtigst du einen Menschenunter dem Druck deiner Hand erlieg’ ich.
13Höre, o HERR, mein Gebet und vernimm mein Schreien,mit Strafen um der Sünde willen, so läßt du seine Schönheit vergehn wie die Motte✲: ach, nur ein Hauch ist jeglicher Mensch! SELA.
14Blick weg von mir, daß mein Antlitz sich wieder erheitert,bleib’ nicht stumm bei✲ meinen Tränen! Denn ein Gast (nur) bin ich bei dir, ein Beisaß✲ wie all meine Väter✲.
bevor ich dahinfahre und nicht mehr bin!
40 1Dem Musikmeister; von David ein Psalm. 2Geduldig hatte ich des HERRN geharrt:
3er zog mich herauf aus der Grube des Unheils,da neigte er sich zu mir und hörte mein Schreien;
4er legte ein neues Lied mir in den Mund,aus dem schlammigen Sumpf, und stellte meine Füße auf Felsengrund, verlieh meinen Schritten Festigkeit;
5Glückselig der Mann✲, der sein Vertrauen setzt auf den HERRN,einen Lobgesang auf unsern Gott. Das werden viele sehen✲ und Ehrfurcht fühlen und Vertrauen fassen zum HERRN.
6Zahlreich sind die Wunder, die du getan hast,der’s nicht mit den Stolzen hält und nicht mit den treulosen Lügenfreunden!
7An Schlacht- und Speisopfern hast du kein Gefallen,und deine Heilsgedanken mit uns, o HERR, mein Gott; dir ist nichts zu vergleichen; wollt’ ich von ihnen reden und sie verkünden – sie übersteigen jede Zahl.
8Da hab’ ich gesagt: »Siehe, hier bin ich!doch offne Ohren hast du mir gegeben; nach Brand- und Sündopfern trägst du kein Verlangen.
9Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust,In der Rolle des Buches, da steht für mich geschrieben:
10Von (deiner) Gerechtigkeit hab’ ich in großer Versammlung gesprochen,und dein Gesetz ist tief mir ins Herz geschrieben.«✲
11Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen in meinem Herzen,siehe, meinen Lippen hab’ ich nicht Einhalt getan: du selbst, HERR, weißt es!
12So wirst du, HERR, mir dein Erbarmen nicht versagen;von deiner Treue und Hilfe laut geredet; ich habe deine Gnade und Wahrheit✲ nicht verschwiegen, vor der großen Versammlung.
13Denn Leiden ohne Zahl umringen mich,deine Gnade und Wahrheit werden stets mich behüten.
14Laß dir’s wohlgefallen, o HERR, mich zu retten,meine Sünden haben mich ereilt, unübersehbar; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und der Mut ist mir entschwunden.
15Laß sie allesamt beschämt und schamrot werden,eile, o HERR, zu meiner Hilfe herbei!
16Erschaudern müssen ob ihrer Schmach,die nach dem Leben mir stehn, um es wegzuraffen! Laß mit Schande beladen abziehn, die mein Unglück wünschen!
17Laß jubeln und deiner sich freuendie über mich rufen: »Haha, haha!«
18Bin ich auch elend und arm – der Allherr wird für mich sorgen.alle, die dich suchen; laß alle, die nach deinem Heil verlangen, immerdar bekennen: »Groß ist der HERR.«
Meine Hilfe und mein Retter bist du: mein Gott, säume nicht!
41 1Dem Musikmeister; ein Psalm von David. 2Wohl dem, der des Schwachen✲ sich annimmt:
3Der HERR wird ihn behüten und am Leben erhalten,am Tage des Unglücks wird der HERR ihn erretten!
4Der HERR wird ihn auf dem Siechbett erquicken:daß er glücklich gepriesen wird im Lande; und du gibst ihn nicht preis der Gier seiner Feinde.
5Ich sage: »O HERR, sei mir gnädig,sein ganzes Krankenlager machst du ihm leicht.A
6Meine Feinde reden Böses✲ von mir:ach, heile meine Seele, denn an dir hab’ ich gesündigt!«
7Kommt jemand, mich zu besuchen, so redet er Falschheit;»Wann wird er sterben, daß sein Name verschwindet?«
8Alle, die mich hassen, zischeln vereint über mich,sein Herz sammelt Bosheit an; dann geht er hinaus, um draußen davon zu reden.
9»Ein heilloses Übel haftet ihm an!Unheil sinnen sie gegen mich:
10Sogar mein bester Freund, dem ich fest vertraute,Wer so sich gelegt hat, kommt nicht wieder hoch!«
11Du aber, HERR, sei mir gnädig und hilf mir wieder auf,der mein Brot aß,A hat die Ferse gegen mich erhoben.
12Daran will ich erkennen, daß du Gefallen an mir hast,so will ich’s ihnen vergelten!
13doch du mich ob meiner Unschuld aufrecht hältstwenn mein Feind nicht über mich jubeln wird,
14Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels,und mich vor deinem Angesicht stehn läßt immerdar. * * *
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen, ja Amen!
42 1Dem Musikmeister; ein Lehrgedicht✲ der Korahiten✲. 2Wie der Hirsch lechzt nach Wasserbächen,
3Meine Seele dürstet nach Gott, dem lebendigen Gott:so lechzt meine Seele nach dir, o Gott!
4Meine Tränen sind meine Speise gewordenwann werde ich dahin kommen, daß ich erscheine vor Gottes Angesicht?
5Daran will ich gedenken – und meinem Schmerzbei Tag und bei Nacht, weil man den ganzen Tag zu mir sagt: »Wo ist nun dein Gott?«
6Was betrübst du dich, meine Seele,freien Lauf in mir lassen –, wie einst ich dahinschritt in dichter Schar, mit ihnen wallte zum Hause Gottes, umbraust von lautem Jubel und Lobgesang inmitten der feiernden Menge.
7Gebeugt ist meine Seele in mir: drum denk’ ich an dichund stürmst so ruhlos in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.
8Flut ruft der Flut zu beim Tosen deiner Wasserstürze;im Lande des Jordans und der Hermongipfel, am Berge Mizar:
9Bei Tag seufz’ ich: »Es entbiete der HERR seine Gnade!«,alle, alle deine Wogen und Wellen sind über mich hingegangen!
10Ich sage zu Gott, meinem Felsen:und nachts ist sein Lied in meinem Munde, ein Gebet zum Gott meines Lebens.
11Wie Zermalmung liegt mir in meinen Gebeinen»Warum hast du mich vergessen? Warum muß ich trauernd einhergehn unter dem Druck des Feindes?«
12Was betrübst du dich, meine Seele,der Hohn meiner Dränger, weil sie den ganzen Tag zu mir sagen: »Wo ist nun dein Gott?«
und stürmst so ruhlos in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.
43 1Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit
2Du bist ja der Gott, der mich schützt:gegen ein liebloses✲ Volk! Von Menschen des Trugs und der Bosheit errette mich, HERR!
3Sende dein Licht und deine Treue!warum hast du mich verstoßen? Warum muß ich trauernd einhergehn unter dem Druck des Feindes?
4damit ich zum Altar Gottes komme,Die sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berge und deiner Wohnstatt,
5Was betrübst du dich, meine Seele,zu dem Gott meines Freudenjubels, und unter Zitherklang dich preise✲, o Gott, mein Gott!
und stürmst so ruhlos in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, ihm, meines Angesichts Hilfe und meinem Gott.
Klagelied und Hilferuf des gesetzestreuen, aber von seinen Feinden besiegten und mißhandelten Volkes
44 1Dem Musikmeister; von den Korahiten✲ ein Lehrgedicht✲. 2O Gott, mit eignen Ohren haben wir’s gehört,
3Du hast Heidenvölker mit deiner Hand vertriebenunsre Väter haben’s uns erzählt, was du Großes in ihren Tagen vollführt hast, in den Tagen der Vorzeit.
4Denn nicht mit ihrem Schwerte haben sie das Land gewonnen,und sieA an deren Stelle eingepflanzt; Völker hast du vernichtet, sieB aber ausgebreitet.
5Nur du bist mein König, o Gott:und nicht ihr Arm hat ihnen den Sieg verschafft, nein, deine Rechte und dein Arm und deines Angesichts Licht, denn du hattest Gefallen an ihnen.
6Mit dir stoßen wir unsre Bedränger nieder,entbiete Hilfe✲ für Jakob!
7Denn nicht auf meinen Bogen verlasse ich mich,mit deinem Namen zertreten wir unsre Gegner.
8nein, du gewährst uns Hilfe gegen unsre Bedrängerund nicht mein Schwert verschafft mir den Sieg;
9Gottes rühmen wir uns allezeitund machst zuschanden, die uns hassen:
10Und doch hast du uns verstoßen und Schmach uns angetanund preisen deinen Namen ewiglich. SELA.
11du hast vor dem Feinde uns weichen lassen,und ziehst nicht mehr aus mit unsern Heeren;
12du hast uns hingegeben wie Schafe zur Schlachtungund die uns hassen, haben sich Beute geholt;
13du hast dein Volk verkauft um ein Spottgeldund unter die Heiden uns zerstreut;
14du hast uns unsern Nachbarn zum Hohn gemacht,und den Preis für sie gar niedrig angesetzt;A
15hast gemacht, daß den Heiden zum Sprichwort✲ wir dienen,zum Spott und Gelächter rings umher;
16Allzeit steht meine Schmach mir vor Augen,daß den Kopf die Völker über uns schütteln.
17weil ich höre den lauten Hohn und die Lästerreden,und die (Röte der) Scham bedeckt mir das Antlitz,
18Dies alles hat uns getroffen,weil den Feind und seine Rachgier ich sehn muß.
19Unser Herz ist nicht von dir abgefallenund wir hatten dich doch nicht vergessen und dem Bunde mit dir die Treue nicht gebrochen.
20daß du zermalmt uns hast an der Stätte der Schakaleund unser Schritt nicht abgewichen von deinem Pfade,
21Hätten wir unsres Gottes Namen vergessenund mit Todesnacht uns umlagert hältst.
22würde Gott das nicht entdecken?und unsre Hände erhoben zu einem fremden Gott:
23Nein, um deinetwillen werden wir täglich gemordetEr kennt ja des Herzens geheimste Gedanken.
24Wach auf! Warum schläfst du, o Allherr?und werden dem Schlachtvieh gleich geachtet.
25Warum verbirgst du dein Angesicht,Erwache! Verwirf nicht für immer!
26Ach, bis in den Staub ist unsre Seele gebeugt,denkst nicht an unser Elend und unsre Bedrängnis?
27Steh auf, komm uns zu Hilfeunser Leib liegt da, am Erdboden klebend!
und erlöse uns um deiner Gnade willen!
45 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Lilien«; von den Korahiten✲ ein Lehrgedicht✲, ein Liebeslied✲. 2Das Herz wallt mir auf von lieblichen Worten:
3Du bist so schön wie sonst kein Mensch auf Erden:dem Könige weihe ich meine Lieder; meine Zunge gleicht dem Griffel eines geübten Schreibers.
4Gürte dein Schwert dir an die Seite, du Held,Anmut ist ausgegossen auf deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet für immer.
5Glück auf! Fahre siegreich einherdazu deine herrlich schimmernde Wehr!
6Deine Pfeile sind scharf – Völker sinken unter dir hin –:für die Sache der Wahrheit, zum Schutz des Rechts, und furchtbare Taten lasse dein Arm dich schauen!
7Dein Thron, ein Gottesthron, steht immer und ewigsie dringen den Feinden des Königs ins Herz.
8Du liebst Gerechtigkeit und hassest den Frevel;ein gerechtes Zepter ist dein Herrscherstab.
9Von Myrrhe und Aloe duften, von Kassia alle deine Kleider;darum hat dich Gott, dein Gott, gesalbt mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen.
10Königstöchter befinden sich unter deinen Geliebten✲;aus Elfenbeinpalästen erfreut dich Saitenspiel.
11Höre, Tochter, blick her und neige dein Ohr:die Gattin✲ steht dir zur Rechten im Goldschmuck von Ophir.
12und trägt der König nach deiner Schönheit VerlangenVergiß dein Volk und deines Vaters Haus;
13Die Bürgerschaft von Tyrus wird mit Gaben dir nahen,
- er ist ja dein Herr –: so huldige ihm!
14Eitel Pracht ist die Königstochter drinnen,um deine Gunst mühen sich die Reichsten des Volkes.
15in buntgestickten Kleidern wird sie zum König geführt;aus gewirktem Gold besteht ihr Gewand;
16unter Freudenrufen und Jubel werden sie hingeführt,Jungfraun, ihr Gefolge, ihre Gespielinnen✲, werden zu dir geleitet;
17An deiner Väter Stelle werden deine Söhne treten;ziehen ein in den Palast des Königs.
18Ich will ein Gedächtnis stiften deinem Namendu wirst sie zu Fürsten bestellen im ganzen Land.
bei allen kommenden Geschlechtern; darum werden die Völker dich preisen immer und ewig.
46 1Dem Musikmeister, von den Korahiten✲, im Bass-Stimmsatz, ein Lied. 2Gott ist uns Zuflucht und Stärke,
3Darum bangen wir nicht, wenngleich die Erde vergeht,als Hilfe in Nöten wohlbewährt befunden.
4mögen tosen, mögen schäumen seine Wogen,wenn Berge mitten✲ im Meer versinken;
5Ein Strom ist da: seine Bäche erfreuen die Gottesstadt,mögen beben die Berge von seinem Ungestüm: der HERR der Heerscharen ist mit uns, ein’ feste Burg ist uns der Gott Jakobs! SELA.
6Gott ist in ihrer Mitte: sie wird nicht wanken,das Heiligtum, die Wohnung des Höchsten.
7Völker tobten, Königreiche wankten:Gott schützt sie, schon wenn der Morgen tagt.
8Der HERR der Heerscharen ist mit uns,er ließ seinen Donner dröhnen, da zerfloß✲ die Erde.
9Kommt her und schauet die Taten des HERRN,ein’ feste Burg ist uns der Gott Jakobs! SELA.
10der den Kriegen ein Ziel setzt bis ans Ende der Erde,der Wunderbares✲ wirket auf Erden,
11»Laßt ab und erkennt, daß ich (nur) Gott bin,der Bogen zerbricht und Speere zerschlägt, Kriegswagen mit Feuer verbrennt!
12Der HERR der Heerscharen ist mit uns,erhaben unter den Völkern, erhaben auf Erden!«
ein’ feste Burg ist uns der Gott Jakobs! SELA.
47 1Dem Musikmeister, von den Korahiten✲, ein Psalm. 2Ihr Völker alle, klatscht in die Hände,
3Denn der HERR, der Höchste, ist furchtbar✲,jauchzet Gott mit Jubelrufen zu!
4Er hat Völker unter unsre Herrschaft gebeugtein mächtiger König über die ganze Erde.
5er hat uns unser Erbteil auserwählt,und Völkerschaften unter unsre Füße;
6Aufgefahren ist Gott unter Jauchzen,den Stolz Jakobs, den er liebt. SELA.
7Lobsinget Gott, lobsinget,der HERR beim Schall der Posaunen.
8Denn König der ganzen Erde ist Gott:lobsingt unserm König, lobsinget!
9Gott ist König geworden✲ über die Völker,so singt ihm denn ein kunstvolles Lied!
10Die Edlen✲ der Völker haben sich versammeltGott hat sich gesetzt auf seinen heiligen Thron.
als das Volk des Gottes Abrahams; denn Gott sind untertan die Schilde✲ der Erde: hoch erhaben steht er da.
48 1Ein Lied, ein Psalm von den Korahiten✲. 2Groß ist der HERR und hoch zu preisen
3Herrlich ragt empor, die Wonne der ganzen Erde✲,in unsers Gottes Stadt, auf seinem heiligen Berge.
4Gott hat in ihren Palästender Zionsberg, der wahre Götterberg,A die Stadt eines✲ großen Königs.
5Denn siehe, die Könige hatten sich versammelt✲,sich kundgetan als eine feste Burg.
6doch als sie’s sahen, waren sie betroffen✲,waren vereint herangezogen;
7Zittern erfaßte sie dort,erschraken, flohen bestürzt davon;
8Durch einen Oststurm zertrümmertest duAngst wie ein Weib in Wehen.
9Wie wir’s gehört, so haben wir’s nun gesehendie stolzen Tharsisschiffe✲.
10Wir gedenken, o Gott, deiner Gnadein der Stadt des HERRN der Heerscharen, unsres Gottes Stadt: Gott läßt sie auf ewig feststehn. SELA.
11Wie dein Name, o Gott, so reicht auch dein Ruhminmitten deines Tempels.
12Des freue sich der Zionsberg,bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist deine Rechte gefüllt.
13Umkreist den Zion, umwandelt ihn ringsjubeln mögen die Töchter Judas um deiner Gerichte willen!
14betrachtet genau seine Bollwerke,und zählt seine Türme;
15daß dies ist Gott, unser Gott:mustert✲ seine Paläste, damit ihr dem künftgen Geschlecht erzählet,
immer und ewig wird er uns führen [bis zum Tode].
49 1Dem Musikmeister, von den Korahiten✲, ein Psalm. 2Höret dies, ihr Völker alle,
3sowohl ihr Söhne des Volks als ihr Herrensöhne,merkt auf, ihr Bewohner der ganzen Welt,
4Mein Mund soll volle Weisheit reden,beide, so reich wie arm!
5ich will mein Ohr einer Gleichnisrede✲ leihen,und meines Herzens Sinnen soll höchste Einsicht sein:
6Warum sollt’ ich mich fürchten in bösen Tagen,will mein Rätsel eröffnen bei Saitenklang.
7die auf ihr Vermögen vertrauenwenn die Bosheit meiner Verfolger mich umgibt,
8Den Bruder loszukaufen vermag ja doch kein Mensch,und mit ihrem großen Reichtum prahlen?
9- denn unerschwinglich hoch ist der Kaufpreis für ihr Leben:noch an Gott das Lösegeld für ihn zu zahlen
10damit er dauernd weiterlebeer muß davon Abstand nehmen für immer –,
11Nein, er bekommt es zu sehen, daß sterben die Weisen,und die Grube nicht zu sehen bekomme.
12Gräber sind ihre Behausung für immer,und Toren und Dumme gleicherweise umkommen und müssen andern ihr Gut hinterlassen:
13Ja, der Mensch – in Herrlichkeit lebt er nicht fort:ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht, ob sie auch Länder mit ihren Namen benannten.A
14Dies ist das Schicksal derer, die voll Zuversicht sind,er gleicht den Tieren, die abgetan werden.
15Wie Schafe werden sie ins Totenreich versetzt;und der Ausgang derer, die ihren Reden Beifall schenken. SELA.
16Aber Gott wird meine Seele erlösender Tod weidet sie, und über sie herrschen die Frommen am Morgen✲; dem Totenreich zur Vernichtung fällt ihre Gestalt anheim, so daß ihr keine Wohnung bleibt.
17Drum rege dich nicht auf, wenn jemand reich wird,aus des Totenreichs Gewalt, denn er wird mich annehmen✲. SELA.
18denn im Tode nimmt er das alles nicht mit:wenn seines Hauses Herrlichkeit sich mehrt;
19Mag er sich auch im Leben glücklich preisenseine Herrlichkeit fährt nicht mit ihm hinab.
20er wird doch eingehn zum Geschlecht seiner Väter,und mag man ihn rühmen, daß es ihm wohlergehe:A
21Der Mensch, in Herrlichkeit lebend, doch ohne Einsicht,die das Tageslicht nimmermehr sehen.
gleicht den Tieren, die abgetan werden.
50 1Ein Psalm von Asaph. Der Gott der Götter, der HERR, redet und ruft der Erde zu
2aus Zion, der Krone der Schönheit✲,vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang;
3unser Gott kommt und kann nicht schweigen,strahlt Gott in lichtem Glanz hervor:
4Er ruft dem Himmel droben zuverzehrendes Feuer geht vor ihm her, und rings um ihn her stürmt es gewaltig.
5»Versammelt mir meine Gesetzestreuen✲,und der Erde, um sein Volk zu richten:
6Da taten die Himmel seine Gerechtigkeit kund;die den Bund mit mir geschlossen beim Opfer!«
7»Höre, mein Volk, und laß mich reden,denn Gott selbst ist’s, der da Gericht hält. SELA.
8Nicht deiner Opfer wegen rüge ich dich,Israel, daß ich dich ernstlich warne: Gott, dein Gott bin ich!
9Doch ich mag nicht Stiere nehmen aus deinem Hause✲,sind doch deine Brandopfer stets mir vor Augen.
10denn mein ist alles Wild des Waldes,nicht Böcke aus deinen Hürden;
11Ich kenne jeden Vogel auf den Bergen,das Getier auf meinen Bergen zu Tausenden.
12Hätte ich Hunger: ich brauchte es dir nicht zu sagen,und was auf dem Felde sich regt, steht mir zur Verfügung.
13Esse ich etwa das Fleisch von Stieren,denn mein ist der Erdkreis und all seine Fülle.
14Bringe Dank dem HERRN als Opfer darund soll ich das Blut von Böcken trinken?
15und rufe mich an am Tage der Not,und bezahle so dem Höchsten deine Gelübde,
16Zum Gottlosen aber spricht der Allherr:so will ich dich retten, und du sollst mich preisen!«
17da du selbst doch die Zucht mißachtest»Was hast du meine Satzungen aufzuzählen und meinen Bund✲ im Munde zu führen,
18Siehst du einen Dieb, so befreundest du dich mit ihm,und meinen Worten den Rücken kehrst?A
19deinem Munde läßt du freien Lauf zur Bosheit,und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft;
20du sitzest da und redest (Böses) gegen deinen Bruderund deine Zunge zettelt Betrug an;
21Das (alles) hast du getan, und ich habe geschwiegen;und bringst den Sohn deiner Mutter in Verruf!
22O beherzigt das wohl, ihr Gottvergeßnen:da hast du gedacht, ich sei so wie du. Das mache ich dir zum Vorwurf und gebe dir’s zu bedenken.
23Wer Dank als Opfer darbringt, erweist mir Ehre,sonst raffe ich euch hinweg ohne Rettung!
und wer unsträflich wandelt, den lasse ich schauen Gottes Heil.«
51 1Dem Musikmeister; ein Psalm von David, 2als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er sich mit Bathseba vergangen hatte✲. 3Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte!
4Wasche völlig mir ab meine SchuldNach deinem großen Erbarmen tilge meine Vergehen!
5Ach, ich erkenne meine Vergehen wohl,und mache mich rein von meiner Missetat!
6Gegen dich allein hab’ ich gesündigtund meine Missetat steht mir immerdar vor Augen!
7Ach, in Schuld bin ich geboren✲,und habe getan, was böse ist in deinen Augen, auf daß du recht behältst mit deinen Urteilssprüchen und rein dastehst mit deinem Richten.
8Du hast Gefallen an Wahrheit✲ im innersten Herzen,und in Sünde hat meine Mutter mich empfangen.
9Entsündige mich mit Ysop✲, daß ich rein werde,und im Verborg’nen läßt du mich Weisheit erkennen.A
10Laß mich (wieder) Freude und Wonne empfinden,wasche mich, daß ich weißer werde als Schnee.
11Verhülle dein Antlitz vor meinen Sündendaß die Glieder frohlocken, die du zerschlagen.
12Schaffe mir, Gott, ein reines Herzund tilge alle meine Missetaten!
13Verwirf mich nicht von deinem Angesichtund stell’ einen neuen, festen Geist in meinem Innern her!
14Gib, daß ich deiner Hilfe✲ mich wieder freue,und nimm deinen heiligen Geist nicht weg von mir!
15Dann will ich die Übertreter deine Wege lehren,und rüste mich aus mit einem willigen Geist!
16Errette mich von Blutschuld, o Gott, du Gott meines Heils,und die Missetäter sollen zu dir sich bekehren.
17O Allherr, tu mir die Lippen auf,damit meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd preise!
18Denn an Schlachtopfern hast du kein Gefallen,damit mein Mund deinen Ruhm verkünde!
19Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochner Geist;und brächte ich Brandopfer dar: du möchtest sie nicht.
20Tu doch Gutes an Zion nach deiner Gnade:ein zerbrochnes und zerschlagnes Herz wirst du, o Gott, nicht verschmähen. –
21Dann wirst du auch Wohlgefallen haben an richtigen Opfern,baue Jerusalems Mauern wieder auf!
an Brand- und Ganzopfern; dann wird man Farren opfern auf deinem Altar.A
52 1Dem Musikmeister; ein Lehrgedicht✲ Davids, 2als der Edomiter Doeg kam und dem Saul die Meldung brachte, David sei in das Haus Ahimelechs gekommen✲. 3Was rühmst du dich der Bosheit, du Gewaltmensch?
4Auf Unheil sinnt deine ZungeGottes Gnade währet alle Zeit.
5Du liebst das Böse mehr als das Gute,wie ein scharfes Schermesser, du Ränkeschmied!
6Du liebst nur unheilvolle Reden,sprichst lieber Lügen als Gerechtigkeit✲. SELA.
7So wird denn Gott dich auch vernichten für immer,du trügerische Zunge!
8Die Gerechten werden es sehn und sich fürchten,dich wegraffen und herausreißen aus dem Zelt, dich entwurzeln aus der Lebenden Land! SELA.
9»Seht, das ist der Mann, der nicht Gottüber ihn aber spotten:
10Ich aber bin wie ein grünender Ölbaum im Hause Gottes,zu seiner Schutzwehr machte, vielmehr sich verließ auf seinen großen Reichtum und stark sich dünkte durch seine Bosheit!«
11Preisen will ich dich immer, denn du hast’s vollführt,ich vertraue auf Gottes Gnade immer und ewig.
will rühmen deinen Namen, daß er so herrlich ist, vor deinen Frommen.
53 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »die Krankheit«; ein Lehrgedicht✲ von David. 2Die Toren sprechen✲ in ihrem Herzen:
3Gott schaut hernieder vom Himmel aus»Es gibt keinen Gott«; verderbt ist ihr Tun, abscheulich ihr Freveln: da ist keiner, der Gutes täte.
4Doch alle sind sie abgefallen, insgesamt entartet;nach den Menschenkindern, um zu sehn, ob da sei ein Verständiger, einer, der nach Gott fragt.
5Haben denn keinen Verstand die Übeltäter,da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.
6Damals✲ gerieten sie in Angst und Schrecken,die mein Volk verzehren? Die Gottes Brot wohl essen, doch ohne ihn anzurufen?
7Ach, daß doch aus Zion die Rettung Israels käme!ohne daß Grund zum Erschrecken war; denn Gott zerstreute die Gebeine deiner Belagerer; du machtest sie zuschanden, denn Gott hatte sie verworfen.A
Wenn Gott einst wendet das Schicksal seines Volkes, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen!
54 1Dem Musikmeister, mit Saitenspiel; ein Lehrgedicht✲ Davids, 2als die Siphiter kamen und zu Saul sagten: »Weißt du nicht, daß David sich bei uns verborgen hält?«✲. 3Hilf mir, o Gott, durch deinen Namen
4Höre, o Gott, mein Gebet,und schaffe mir Recht durch deine Kraft!
5Denn Freche haben sich gegen mich erhoben,vernimm die Worte meines Mundes!
6Ich weiß: Gott ist mir ein Helfer,und Gewalttätige trachten mir nach dem Leben: sie haben Gott sich nicht vor Augen gestellt. SELA.
7Das Böse wird auf meine Feinde zurückfallen:der Allherr ist meiner Seele Stütze✲.
8Dann will ich mit Freuden dir Opfer bringen,nach deiner Treue vernichte sie!
9denn er hat mich aus aller Bedrängnis errettet,will preisen deinen Namen, o HERR, daß er gütig ist;
und an meinen Feinden hat mein Auge sich geweidet.
55 1Dem Musikmeister, mit Saitenspiel, ein Lehrgedicht✲ von David. 2Vernimm, o Gott, mein Gebet
3Merke auf mich und erhöre mich!und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
4ob dem Lärmen der Feinde,Ich schwanke in meinem Kummer hin und her und stöhne
5Das Herz ängstigt sich mir in der Brust,ob dem Toben der Frevler; denn sie wälzen Unheil auf mich und befehden mich wütend.
6Furcht und Zittern kommt mich an,und die Schrecken des Todes haben mich befallen;
7So ruf ich denn aus: »O hätt’ ich doch Flügel wie die Taube!und ein Schauder überläuft mich.
8Ja weithin wollt ich entfliehen,Ich wollte fliegen, bis ich irgendwo Ruhe fände.«
9nach einem Zufluchtsorte für mich wollt’ ich eilenin der Wüste einen Rastort suchen; SELA.
10Vernichte✲, Allherr, entzweie ihre Zungen!schneller als reißender Wind, als Sturm!A
11Man macht bei Tag und bei Nacht die Runde um sie auf ihren Mauern,Denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
12Heilloses Treiben besteht in ihrem Innern,Unheil und Elend herrschen in ihrer Mitte.
13Denn✲ nicht ein Feind ist’s, der mich schmäht –und von ihrem Marktplatz weicht nicht Bedrückung und Trug.
14nein, du bist’s, ein Mann meinesgleichen,das wollt’ ich ertragen; nicht einer, der mich haßt, tut groß gegen mich – ich würde vor ihm mich verbergen;
15die wir innigen Verkehr miteinander pflegten,mein Freund und trauter Bekannter,
16Möge der Tod sie ereilen,zum Hause Gottes schritten im Festgetümmel.
17Ich aber rufe zu Gott,mögen sie lebend zur Unterwelt fahren! Denn Bosheit herrscht in ihrer Wohnstatt, in ihrem Herzen.
18Abends und morgens und mittagsund der HERR wird mir helfen.
19Er wird meine Seele erlösen zum Frieden,will ich klagen und seufzen, so wird er mein Flehen vernehmen.
20Gott wird mich hören, wird sie demütigen (ihnen Antwort geben),so daß sie nicht an mich können; denn ihrer sind viele gegen mich.
21Er✲ hat die Hand an seine Freunde gelegt,er, der von alters her auf dem Throne sitzt; SELA. sie wollen sich ja nicht ändern und Gott nicht fürchten.
22Glatt sind die Schmeichlerworte seines Mundes,hat seinen Bund entweiht✲.
23Wirf auf den HERRN deine Bürde:aber Krieg ist sein Sinnen; linder sind seine Reden als Öl, und sind doch gezückte Schwerter.
24Ja du, Gott, wirst sie stürzener wird dich aufrecht erhalten; er läßt den Gerechten nicht ewig wanken.
in die Tiefe des Grabes;A die Männer des Blutvergießens und des Truges werden ihre Tage nicht auf die Hälfte bringen. Ich aber vertraue auf dich!
56 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Die stumme Taube der Ferne«; ein Lied✲ von David, als die Philister ihn in Gath festgenommen hatten✲. 2Sei mir gnädig, o Gott, denn Menschen stellen mir nach!
3Meine Feinde stellen mir immerfort nach,Immerfort bedrängen mich Krieger.
4In Zeiten, da mir angst ist, vertrau ich auf dich! 5ja viele sind’s, die in Hochmut mich befehden.
6Allzeit suchen sie meiner Sache zu schaden;Mit Gottes Hilfe werde sein Wort✲ ich rühmen. Auf Gott vertrau’ ich, fürchte mich nicht; was können Menschen mir antun?
7Sie rotten sich zusammen, lauern auf meine Schritte,gegen mich ist all ihr Sinnen gerichtet auf Böses.
8Ob der Bosheit zahle ihnen heim,dieweil sie nach dem Leben mir trachten.
9Meines Elends Tage hast du gezählt,im Zorn laß die Völker niedersinken, o Gott!
10So werden denn meine Feinde weichen, sobald (zu Gott) ich rufe;meine Tränen in deinem Krüglein✲ gesammelt; ja gewiß, sie stehen in deinem Buche verzeichnet.
11Mit Gottes Hilfe werde sein Wort✲ ich rühmen,dessen bin ich gewiß, daß Gott mir beisteht.
12Auf Gott vertrau’ ich, fürchte mich nicht:mit Hilfe des HERRN werde sein Wort✲ ich rühmen.
13Mir obliegt es, dir, Gott, zu erfüllen meine Gelübde:was können Menschen mir antun?
14denn du hast meine Seele vom Tode errettet,Dankopfer ich will dir entrichten;
ja, meine Füße vom Straucheln, daß ich wandeln soll vor Gottes Angesicht im Lichte der Lebenden✲.
57 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Vertilge nicht«; ein Lied✲ Davids, als er vor Saul in die Höhle floh✲. 2Erbarme dich meiner, o Gott, erbarme dich meiner!
3Ich rufe zu Gott, dem Höchsten,Denn bei dir sucht meine Seele Zuflucht, und im Schatten deiner Flügel will ich mich bergen, bis das Verderben vorübergezogen.
4Er sendet vom Himmel und hilft mir,zum Allherrn, der meine Sache hinausführt.
5Mit meinem Leben liege ich mitten unter Löwen,da der gierige Verfolger mich geschmäht hat! SELA. Es sendet Gott seine Gnade und Treue!
6Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,inmitten haßerfüllter Feinde, unter Menschen, deren Zähne Speere und Pfeile und deren Zunge ein scharfes Schwert ist.
7Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt:über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit!
8Mein Herz ist getrost, o Gott, mein Herz ist getrost;meine Seele✲ ist gebeugt; eine Grube haben sie vor mir gegraben: sie selbst sind mitten hineingestürzt. SELA.
9Wach auf, meine Seele, wacht auf, Harfe und Zither:singen will ich und spielen!
10Ich will dich preisen unter den Völkern, Allherr,ich will das Morgenrot wecken!
11Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade,ich will dir lobsingen unter den Völkerschaften!
12Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,und bis an die Wolken geht deine Treue.
über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit!✲
58 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Vertilge nicht«; von David ein Lied✲. 2Sprecht in Wahrheit ihr Recht, ihr Götter (= ihr Gewaltigen, ihr Machthaber auf Erden; vgl. 82,1)?
3Ach nein, im Herzen schmiedet ihr Frevel,Richtet ihr die Menschen gerecht✲?
4Abtrünnig sind die Gottlosen schon von Geburt an,im Lande wägen eure Hände Gewalttat dar.
5Gift haben sie in sich wie Schlangengift,schon vom Mutterleib an gehn die Lügenredner irre.
6die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer,sie gleichen der tauben Otter, die ihr Ohr verstopft,
7Zerschmettre ihnen, Gott, die Zähne im Munde,(auf die Stimme) des kundigen Bannspruchredners.
8Laß sie vergehen wie Wasser, das sich verläuft!den jungen Löwen brich aus das Gebiß, o HERR!
9Wie die Schnecke beim Kriechen zerfließt, so muß er zergehn,Schießt er seine Pfeile ab: sie seien wie ohne Spitze!
10Bevor noch eure Töpfe den (brennenden) Stechdorn spüren,wie die Fehlgeburt eines Weibes, die das Licht nicht geschaut!
11Der Gerechte wird sich freun, daß er Rache erlebt,wird ihn, noch unverbrannt, die Zornglut hinwegstürmen.A
12und die Menschen werden bekennen:seine Füße wird er baden im Blute des Frevlers,
»Fürwahr, der Gerechte erntet noch Lohn! Fürwahr, noch gibt’s einen Gott, der auf Erden richtet!«
59 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Vertilge nicht«; ein Lied✲ von David, als Saul das Haus bewachen ließ, um ihn zu töten✲. 2Rette mich von meinen Feinden, mein Gott!
3Rette mich von den ÜbeltäternSei mir ein Schutz vor meinen Widersachern!
4Denn siehe, sie trachten mir nach dem Leben;und hilf mir gegen die Blutmenschen!
5Gegen einen Schuldlosen stürmen sie an und stellen sich auf:Starke rotten sich gegen mich zusammen ohne mein Verschulden, o HERR, und ohne daß ich gefehlt.
6Ja, du, o HERR, Gott der Heerscharen, Israels Gott,erwache, komm mir zu Hilfe und sieh darein!
7Jeden Abend kommen sie wieder, heulen wie Hundewache auf, um alle Heiden zu strafen! Verschone keinen der treulosen Frevler! SELA.
8Siehe, sie geifern mit ihrem Munde,und streifen umher in der Stadt.
9Doch du, o HERR, du lachest ihrer,Schwerter stecken in ihren Lippen, denn (sie denken): »Wer hört es?«
10Meine Stärke, deiner will ich harren,spottest aller Heiden.
11Mein Gott kommt mir entgegen mit seiner Gnade;denn Gott ist meine feste Burg.
12Töte sie nicht, daß mein Volk sie nicht vergesse!Gott läßt meine Lust mich sehn an meinen Feinden.
13Sündhaft ist ihr Mund, das Wort ihrer Lippen;Treibe sie in die Irre durch deine Macht und stürze sie nieder, du, unser Schild, o Allherr!
14Vertilge sie im Zorn, vertilge sie, daß sie nicht mehr sind!drum laß sie sich fangen in ihrem Hochmut wegen der Flüche und Lügen, die sie reden!
15Jeden Abend kommen sie wieder, heulen wie HundeLaß sie inne werden, daß Gott in Jakob herrscht, bis an die Enden der Erde! SELA.
16sie schweifen umher nach Fraßund streifen umher in der Stadt;
17Ich aber will deine Stärke✲ besingenund knurren, sind sie nicht satt geworden.
18Meine Stärke, dir will ich lobsingen!und am Morgen ob deiner Gnade jubeln; denn du bist eine feste Burg für mich gewesen, eine Zuflucht zur Zeit meiner Drangsal.
Denn Gott ist meine feste Burg, der Gott, der mir Gnade erweist.
60 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Lilie des Zeugnisses«; ein Lied✲ Davids zum Lehren, 2als er mit den Syrern von Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba Krieg führte und Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann.✲. 3Gott, du hast uns verworfen, uns zersprengt,
4Du hast das Land✲ erschüttert, hast es zerrissen:du hast (uns) gezürnt: stelle uns wieder her!A
5Dein Volk hast du Hartes erleben lassen,o heile seine Risse, denn es wankt!
6doch deinen Getreuen hast eine Flagge✲ du wehen lassen,hast Taumelwein uns zu trinken gegeben;
7Daß deine Geliebten✲ gerettet werden,damit sie sich flüchten konnten vor dem Bogen (des Feindes). SELA.
8Gott hat in✲ seiner Heiligkeit gesprochen✲:hilf uns mit deiner Rechten, erhöre uns!
9Mein ist Gilead, mein auch Manasse,»(Als Sieger) will ich frohlocken, will Sichem verteilen und das Tal von Sukkoth (als Beutestück) vermessen.
10Moab (dagegen) ist mein Waschbecken,und Ephraim ist meines Hauptes Schutzwehr, Juda mein Herrscherstab.
11Wer führt mich hin zur festen Stadt,auf Edom werfe ich meinen Schuh; jauchze mir zu, Philisterland!«
12Hast nicht du uns, o Gott, verworfenwer geleitet mich bis Edom?
13O schaff uns Hilfe gegen den Feind!und ziehst nicht aus, o Gott, mit unsern Heeren?
14Mit Gott werden wir Taten vollführen,denn nichtig ist Menschenhilfe.
und er wird unsre Bedränger zertreten.
61 1Dem Musikmeister über das Saitenspiel; von David. 2Höre, o Gott, mein lautes Rufen,
3Vom Ende der Erde✲ ruf’ ich zu dir,achte auf mein Gebet!
4Denn du bist mir stets eine Zuflucht gewesen,da mein Herz verschmachtet✲. Auf einen Felsen, der mir zu hoch ist, wollest du mich führen!
5Könnt’ ich doch allzeit weilen in deinem Zelt,ein starker Turm vor dem Feinde.
6Denn du, Gott, hörst auf meine Gelübde,im Schutze deiner Flügel mich bergen! SELA.
7Füge neue Tage den Tagen des Königs hinzu,hast Besitz (mir) gewährt, wie die ihn erhalten, die deinen Namen fürchten.A
8Ewig✲ möge er thronen vor Gottes Angesicht!laß seine Jahre dauern für und für!
9Dafür will ich ewig deinem Namen lobsingen,Entbiete Gnade und Treue, daß sie ihn behüten!
auf daß✲ ich meine Gelübde bezahle✲ Tag für Tag.
62 1Dem Musikmeister über die Jeduthuniden; ein Psalm Davids. 2Nur (im Aufblick) zu Gott ist meine Seele still:
3nur er ist mein Fels und meine Hilfe,von ihm kommt meine Hilfe✲;
4Wie lange noch lauft ihr Sturm gegen einen Mann,meine Burg: ich werde nicht allzusehr wanken.
5Ja, von seiner Höhe planen sie ihn zu stoßen; Lügen sind ihre Lust;wollt ihn niederschlagen allesamt wie eine sinkende Wand, eine dem Einsturz nahe Mauer?
6Nur (im Aufblick) zu Gott sei still, meine Seele!mit dem Munde segnen sie, doch im Herzen fluchen sie. SELA.
7nur er ist mein Fels und meine Hilfe✲,Denn von ihm kommt meine Hoffnung;
8Auf Gott beruht mein Heil und meine Ehre;meine Burg: ich werde nicht wanken.
9Vertraut auf ihn zu aller Zeit, ihr Volksgenossen,mein starker Fels, meine Zuflucht liegt in Gott.
10Nur ein Hauch sind Menschensöhne, ein Trug sind Herrensöhne;schüttet vor ihm euer Herz aus: Gott ist unsere Zuflucht. SELA.
11Verlaßt euch nicht auf Erpressung✲auf der Waage schnellen sie empor, sind allesamt leichter als ein Hauch.
12Eins ist’s, was Gott gesprochen, und zweierlei ist’s, was ich vernommen,und setzt nicht eitle Hoffnung auf Raub; wenn der Reichtum sich mehrt, so hängt das Herz nicht daran!
13Und bei dir, o Allherr, steht auch die Gnade:daß die Macht bei Gott steht.
ja, du vergiltst einem jeden nach seinem Tun.
63 1Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war✲. 2O Gott, du bist mein Gott: dich suche ich,
3So hab’ ich nach dir im Heiligtum ausgeschaut,es dürstet nach dir meine Seele; es lechzt nach dir mein Leib wie dürres, schmachtendes, wasserloses Land.A
4denn deine Gnade ist besser als das Leben:um deine Macht und Herrlichkeit zu erblicken;
5So will ich dich preisen mein Leben lang,meine Lippen sollen dich rühmen.
6Wie an Mark und Fett ersättigt sich meine Seele,in deinem Namen meine Hände erheben.
7so oft ich deiner gedenke auf meinem Lager,und mit jubelnden Lippen lobpreist mein Mund,
8denn du bist mir ein Helfer gewesen,in den Stunden der NachtA über dich sinne;
9Meine Seele klammert sich an dich,und im Schatten deiner Flügel darf ich jubeln.
10Doch sie, die nach dem Leben mir trachten, mich zu verderben,aufrecht hält mich deine rechte Hand.
11Man wird sie der Schärfe des Schwerts überliefern;sie werden in der Erde unterste Tiefen fahren.
12Der König dagegen wird Gottes sich freuen:die Beute der Schakale werden sie sein.
Ruhm wird ernten ein jeder, der bei ihm✲ schwört; den Lügnern dagegen wird der Mund gestopft werden.
64 1Dem Musikmeister, ein Psalm Davids. 2Höre, o Gott, meine Stimme, wenn ich klage,
3Schirme mich vor den Plänen der bösen Buben,vor dem Feinde, der mich schreckt, behüte mein Leben!
4die ihre Zunge schärfen wie ein Schwert,vor der lärmenden Rotte der Übeltäter,
5um im Versteck auf den Frommen zu schießen:giftige Worte als ihre Pfeile auf den Bogen legen,
6Sie ermutigen sich zu bösem Anschlag,unversehens schießen sie auf ihn ohne Scheu.
7Sie sinnen auf Freveltaten:verabreden, heimlich Schlingen zu legen; sie denken: »Wer wird sie sehen?«
8Da trifft sie Gott mit dem Pfeil,»Wir sind fertig, der Plan ist fein erdacht!« Und das Innere jedes Menschen und das Herz sind unergründlich.
9ihre eigene Zunge hat sie zu Fall gebracht;urplötzlich fühlen sie sich verwundet:
10Da fürchten sich alle Menschenalle, die sie sehen, schütteln das Haupt.
11Der Gerechte freut sich des HERRNund bekennen: »Das hat Gott getan!« und erwägen sein Walten.
und nimmt seine Zuflucht zu ihm, und alle redlichen Herzen preisen sich glücklich.
65 1Dem Musikmeister; ein Psalm Davids, ein Lied. 2Dir gebührt Lobpreis, o Gott, in Zion,
3der du Gebete erhörst: zu dir kommt alles Fleisch 4und dir muß man Gelübde bezahlen✲,
5Wohl dem, den du erwählst und zu dir nahen läßt,um der Verschuldungen willen. Wenn uns unsere Sünden zu drückend werden, du, HERR, vergibst sie.
6Durch Wundertaten erhörst du uns in Gerechtigkeit,daß er in deinen Vorhöfen weilen darf! Wir wollen reichlich uns laben am Segen deines Hauses, deines heiligen Tempels!
7der da feststellt die Berge durch seine Kraft,du Gott unsers Heils, du Zuversicht aller Enden der Erde und der fernsten Meere✲,
8der da stillt das Brausen der Meere,umgürtet mit Stärke,
9so daß die Bewohner der Enden (des Erdrunds) sich fürchtendas Brausen ihrer Wogen und das Toben der Völker,
10Du hast das Land gesegnet, es strömt schier über;vor deinen Zeichen; die fernsten Länder des Ostens und Westens bringst du zu lautem Jauchzen. –
11du hast seine Furchen getränkt, seine Schollen geebnet✲,du hast es gar reich gemacht – der Gottesbach hat Wasser in Fülle gehabt –; du hast ihre Feldfrucht wohl geraten lassen, denn also hast du das Land instand gesetzt;
12Du hast das Jahr gekrönt mit deiner Güte,durch Regen es weich gemacht, sein Gewächs gesegnet.
13Es triefen die Anger der Steppe,und deine Spuren✲ triefen von Fett.
14die Auen bekleiden sich mit Herden,und mit Jubel umgürten sich die Hügel;
und die Täler hüllen sich in Korn: man jauchzt einander zu und singt.
66 1Dem Musikmeister; ein Lied, ein Psalm. Jauchzet Gott, ihr Lande✲ alle! 2Lobsinget der Ehre seines Namens,
3Sprechet zu Gott: »Wie wunderbar ist dein Walten!macht seinen Lobpreis herrlich!
4Alle Lande müssen vor dir sich niederwerfen und dir lobsingen,Ob der Fülle deiner Macht huldigen dir sogar deine Feinde.
5Kommt und schauet die Großtaten Gottes,lobsingen deinem Namen!« SELA.
6Er wandelte das Meer in trocknes Land,der wunderbar ist im Walten über den Menschenkindern!
7Ewig herrscht er in seiner Macht;so daß man den Strom zu Fuß durchzog; drum wollen wir uns freun!
8Preiset, ihr Völker, unsern Gott,seine Augen haben acht auf die Völker: die Widerspenstigen dürfen sich nicht stolz erheben. SELA.
9ihn, der unsre Seele am Leben erhaltenlaßt laut seinen Ruhm erschallen,
10Wohl hast du uns geprüft, o Gott,und unsern Fuß nicht hat wanken lassen.
11du hast uns ins Netz geraten lassen,uns geläutert, wie man Silber läutert;A
12Menschen hast du hinfahren lassen über unser Haupt,hast drückende Last auf unsern Rücken gelegt;
13Ich komme mit Brandopfern in dein Haus,durch Feuer und Wasser haben wir ziehen müssen: doch endlich hast du uns ins Freie hinausgeführt.
14zu denen meine Lippen sich verpflichtet haben,entrichte dir meine Gelübde,
15Brandopfer von Mastvieh will ich dir bringenund die mein Mund verheißen in meiner Not.
16Kommt her und höret, ihr Gottesfürchtigen alle:samt dem Opferduft von Widdern; Rinder samt Böcken will ich zubereiten. SELA.
17Zu ihm hab’ ich laut mit meinem Munde gerufen,ich will erzählen, was er an meiner Seele getan!
18Wäre mein Sinn auf Böses gerichtet gewesen,während Lobpreis schon auf meiner Zunge lag.
19Aber Gott hat mich erhört,so hätte der Allherr mich nicht erhört.
20Gepriesen sei Gott, der mein Flehen nicht verworfenhat geachtet auf mein lautes Flehen.
und seine Gnade mir nicht versagt hat!
67 1Dem Musikmeister, mit Saitenspiel; ein Psalm, ein Lied. 2Gott sei uns gnädig und segne uns!
3daß man auf Erden dein Walten erkenne,Er lasse sein Angesicht bei uns leuchten, SELA,
4Preisen müssen dich, Gott, die Völker,unter allen Heidenvölkern dein Heil!A
5sich freuen müssen die Völkerschaften und jubeln,preisen die Völker allesamt;
6Preisen müssen dich, Gott, die Völker,weil du die Völker gerecht richtest✲ und leitest die Völkerschaften auf Erden. SELA.
7Das Land hat seinen Ertrag gespendet:preisen die Völker allesamt!
8Es segne uns Gott,gesegnet hat uns Gott, unser Gott.
und fürchten müssen ihn alle Enden der Erde!
68 1Dem Musikmeister, von David ein Psalm, ein Lied. 2Gott steht auf: da zerstieben seine Feinde,
3Wie Rauch verweht, so verwehst✲ du sie;und die ihn hassen, fliehen vor seinem Angesicht✲.
4die Gerechten aber freuen sich, jubeln vor Gottes Angesichtwie Wachs zerschmilzt vor dem Feuer, so kommen die Gottlosen um vor Gottes Angesicht;
5Singet Gott, lobsingt seinem Namen,und frohlocken voller Freude.
6Ein Vater der Waisen, ein Richter der Witwenmachet Bahn ihm, der durch Wüsten einherfährt
- ›HERR‹ ist sein Name –, und jauchzet vor seinem Angesicht!
7Gott verhilft den Vereinsamten zum Hausstand,ist Gott in seiner heiligen Wohnstatt.
8Als du auszogst, Gott, an der Spitze deines Volkes,führt Gefangne heraus zum Wohlergehn; doch Widerstrebende müssen wohnen in dürrem Land.
9da bebte die Erde, da troffen die Himmel vor Gottes Angesicht,einherschrittest durch die Wüste: (SELA)
10Regen in Fülle ließest du strömen, o Gott;der Sinai dort vor dem Angesicht Gottes, des Gottes Israels.
11Deine Herde✲ fand Wohnung darin✲,dein Eigentumsvolk, sooft ermattet es war: du machtest es wieder stark.
12Der Allherr ließ Siegesruf erschallendurch deine Güte stelltest du, Gott, die Schwachen wieder her.
13»Die Könige der Heere fliehen, sie fliehn,
- der Siegesbotinnen war eine große Schar –:
14»Wollt ihr zwischen den Hürden liegen bleiben?« –und die Hausfrau teilt die Beute aus.«
15»Als Könige dort der Allmächtge zerstreute,»Die Flügel der Tauben, mit Silber überzogen, und ihr Gefieder gelblich schimmernd von Gold.« –
16Du Gottesberg, Basansberg,da fand ein Schneegestöber statt auf dem Zalmon.«A
17warum blickt ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge,du gipfelreicher Berg, Basansberg:
18Der Kriegswagen Gottes sind vieltausendmal tausend;auf den Berg, den Gott zum Wohnsitz erkoren? Ja, ewig wird der HERR dort wohnen✲.
19Du bist zur Höhe aufgefahren, hast Gefangene weggeführt,der Allherr ist unter ihnen, ein Sinai an Heiligkeit.A
20Gepriesen sei der Allherr! Tag für Tag!hast Gaben unter den Menschen angenommen✲; ja auch die Widerstrebenden müssen wohnen bei Gott dem HERRN.
21Dieser Gott ist uns ein rettender Gott,Uns trägt der Gott, der unsre Hilfe ist. SELA.
22Ja, Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde,und Gott der HERR weiß Rat auch gegen den Tod.A
23Der Allherr hat verheißen: »Aus Basan bring’ ich (sie) heim,den Haarscheitel dessen, der in seinen Sünden einhergeht.
24auf daß du in Blut deine Füße badestja bringe (sie) heim aus den Tiefen des Meeres,
25Man hat, o Gott, deinen Festzug gesehn,und die Zunge deiner Hunde an den Feinden sich letze.« –
26An der Spitze zogen Sänger, dahinter Saitenspielerden Festzug meines Gottes, meines Königs, im Heiligtum:
27»In Versammlungen✲ preiset Gott,inmitten paukenschlagender Jungfrauen:
28Dort schritt Benjamin hin, der Jüngste, der sie doch beherrscht hat,den Allherrn, ihr aus Israels Born✲!«
29Entbiete, o Gott, deine Macht,die Fürsten Judas nach ihrer großen Menge, Sebulons Fürsten, die Fürsten von Naphthali.
30Um deines Tempels willen müssen Könige direrhalte in Kraft, o Gott, was du uns erwirkt hast!
31Bedrohe das Tier des Schilfrohrs,Geschenke hinauf nach Jerusalem bringen.A
32Kommen werden die Edlen aus Ägypten,die Rotte der Stiere✲ samt den Völkerkälbern, die mit Silberbarren sich unterwerfen; zerstreue die Völker, die Freude an Kriegen haben!B
33Ihr Königreiche der Erde, singet Gott,Äthiopien eilt mit vollen Händen Gott entgegen.
34ihm, der einherfährt im höchsten✲ Himmel der Urzeit!lobsinget dem Allherrn, SELA,
35Gebt Gott die Macht✲! Über Israel waltet seine HoheitHorch! Er läßt seine Stimme erschallen, den rollenden Donner!
36Furchtbar bist du, Gott, von deinem Heiligtum aus!und seine Macht in den Wolken.
Israels Gott, er ist’s, der Macht verleiht und Stärke seinem Volk: gepriesen sei Gott!
69 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Lilien«, von David. 2Hilf mir, o Gott,
3Ich versinke im tiefen Schlamm, wo kein Grund ist;denn die Wasser gehen mir bis ans Leben!
4Müde bin ich von (allem) Schreien, meine Kehle ist heiser;in Wassertiefen bin ich geraten, und die Flut überströmt mich.
5Größer als die Zahl der Haare auf meinem Haupterloschen sind mir die Augen, während ich harre auf meinen Gott.
6Du, o Gott, du weißt um meine Torheit✲,ist die Zahl derer, die ohne Ursach’ mich hassen; mächtig sind meine Gegner, die ohne Grund mich befeinden: wo ich gar nicht geraubt, da soll Ersatz ich leisten!
7Laß nicht enttäuscht an mir✲ werden, die auf dich hoffen,und meine Vergehen sind dir nicht verborgen.
8Denn um deinetwillen trage ich Schmach,o Gott, o HERR der Heerscharen! Laß nicht beschämt an mir✲ werden, die dich, Gott Israels, suchen!
9ein Fremdling bin ich meinen Brüdern geworden(für dich) bedeckt Beschämung mein Antlitz;
10Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt,und unbekannt den Söhnen meiner Mutter.
11Ich weinte und kasteite✲ mich durch Fasten,und die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.
12als ein Trauergewand zu meinem Kleid ich machte,doch es brachte mir nur Beschimpfung ein;
13es schwatzten von mir die Leute auf dem Markt,da wurde ich ihnen zum Spottlied;
14Ich aber richte mein Gebet an dich, o HERR,und Schmachlieder sangen von mir die Zecher beim Wein.
15Zieh mich heraus aus dem Schlamm, daß ich nicht versinke,zur Zeit, da dir es wohlgefällig ist; o Gott, nach deiner großen Gnade erhöre mich, nach deiner heilspendenden Treue!
16Laß die Wasserflut mich nicht überströmenlaß Rettung mich finden von meinen Hassern und aus den Wassertiefen!
17Erhöre mich, HERR, denn deine Güte ist köstlich!und die Tiefe✲ mich nicht verschlingen und den Abgrund seinen Schlund nicht über mir schließen!
18und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht,Nach deinem großen Erbarmen wende dich mir zu
19Nahe dich meiner Seele, erlöse sie,denn ich bin in Not: erhöre mich eiligst!
20Du weißt um meine Schmach,um meiner Feinde willen mach mich frei!
21Die Schmach hat mir das Herz gebrochen,um meine Schande und Beschimpfung; meine Feinde sind alle dir wohlbekannt.
22nein, sie haben mir Gift in die Speise getanso daß ich verzweifle; ich hoffte auf Mitleid, aber vergebens, und auf Tröster, doch ich habe keine gefunden;
23Möge ihr Tisch vor ihnen zum Fangnetz werdenund Essig mich trinken lassen für meinen Durst.
24Laß ihre Augen dunkel werden, daß sie nicht sehen,und ihnen, den Sichren,A zum Fallstrick!
25Gieße über sie deinen Grimm aus,und ihre Hüften laß immerdar wanken!
26Ihre Behausung müsse zur Öde werden,und deines Zornes Glut erreiche sie!
27Denn den du selbst geschlagen hast, verfolgen sie,in ihren Zelten kein Bewohner sein!
28Füge noch Schuld zu ihrer Verschuldung hinzuund vom Weh der durch dich Verwundeten schwatzen sie.
29Sie müssen ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebensund laß sie nicht kommen zur Gerechtigkeit vor dir!
30Doch ich bin elend und schmerzbeladen:und nicht eingeschrieben werden mit den Gerechten!
31Ich will den Namen Gottes preisen in Liedern,deine Hilfe, Gott, möge mich sicherstellen!
32das wird dem HERRN willkommner sein als Rinder,will hoch ihn rühmen mit Danksagung;
33Wenn die Bedrückten es sehen, so werden sie sich freuen:als Farren mit Hörnern und gespaltnen Hufen.
34Denn der HERR erhört die Armen,ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf!
35Es mögen ihn preisen Himmel und Erde,und seine Gefangenen läßt er nicht unbeachtet.
36Denn Gott wird Zion rettendie Meere und alles, was in ihnen sich regt!
37und der Nachwuchs seiner Knechte wird es erben,und Judas Städte wieder erbaun, daß man daselbst wohne und das Land besitze;
und die seinen Namen lieben, werden darin wohnen.
70 1Dem Musikmeister, von David; bei Darbringung des Duftopfers✲. 2Gott, eile zu meiner Rettung,
3Laß alle beschämt und schamrot werden,HERR, eile zu meiner Hilfe herbei!
4Laß zurück sich wenden ob ihrer Schmach,die nach dem Leben mir stehn (um es auszutilgen)! Laß mit Schande beladen abziehn, die mein Unglück wünschen!
5Laß jubeln und deiner sich freuendie über mich rufen: »Haha, haha!«
6Doch ich bin elend und arm:alle, die dich suchen! Laß alle, die nach deinem Heil verlangen, immerdar bekennen: »Groß ist Gott!«
o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist du: o HERR, säume nicht!
71 1Bei dir, HERR, suche ich Zuflucht:
2Nach deiner Gerechtigkeit rette und befreie mich,laß mich nimmermehr enttäuscht werden!
3Sei mir ein schützender Fels, zu dem ich allzeit fliehen kann;neige dein Ohr mir zu und hilf mir!
4Mein Gott, errette mich aus des Gottlosen Hand,du hast ja geboten, mich zu retten, denn mein Fels und meine Burg bist du.
5Denn du bist meine Hoffnung, HERR, mein Gott,aus der Faust des Frevlers und Gewaltmenschen!
6Auf dich hab’ ich mich gestützt seit meiner Geburt;du meine Zuversicht von Jugend an.
7Wie ein Wunder✲ komme ich vielen vor,aus dem Mutterschoß hast du mich ans Licht gezogen: dir hat mein Lobpreis immer gegolten.
8Mein Mund ist deines Ruhmes voll,doch du bist meine starke Zuflucht.
9Verwirf mich nicht in den Tagen des Alters,allzeit voll von deiner Verherrlichung.
10Denn schon verhandeln meine Feinde über mich,beim Schwinden meiner Kraft verlaß mich nicht!
11und sagen: »Gott hat ihn verlassen:und die den Tod mir wünschen, beraten sich zusammen
12O Gott, bleib du nicht fern von mir,verfolgt und ergreift ihn, denn er hat keinen Retter!«
13Es müssen enttäuscht und vernichtet werden, die mich befeinden!mein Gott, eil’ mir zu Hilfe!
14Ich aber will immerdar harrenLaß alle in Schmach und Schande sich hüllen, die mein Unglück suchen!
15Mein Mund soll deine Gerechtigkeit künden, allzeit deine Heilserweise,und all deinen Ruhm noch mehren.
16Kommen will ich mit den Machttaten Gottes des HERRN,denn ich vermag sie nicht zu zählen.
17Du hast mich, o Gott, von Jugend auf gelehrt,will preisen deine Gerechtigkeit, dich allein.
18doch auch bis zum Greisenalter und grauen Haarund bis hierher habe ich deine Wunder verkündet;
19Gott, deine Gerechtigkeit reicht bis hoch an den Himmel;verlaß mich nicht, o Gott, auf daß ich deinen Arm✲ verkünde den Zeitgenossen und allen, die noch kommen werden, deine Macht✲.
20Du hast viel Not und Leid uns fühlen lassen:der du große Dinge getan, o Gott, wer ist dir gleich?
21Du wirst mich um so höher erhebendu wirst uns auch wieder beleben und aus den Tiefen der Erde empor uns führen.
22So will denn auch ich dich preisen mit Saitenspiel,und mit Trost dich wieder zu mir wenden.
23Jubeln sollen meine Lippen, wenn ich dir spiele,für deine Treue dir danken, mein Gott; ich will auf der Zither dir spielen, du Heiliger Israels.
24auch meine Zunge soll allezeit von deiner Gerechtigkeit reden,und zugleich meine Seele, die du erlöst hast;
denn enttäuscht, denn schamrot sind geworden, die mein Unglück suchten.
72 1Von Salomo. Gott, dein richterlich Walten verleihe dem König
2daß er dein Volk mit Gerechtigkeit richteund deine Gerechtigkeit dem Königssohn,
3Laß die Berge dem Volke Frieden✲ tragenund deine Elenden✲ nach dem Recht!
4Er schaffe Recht den Elenden✲ im Volk,und die Hügel sich kleiden in Gerechtigkeit!
5Möge er leben, solange die Sonne scheinter helfe den armen Leuten und zertrete den Bedrücker.A
6Er möge sein wie Regen für frischgemähte Wiesen,und der Mond (uns leuchtet), von Geschlecht zu Geschlecht!
7In seinen Tagen möge der Gerechte blühenwie Regenschauer, die das Land besprengen!
8Er herrsche von Meer zu Meerund Friede✲ in Fülle bestehn, bis kein Mond mehr scheint.
9Vor ihm müssen die Steppenvölker die Knie beugenund vom Euphratstrom bis hin an die Enden der Erde!
10die Könige von Tharsis und den Meeresländernund seine Feinde den Staub lecken✲;
11ja huldigen müssen ihm alle Könige,müssen Geschenke ihm bringen, die Herrscher von Saba und SebaB Abgaben✲ entrichten;
12Denn er wird den Armen retten, der um Hilfe schreit,die Völker alle ihm dienen!
13Er wird sich erbarmen des Schwachen und Armenden Leidenden und den, der keinen Helfer hat.
14aus Bedrückung und Gewalttat wird er ihre Seelen erlösen,und Hilfe gewähren den Seelen der Armen;
15So lebe er denn, und man gebe ihm vom Golde aus Saba,und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen.
16Fülle von Korn möge sein im Landeman bete immerdar für ihn und segne ihn allezeit!
17Sein Name möge ewig bestehn:bis auf die Gipfel der Berge, es rausche seine Frucht wie der Libanon! Und aus den Städten blühe das Volk hervor so zahlreich wie das Gras der Erde!
18Gepriesen sei Gott der HERR, der Gott Israels,solange die Sonne scheint, lebe sein Name fort, so daß man in ihm sich Segen wünscht und alle Völker ihn glücklich preisen! * * *
19Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit,der Wunder vollbringt, er allein!
20Zu Ende sind die Gebete Davids, des Sohnes Isais.und die ganze Erde sei seiner Herrlichkeit✲ voll! Amen, ja Amen! –
73 1Ein Psalm von Asaph✲. Dennoch ist Gott voll Güte gegen den Frommen,
2Doch ich – fast wär’ ich gestrauchelt mit meinen Füßen,der Herr gegen alle, die reinen Herzens sind.
3denn ich ereiferte mich über die Großsprecher,nichts fehlte, so wären meine Schritte ausgeglitten;
4Denn bis zu ihrem Tode leiden sie keine Schmerzen,wenn ich sehen mußte der Gottlosen Wohlergehn.
5Unglück trifft sie nicht wie andere Sterbliche,und wohlgenährt ist ihr Leib;
6Drum ist auch Hochmut ihr Halsgeschmeide,und sie werden nicht geplagt wie sonst die Menschen.
7Aus strotzendem Antlitz tritt ihr Auge hervor,und Gewalttat ist das Kleid, das sie umhüllt.
8Sie höhnen und reden in Bosheit (nur) von Gewalttat,die Gebilde ihres Herzens wallen über.
9gegen den Himmel richten sie ihren Mund,führen Reden von oben herab;
10Darum wendet das Volk sich ihnen zuund ihre Zunge ergeht sich frei auf Erden.
11sie sagen: »Wie sollte Gott es wissen,und schlürft das Wasser (ihrer Lehren) in vollen Zügen;
12Seht, so treiben’s die Gottlosen,und wie sollte der Höchste Kenntnis davon haben?«
13Ach, ganz umsonst hab’ ich rein mein Herz erhaltenund, immer in Sicherheit lebend, häufen sie Reichtum an.
14ich ward ja doch vom Unglück allzeit geplagt,und in Unschuld meine Hände gewaschen;
15Doch hätt’ ich gesagt✲: »Ich will auch so reden!«,und alle Morgen war meine Züchtigung da.
16So sann ich denn nach, um dies zu begreifen,so hätt’ ich treulos verleugnet deiner Söhne✲ Geschlecht.
17bis ich eindrang in die Heiligtümer Gottesdoch es war zu schwer für mein Verständnis,
18Fürwahr, auf schlüpfrigen Boden stellst du sie,und achtgab auf der Gottlosen Endgeschick.
19Wie werden sie doch im Nu vernichtet,läßt sie fallen, daß sie in Trümmer zergehn.
20Wie ein Traumbild gleich nach dem Erwachen verfliegt,weggerafft, und nehmen ein Ende mit Schrecken!
21Wenn mein Herz sich nun noch verbitterteso läßt du, o Allherr, beim Wachwerden ihr Bild verschwinden.
22so wär’ ich ein ganzer Tor und bar der Einsicht,und ich in meinem Innern empört mich fühlte,
23Doch nein, ich bleibe stets mit dir verbunden,benähme mich wie ein vernunftloses Tier gegen dich.
24du leitest mich nach deinem Ratschlußdu hältst mich fest bei meiner rechten Hand;
25Wen hätt’ ich sonst noch im Himmel?und nimmst mich endlich auf in die Herrlichkeit.A
26Mag Leib und Seele mir verschmachten,Und außer dir erfreut mich nichts auf Erden.
27Denn gewiß: wer von dir sich lossagt, der kommt um;bleibt Gott doch allzeit meines Herzens Fels und mein Teil.
28Mir aber ist Gottes Nähe beglückend:du vernichtest alle, die treulos von dir abfallen.
ich setze mein Vertrauen auf Gott den HERRN, um alle deine Werke✲ zu verkünden.
74 1Ein Lehrgedicht✲ von Asaph✲. Warum hast du uns, o Gott, für immer verworfen,
2Gedenke deiner Gemeinde, die vor alters du erworben,warum raucht dein Zorn gegen die Herde, die du weidest?
3Lenk deine Schritte hinauf zu den ewigen Trümmern:die zum Eigentumsvolk du dir erlöst hast! (Gedenke) des Berges Zion, auf dem du Wohnung genommen!
4Wild brüllen deine Feinde im Innern deiner Versammlungsstätte;ach, alles hat der Feind im Heiligtum zerstört!
5Es sieht sich an, als ob man die Äxte hochhaben dort ihre Fahnen als Siegeszeichen aufgestellt.
6Und jetzt zerschlagen sie auch sein Schnitzwerkgeschwungen hätte im Dickicht des Waldes.
7Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt,allzumal mit Beilen und Hämmern.
8Sie haben sich vorgenommen: »Wir rotten sie allesamt aus!«bis zum Boden entweiht die Wohnung deines Namens.
9Unsre (heiligen) Zeichen sehn wir nicht mehr, kein Prophet ist mehr da,und haben alle Gottesstätten✲ im Lande verbrannt.
10Wie lange, o Gott, soll der Widersacher noch schmähen,und niemand weiß bei uns, wie lange das dauern soll.
11Warum doch ziehst du deine Hand zurück?der Feind deinen Namen immerfort lästern?
12Gott ist ja doch mein König von alters her,O zieh deine Rechte hervor aus dem Busen, mach ein Ende!
13Du hast das Meer durch deine Kraft gespalten,Rettungstaten vollführt er inmitten des Landes✲.
14Du hast Leviathans Köpfe zermalmt,die Häupter der DrachenA auf den Fluten zerschellt.
15Du hast Quellen und Bäche hervorbrechen lassen,zum Fraß ihn hingegeben dem Volke der Wüstentiere.
16Dein ist der Tag, dein auch die Nacht,du hast nieversiegende Ströme trocken gelegt.
17Du hast der Erde rings die Grenzen festgesetzt,du hast den MondA und die Sonne hingestellt.
18Denke daran: der Feind hat dich, o HERR, gehöhnt,Sommer und Winter, du hast sie gebildet.
19Gib nicht den Raubtieren preis die Seele deiner Taube,und ein gottloses Volk deinen Namen gelästert!
20Blick hin auf den Bund! Denn angefüllt sindvergiß nicht für immer das Leben deiner Dulder!
21Laß den Bedrängten nicht enttäuscht davongehn,die Verstecke des Landes mit Stätten der Gewalttat.
22Steh auf, Gott, verficht deine Sache!der Arme und Bedrückte müsse deinen Namen rühmen!
23Vergiß nicht das Geschrei✲ deiner Feinde,Gedenke der Schmach, die dich trifft von den Ruchlosen Tag für Tag!
das Toben deiner Gegner, das allzeit aufsteigt!
75 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Vertilge nicht«; ein Psalm von Asaph✲, ein Lied. 2Wir preisen dich, Gott, wir preisen!
3»Wenn ich die Zeit gekommen erachte,Denn nahe ist uns dein Name: deine Wundertaten verkünden ihn.B
4Mag wanken die Erde mit allen ihren Bewohnern:dann halte ich gerechtes Gericht.
5Ich rufe den Stolzen zu: ›Seid nicht stolz!‹ich bin’s, der ihre Säulen festgestellt. SELA.
6Hebt euren Kopf nicht gar so hoch,und den Frevlern: ›Hebt den KopfA nicht hoch!
7Denn nicht vom Aufgang (der Sonne) noch vom Niedergangredet nicht vermessen mit gerecktem Hals!‹« –
8nein, Gott ist’s, der da richtet:und nicht von der Wüste her kommt die Erhöhung✲;
9Denn ein Becher ist in der Hand des HERRNdiesen erniedrigt und jenen erhöht er.
10Ich aber will das ewig verkünden,mit schäumendem Wein, voll von berauschender Mischung; und er schenkt daraus ein: sogar die Hefen davon müssen schlürfen und trinken alle Frevler der Erde.
11und alle Hörner der Frevler will ich abhaun,will lobsingen dem Gotte Jakobs;
doch die Hörner der Gerechten sollen erhöht sein✲.
76 1Dem Musikmeister, mit Saitenspiel; ein Psalm von Asaph✲, ein Lied. 2Allbekannt ist Gott in Juda,
3in Salem✲ erstand seine Hütte✲in Israel ist groß sein Name;
4Allda hat er zerbrochen des Bogens Blitze,und seine Wohnstatt in Zion.
5Ruhmvoll bist du, herrlichSchild und Schwert und jegliche Kriegswehr. SELA.
6Ausgeplündert✲ wurden die tapferen Streiter,von den ewigen Bergen her.A
7vor deinem Drohruf, du Gott Jakobs,sanken hin in ihren Todesschlaf, und all den Helden versagte der Arm✲:
8Ja du bist furchtbar, und wer kann bestehnsanken in Betäubung so Wagen wie Rosse.
9Vom Himmel her kündigtest du das Gericht an:vor dir, sobald dein Zorn entbrannt ist?
10als Gott sich erhob zum Gerichtsvollzug,da erschrak die Erde und wurde still,
11Denn der Menschen Grimm wird dir zum Lobpreis,um allen Bedrückten auf Erden✲ zu helfen. SELA.
12Bringt Gelübde dar und erfüllt sie dem HERRN, eurem Gott:wenn zuletzt du dich gürtest mit Zornesflammen.A
13ihm, der den Hochmut der Fürsten dämpftalle, die ihn rings umgeben, müssen Geschenke dem Schrecklichen✲ bringen,
und furchtbar ist den Königen der Erde.
Erinnerungen in leidvoller Zeit an Gottes frühere Führungen und Klage über die Änderung des göttlichen Verhaltens gegen sein Volk
77 1Dem Musikmeister über die Jeduthuniden✲; von Asaph ein Psalm. 2Laut ruf’ ich zu Gott, ja ich will schreien,
3Wenn Drangsalszeiten über mich kommen, such’ ich den Allherrn;laut ruf’ ich zu Gott: »Ach, höre mein Flehen!«
4Denk’ ich an Gott, so muß ich seufzen;meine Hand ist nachts ohn’ Ermatten ausgestreckt, meine Seele will sich nicht trösten lassen.
5Du hältst mir die Augenlider offen,sinne ich nach,A so verzagt mein Geist. SELA.
6Ich überdenke die Tage der Vorzeit,ich bin voll Unruhe und kann nicht reden.
7ich denke bei Nacht an mein Saitenspiel,die längst entschwundenen Jahre;
8»Wird der Allherr auf ewig verstoßenich sinne in meinem Herzen nach,A und es grübelt mein Geist und fragt:
9Ist seine Güte für immer erschöpft?und niemals wieder Gnade üben?
10Hat Gott vergessen, gnädig zu sein,sind seine Verheißungen abgetan für alle Zukunft?
11Da sagte ich mir: »Das bekümmert mich schmerzlich,oder im Zorn sein Erbarmen verschlossen?« SELA.
12Ich will gedenken der Taten des HERRN,daß das Walten✲ des Höchsten sich hat geändert.«
13will sinnen über all dein Tunwill gedenken deiner Wunder von der Vorzeit her,
14O Gott, erhaben ist dein Weg✲:und deine großen Taten erwägen.
15Du bist der Gott, der Wunder tut,wo ist eine Gottheit so groß wie Gott?
16hast dein Volk erlöst mit starkem Arm,du hast deine Macht an den Völkern bewiesen,
17Als die Wasser dich sahen, o Gott,die Kinder Jakobs und Josephs. SELA.
18die Wolken ergossen sich in strömenden Regen,als die Wasser dich sahen, erbebten sie, auch die Tiefen✲ des Weltmeers zitterten;
19deine Donnerstimme dröhnte am Himmelsgewölbe,das Gewölk ließ Donner erkrachen, und deine Pfeile fuhren einher;
20Durchs Meer ging dein Weg dahinBlitze erhellten den Erdkreis, es bebte und schwankte die Erde.
21Du hast dein Volk geführt wie eine Herdeund dein Pfad durch gewaltige Fluten; doch deine Spuren waren nicht zu erkennen.
unter Leitung von Mose und Aaron.
78 1Ein Lehrgedicht✲ von Asaph✲. Gib acht, mein Volk, auf meine Belehrung,
2Ich will auftun meinen Mund zur Rede in Sprüchen,leiht euer Ohr den Worten meines Mundes!
3Was wir gehört und erfahrenwill Rätsel verkünden von der Vorzeit her.
4das wollen wir ihren Kindern nicht verschweigen,und unsere Väter uns erzählt haben,
5Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakobsondern dem künftgen Geschlecht verkünden die Ruhmestaten des HERRN und seine Stärke und die Wunder, die er getan hat.
6auf daß die Nachwelt Kenntnis davon erhielte:und festgestellt in Israel ein Gesetz, von dem er unsern Vätern gebot, es ihren Kindern kundzutun,
7daß sie auf Gott ihr Vertrauen setztendie Kinder, die geboren würden, sollten aufstehn und ihren Kindern davon erzählen,
8daß sie nicht wie ihre Väter würden,und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten,
9Ephraims Söhne, bogengerüstete Schützen,ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht mit wankelmütigem Herzen, dessen Geist sich nicht zuverlässig zu Gott hielt.
10Sie hielten den gottgestifteten Bund nichthaben den Rücken gewandt am Tage des Kampfes.
11nein, sie vergaßen seine Tatenund wollten nicht wandeln in seinem Gesetz;
12Vor ihren Vätern hatte er Wunder getanund seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen.
13Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchziehnim Lande Ägypten, im Gefilde von ZoanA.
14er leitete sie bei Tag durch die Wolkeund türmte die Wasser auf wie einen Wall;
15er spaltete Felsen in der Wüsteund während der ganzen Nacht durch Feuerschein;
16Bäche ließ er aus dem Felsen hervorgehnund tränkte sie reichlich wie mit Fluten;
17Dennoch fuhren sie fort, gegen ihn zu sündigen,und Wasser gleich Strömen niederfließen.
18ja, sie versuchten Gott in ihren Herzen,und widerstrebten dem Höchsten in der Wüste;
19und redeten gegen Gott mit den Worten:indem sie Speise verlangten für ihr Gelüst,
20Wohl hat er den Felsen geschlagen, daß Wasser»Kann Gott wohl einen Tisch in der Wüste uns decken?
21Drum, als der HERR das hörte, ergrimmte er:flossen heraus und Bäche sich ergossen; doch wird er auch vermögen Brot zu geben oder Fleisch seinem Volke zu schaffen?«
22weil sie an Gott nicht glaubtenFeuer entbrannte gegen Jakob, und Zorn stieg auf gegen Israel,
23Und doch gebot er den Wolken drobenund auf seine Hilfe nicht vertrauten.
24ließ Manna auf sie regnen zum Essenund tat die Türen des Himmels auf,
25Engelspeise aßen sie allesamt,und gab ihnen himmlisches Brotkorn:
26Hinfahren ließ er den Ostwind am HimmelReisekost sandte er ihnen zur Sättigung.
27Fleisch ließ er auf sie regnen wie Staubund führte durch seine Kraft den Südwind herbei;
28mitten in ihr Lager ließ er sie fallen,und beschwingte Vögel wie Meeressand;
29Da aßen sie und wurden reichlich satt,rings um ihre Wohnungen her.
30Noch hatten sie ihres Gelüsts sich nicht entschlagen,und was sie gewünscht, gewährte er ihnen.
31da stieg der Ingrimm Gottes gegen sie aufnoch hatten sie ihre Speise in ihrem Munde,
32Trotz alledem sündigten sie weiterund erwürgte die kräftigen Männer unter ihnen und streckte Israels junge Mannschaft zu Boden.
33Drum ließ er ihre Tage vergehn wie einen Hauchund glaubten nicht an seine Wunder✲.
34Wenn er sie sterben ließ, dann fragten sie nach ihmund ihre Jahre in angstvoller Hast.
35und dachten daran, daß Gott ihr Fels seiund kehrten um und suchten Gott eifrig
36Doch sie heuchelten ihm mit ihrem Mundeund Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
37denn ihr Herz hing nicht fest an ihm,und belogen ihn mit ihrer Zunge;
38Doch er war barmherzig, vergab die Schuldund sie hielten nicht treu an seinem Bunde.
39denn er dachte daran, daß Fleisch sie waren,und vertilgte sie nicht, nein, immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ nicht seinen ganzen Grimm erwachen;
40Wie oft widerstrebten sie ihm in der Wüste,ein Windhauch, der hinfährt und nicht wiederkehrt.
41Und immer aufs neue versuchten sie Gottkränkten sie ihn in der Öde!
42Sie dachten nicht mehr an seine starke Hand,und betrübten den Heiligen Israels.
43als er seine Zeichen in Ägypten tat,an den Tag, wo er sie vom Bedränger erlöste,
44Er verwandelte dort in Blut ihre Ströme✲,seine Wunder im Gefilde von Zoan✲.
45er sandte unter sie Ungeziefer, das sie fraß,so daß man ihr fließendes Wasser nicht trinken konnte;
46er gab ihre Ernte den Freßgrillen preisund Frösche, die ihnen Verderben brachten;
47er zerschlug ihre Reben mit Hagel,und die Frucht ihrer Arbeit den Heuschrecken;
48er gab ihr Vieh dem Hagel preisihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen;
49er sandte gegen sie seines Zornes Glut,und ihren Besitz den Blitzen;
50er ließ seinem Ingrimm freien Lauf,Wut und Grimm und Drangsal: eine ScharA von Unglücksengeln;
51er ließ alle Erstgeburt in Ägypten sterben,entzog ihre Seele nicht dem Tode, überließ vielmehr ihr Leben der Pest;
52Dann ließ er sein Volk ausziehn wie Schafeder Manneskraft Erstlinge in den Zelten Hams.
53und führte sie sicher, so daß sie nicht bangten;und leitete sie in der Wüste wie eine Herde
54So brachte er sie nach seinem heiligen Gebiet,ihre Feinde aber bedeckte das Meer.
55und vertrieb vor ihnen her die Völker,in das Bergland, das er mit seiner Rechten erworben,
56Doch sie versuchten und reizten Gott, den Höchsten,verloste ihr Gebiet als erblichen Besitz und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.
57sondern fielen ab und handelten treulos, ihren Vätern gleich;und hielten sich nicht an seine Gebote,
58und erbitterten ihn durch ihren Höhendienstsie versagten wie ein trüglicher✲ Bogen
59Als Gott es vernahm, ergrimmte erund reizten ihn zum Eifer durch ihre Götzenbilder.
60er gab seine Wohnung in Silo auf,und verwarf Israel ganz und gar:
61er ließ seine Macht in Gefangenschaft fallendas Zelt, das er aufgeschlagen unter den Menschen;
62er gab sein Volk dem Schwerte preisund seine Zier in die Hand des Feindes;
63seine jungen Männer fraß das Feuer,und war entrüstet über sein Erbteil✲;
64seine Priester fielen durchs Schwert,und seine Jungfraun blieben ohne Brautlied;
65Da erwachte der Allherr wie ein Schlafender,und seine Witwen konnten keine Totenklage halten.A
66er schlug seine Feinde von hintenwie ein vom Wein übermannter Kriegsheld;
67Auch verwarf er das Zelt Josephsund gab sie ewiger Schande preis.
68sondern erwählte den Stamm Juda,und erwählte nicht den Stamm Ephraim,
69und er baute den ragenden Bergen✲ gleich sein Heiligtum,den Berg Zion, den er liebgewonnen;
70Dann erwählte er David, seinen Knecht,fest wie die Erde, die er auf ewig gegründet.
71von den Mutterschafen holte er ihn,den er wegnahm von den Hürden des Kleinviehs;
72Der weidete sie mit redlichem Herzendaß er Jakob weide, sein Volk, und Israel, seinen Erbbesitz.
und leitete sie mit kundiger Hand.
79 1Ein Psalm von Asaph✲. O Gott, in dein Eigentum sind Heiden eingedrungen,
2Sie haben die Leichen deiner Knechtehaben deinen heiligen Tempel entweiht, Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht!
3Sie haben deren Blut vergossen wie Wasserden Vögeln des Himmels zum Fraß gegeben, den wilden Tieren des Landes die Leiber deiner Frommen!
4Wir sind unsern Nachbarn zur Schmähung geworden,rings um Jerusalem her, und niemand hat sie begraben!
5Wie lange, o HERR, willst du unversöhnlich zürnen?ein Spott und Hohn den Völkern um uns her!
6Gieß deine Zornglut über die Heiden aus, die dich nicht kennen,Bis wann soll lodern dein Eifer✲ wie Feuer?
7Denn sie haben Jakob gefressenauf die Reiche, die deinen Namen nicht anrufen!
8Rechne uns nicht die Schuld der Väter an,und seine Wohnstatt verwüstet.
9Hilf uns, du Gott unsers Heils,laß eilends dein Erbarmen uns angedeihn! Denn gar schwach sind wir geworden.
10Warum sollen die Heiden sagen: »Wo ist ihr Gott?«um der Ehre deines Namens willen! Errette uns und vergib uns unsere Sünden um deines Namens willen!
11Laß vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen;Laß kundwerden an den Heiden vor unsern Augen die Rache für das vergossne Blut deiner Knechte!
12Und zahle unsern Nachbarn siebenfach heim in ihren Busenkraft deines starken Armes erhalte am Leben die dem Tode Geweihten!A
13Wir aber, dein Volk und die Herde, die du weidest,den Hohn, mit dem sie dich, o Allherr, gehöhnt!
wir wollen dir ewiglich danken, von Geschlecht zu Geschlecht verkünden deinen Ruhm!
80 1Dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »Lilien(rein) ist das Zeugnis«; von Asaph✲ ein Psalm. 2O Hirte Israels, merk auf,
3Als Anführer Ephraims und Benjamins und Manassesder du Joseph leitest wie eine Herde! Der du thronst über den Cheruben,A erscheine!
4O Gott (der Heerscharen), stelle uns wieder herbiete deine Heldenkraft auf und komm uns zu Hilfe!
5O HERR, Gott der Heerscharen, wie lange nochund laß dein Angesicht leuchten, damit uns Rettung widerfährt!
6Du hast uns Tränenbrot essen lassenraucht dein Zorn trotz der Gebete deines Volkes?
7du hast uns gemacht zum Zankapfel unsern Nachbarn,und uns eimerweise✲ getränkt mit Tränen;
8O Gott der Heerscharen, stelle uns wieder herund unsere Feinde spotten über uns.
9Einen Weinstock hast aus✲ Ägypten du ausgehoben,und laß dein Angesicht leuchten, damit uns Rettung widerfährt!
10hast weiten Raum vor ihm her geschafft,hast Heidenvölker vertrieben, ihn eingepflanzt,
11die Berge wurden von seinem Schatten bedecktdaß er Wurzeln schlug und das Land erfüllte;
12er streckte seine Ranken aus bis ans Meerund von seinen Reben die Zedern Gottes;A
13Warum hast du sein Gehege eingerissen,und seine Schößlinge bis zum Euphratstrom.
14Es zerwühlt ihn der Eber aus dem Walde,so daß alle ihn zerpflücken, die des Weges ziehn?
15O Gott der Heerscharen, kehre doch zurück,und die Tiere des Feldes fressen ihn kahl.
16des Setzlings, den deine Rechte gepflanzt,schaue vom Himmel nieder und blicke her und nimm dich dieses Weinstocks an,
17Er ist mit Feuer verbrannt, ist abgehauen:und des Schößlings, den du dir großgezogen!
18Halte schirmend die Hand über den Mann deiner Rechten,vor dem Zornblick deines Angesichts kommen sie um.
19so wollen wir nimmer von dir weichen!den Menschensohn, den du dir großgezogen:
20O HERR, Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her,Schenke uns neues Leben,A so wollen wir deinen Namen preisen!
laß dein Angesicht leuchten, damit uns Rettung widerfährt!
81 1Dem Musikmeister, nach der Keltertreterweise; von Asaph✲. 2Singt jubelnd dem Gott, der unsre Stärke ist,
3Stimmt Lobgesang an und laßt die Pauken erschallen,jauchzet dem Gott Jakobs!
4Stoßt am Neumond in die Posaune,die liebliche Zither mitsamt der Harfe!
5Denn so ist es Satzung für Israel,beim Vollmond zur Feier unsres Festes!
6als Gesetz hat er’s für Joseph verordnet,ein Gebot des Gottes Jakobs;
7»Ich hab’ seine Schulter✲ der Last entzogen,als er auszog gegen Ägyptenland. – Eine Sprache, die ich bisher nicht gekannt, vernehme ich:
8Als du riefst in der Drangsal, erlöste ich dich,seine Hände sind des Tragkorbs ledig geworden.
9›Höre, mein Volk, ich will dich warnen!erhörte dich in der Hülle der Donnerwolke, prüfte dich am Haderwasser✲. SELA.
10Kein fremder Gott soll unter dir sein,o Israel, möchtest du mir doch gehorchen!
11Ich, der HERR, bin dein Gott,vor keinem Gott des Auslands darfst du dich niederwerfen!
12Doch mein Volk hat nicht gehört auf meine Stimme,der dich heraufgeführt aus Ägyptenland: tu deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen!‹
13Da hab ich sie preisgegeben dem Starrsinn ihres Herzens:und Israel ist mir nicht zu Willen gewesen.
14O wollte mein Volk doch mir gehorchen,sie sollten nach ihren eignen Gedanken wandeln.
15Wie bald würde ich ihre Feinde beugenIsrael doch wandeln auf meinen Wegen!
16Die da hassen den HERRN, die müßten ihm schmeicheln,und gegen ihre Dränger kehren meine Hand!
17Doch ihn wollt’ ich nähren mit dem Mark des Weizens,und ihre Gerichtszeit sollte ewig währen.
dich sättigen aus dem Felsen mit Honig.«✲
82 1Ein Psalm Asaphs✲. Gott steht da in der Gottesversammlung,
2»Wie lange noch wollt ihr ungerecht richtenhält inmitten der GötterA Gericht:
3Schafft Recht dem Geringen und Verwaisten,und Partei für die Gottlosen nehmen? SELA.
4Rettet den Geringen und Armen,dem Bedrückten und Dürftigen verhelft zum Recht!
5»Doch sie sind ohne Einsicht und ohne Erkenntnis;entreißt ihn der Hand der Gottlosen!«
6Wohl hab’ ich selber gesagt, daß ihr Götter✲ seidin Finsternis gehn sie einher, mögen der Erde✲ Pfeiler auch alle wanken.
7dennoch wie (gewöhnliche) Menschen sollt ihr sterben.und Söhne des Höchsten allesamt;
8Erhebe dich, Gott, richte die Erde!und fallen wie irgendeiner der Fürsten.«
Denn du bist der Erbherr über alle Völker.A
83 1Ein Lied, ein Psalm Asaphs✲. 2O Gott, halte dich nicht zurück,
3Denn siehe, deine Feinde toben,verharre nicht im Schweigen und bleibe nicht ruhig, o Gott!
4Gegen dein Volk ersinnen sie einen Anschlagund die dich hassen, tragen das Haupt hoch!
5sie sagen: »Kommt, wir wollen sie vertilgen als Volk:und beraten sich gegen deine Schutzbefohlnen;
6Ja, sie haben einmütigen Sinns sich beraten,des Namens Israel soll man fürder nicht gedenken!«
7die Zelte Edoms und der Ismaeliter,ein Bündnis gegen dich geschlossen:
8Gebal und Ammon und Amalek,Moab und die Hagriter,
9Auch Assur hat sich zu ihnen gesellt,das Philisterland samt den Bewohnern von Tyrus.
10Verfahre mit ihnen wie einst mit Midian✲,es leiht den Nachkommen LotsA seinen Arm. SELA.
11die bei Endor✲ den Untergang fanden,wie mit Sisera, wie mit Jabin am Bache Kison✲,
12Mache sie, ihre Edlen, wie Oreb und Seeb,mit ihren Leibern das Erdreich düngten!
13die gesprochen hatten: »Wir wollen für uns erobernund wie Sebah und Zalmunna alle ihre Fürsten✲,
14Mein Gott, mache sie gleich dem verwehten Laub,die Fluren✲ Gottes!«✲
15Wie Feuer, das den Wald verzehrt,wie Spreu vor dem Winde!
16so verfolge sie mit deinem Sturmwie Flammen, welche die Berge versengen:
17Laß Beschämung ihr Antlitz bedecken,und schrecke sie mit deiner Windsbraut!
18Laß sie beschämt und erschreckt sein für immer,auf daß sie nach deinem Namen fragen, o HERR!
19Sie müssen erkennen, daß du, dessen Name »HERR« ist,in Schande geraten und vergehn!
du allein der Höchste bist über die ganze Erde.
84 1Dem Musikmeister, nach der Keltertreterweise; von den Korahiten ein Psalm. 2Wie lieblich ist deine Wohnstatt✲,
3Meine Seele hat sich gesehnt, ja geschmachtetHERR der Heerscharen!
4Hat doch auch der Sperling ein Haus gefundennach den Vorhöfen des HERRN; nun jubeln mein Herz und mein Leib dem lebendigen Gott entgegen!
5Wohl denen, die da wohnen in deinem Haus,und die Schwalbe ein Nest für sich, woselbst sie ihre Jungen birgt: deine Altäre, o HERR der Heerscharen, mein König und mein Gott.
6Wohl allen, die in dir ihre Stärke finden,dich allzeit preisen! SELA.
7Wenn sie wandern durchs Bakatal,wenn auf Pilgerfahrten sie sinnen!A
8Sie wandern dahin mit stets erneuter Kraft,machen sie’s zum Quellengrund, den auch der Frühregen kleidet in reichen Segen.
9O HERR, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet,bis vor Gott sie erscheinen in Zion.
10Du unser Schild, blick her, o Gott,vernimm es, Gott Jakobs! SELA.
11Denn ein einziger Tag in deinen Vorhöfenund schau auf das Antlitz deines Gesalbten✲!
12Denn Sonne✲ und Schild ist Gott der HERR;ist besser als tausend andere; lieber will ich stehn an der Schwelle im Hause meines Gottes, als wohnen in den Zelten der Frevler✲.
13O HERR der Heerscharen,Gnade und Ehre verleiht der HERR, nichts Gutes versagt er denen, die unsträflich wandeln.
wohl dem Menschen, der dir vertraut!
85 1Dem Musikmeister; von den Korahiten ein Psalm. 2Du hast zwar, HERR, deinem Lande Gnade gewährt,
3hast deinem Volke die Schuld vergebenhast Jakobs Mißgeschick gewendet,A
4hast deinem ganzen Groll entsagt,und all seine Sünde zugedeckt, SELA;
5stell uns nun aber auch wieder her, du Gott unsers Heils,von der Glut deines Zorns dich abgewandt:
6Willst du denn unversöhnlich gegen uns zürnenund laß deinen Unmut gegen uns schwinden!
7Willst du uns nicht wieder neu beleben,und deinen Zorn fortdauern lassen für und für?
8Laß uns schauen, o HERR, deine Gnadedaß dein Volk sich deiner mag freuen?
9Ich will doch hören✲, was Gott der HERR verkündet! –und gewähre uns dein Heil!
10Wahrlich, sein Heil✲ ist denen nah, die ihn fürchten,Fürwahr, er kündet Segen an seinem Volke und seinen Frommen; nur daß sie nicht wieder sich wenden zur Torheit!
11daß Gnade und Treue einander begegnen✲,daß Herrlichkeit in unserm Lande wohne,
12Die Treue wird aus der Erde sprossenGerechtigkeit und Friede sich küssen.
13Dann wird uns der HERR auch Segen spenden,und Gerechtigkeit vom Himmel niederschauen.
14Gerechtigkeit wird vor ihm hergehndaß unser Land uns seinen Ertrag gewährt;
und achten auf den Weg seiner Schritte.A
86 1Ein Gebet Davids. Neige, o HERR, dein Ohr, erhöre mich,
2Bewahre meine Seele, denn ich bin fromm;denn elend bin ich und arm!
3Sei mir gnädig, o Allherr,hilf du, mein Gott, deinem Knecht, der auf dich vertraut!
4Erfreue das Herz deines Knechtes,denn zu dir rufe ich allezeit.
5Denn du, o Allherr, bist gütig und bereit zum Verzeihen,denn zu dir, o Allherr, erheb’ ich meine Seele.
6Vernimm, o HERR, mein Gebetbist reich an Gnade für alle, die dich anrufen.
7Bin ich in Not, so ruf’ ich zu dir,und merke auf mein lautes Flehen!
8Keiner kommt dir gleich unter den Göttern, o Allherr,denn du erhörst mich.
9Alle Völker, die du geschaffen,und nichts ist deinen Werken vergleichbar.
10denn du bist groß, und Wunder tust du:werden kommen und vor dir anbeten, o Allherr, und deinen Namen ehren;
11Lehre mich, HERR, deinen Weg,ja du, nur du bist Gott.
12Preisen will ich dich, Allherr, mein Gott, von ganzem Herzendaß ich ihn wandle in deiner Wahrheit✲; richte mein Herz auf das Eine, daß es deinen Namen fürchte!
13denn deine Gnade ist groß gegen mich gewesen:und deinen Namen ewiglich ehren;
14O Gott! Vermessene haben sich gegen mich erhoben,du hast meine Seele✲ errettet aus der Tiefe des Totenreichs.
15Doch du, o Allherr, bist ein Gott voll Erbarmen und Gnade,eine Rotte von Schreckensmännern steht mir nach dem Leben; sie haben dich nicht vor Augen.
16Wende dich zu mir und sei mir gnädig;langmütig und reich an Gnade und Treue.
17Tu ein Zeichen an mir zum Guten,verleih deine Kraft deinem Knecht und hilf dem Sohne deiner Magd!
daß meine Feinde es sehn und sich schämen müssen, weil du, o HERR, mein Helfer und Tröster gewesen!
87 1Von den Korahiten ein Psalm, ein Lied.
2lieb hat der HERR die Tore ZionsSeineA Gründung liegt auf heiligen Bergen:
3Herrliches ist von dir berichtet, du Gottesstadt. SELA. 4»Ich nenne Ägypten und Babel als meine Bekenner,mehr als alle (anderen) Wohnstätten Jakobs.
5Doch von Zion heißt es: »Mann für Mann hat dort seine Heimat,hier das Philisterland und Tyrus samt Äthiopien – nämlich wer dort seine Heimat hat.«
6Der HERR zählt, wenn er die Völker aufschreibt✲:und er selbst, der Höchste, macht es stark✲.«
7Sie aber tanzen den Reigen und singen:»Dieser hat dort seine Heimat.« SELA.
»Alle meine Quellen sind in dir (o Zion)!«
88 1Ein Lied, ein Psalm von den Korahiten; dem Musikmeister, nach (der Singweise = Melodie) »die Krankheit«; ein Lehrgedicht✲ von Heman, dem Esrahiten. 2O HERR, du Gott meines Heils,
3o laß mein Gebet vor dich kommen,ich rufe bei Tage und schreie nachts vor dir:
4Denn meine Seele ist mit Leiden gesättigt,neige dein Ohr meinem Flehen zu!
5Schon zählt man mich zu den ins Grab Gesunknen,und mein Leben naht sich dem Totenreich.
6Unter den Toten hab’ ich mein Lagerich bin wie ein Mann ohne Lebenskraft.
7Du hast mich in die Grube der Unterwelt versetzt,gleichwie Erschlagne, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst: sie sind ja deiner Hand entrückt.
8auf mir lastet schwer dein Grimm,in finstre Nacht, in die Tiefe;
9Meine Bekannten hast du mir entfremdet,und mit all deinen Wogen drückst du mich nieder.A SELA.
10hast mich ihnen zum Abscheu gemacht; eingeschlossen bin ich und kann nicht hinaus:
11»Kannst an den Toten du Wunder tun,mein Auge erlischt vor Elend. Ich rufe zu dir, o HERR, jeden Tag, ich breite zu dir meine Hände aus:
12Wird man im Grabe von deiner Gnade erzählen,oder werden Schatten aufstehn, um dich zu preisen? SELA.
13Verkündet man dein Wunderwalten in der Finsternisvon deiner Treue im Abgrund?A
14Ich dagegen rufe laut zu dir, o HERR,und deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens?«
15»Warum, o HERR, verwirfst du mich,schon am Morgen tritt mein Gebet vor dich:
16Elend bin ich und siech von Jugend auf,verbirgst du dein Antlitz vor mir?«
17Deine Zornesgluten sind über mich hingegangen,ich trage deine Schrecken und verzweifle.
18sie umgeben mich immerdar wie Wasserfluten,deine Schrecknisse haben mich vernichtet;
19Freunde und Gefährten hast du mir entfremdet:umringen mich allzumal.
nur die Finsternis ist mir vertraut (geblieben).
89 1Ein Lehrgedicht✲ von Ethan, dem Esrahiten. 2Die Gnadenerweise des HERRN will ich allzeit besingen,
3Denn du, Herr, hast verheißen:bis zum fernsten Geschlecht deine Treue laut verkünden.
4»Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten,»Auf ewig soll der Gnadenbund aufgebaut sein«
- fest wie den Himmel hast du deine Treue gegründetA –:
5›Deinem Geschlecht will ich ewige Dauer verleihenhabe David, meinem Knecht, geschworen:
6Da priesen die Himmel deine Wundertat, o HERR,und aufbaun deinen Thron für alle Zeiten.‹« SELA.
7Denn wer in der Wolkenhöhe kommt dem HERRN gleich,dazu deine Treue in der Versammlung der Heiligen✲.
8dem Gott, der gefürchtet ist im Kreise der Heiligenist dem HERRN vergleichbar unter den Gottessöhnen✲,
9HERR, du Gott der Heerscharen, wer ist dir gleich?und furchtbar über alle um ihn her?
10Du herrschest über das Ungestüm des Meeres:Stark bist du, HERR, und deine Treue ist rings um dich her.
11Du hast Rahab✲ zermalmt wie einen Durchbohrten,erheben sich seine Wogen – du besänftigst sie.
12Dein ist der Himmel, dein auch die Erde,deine Feinde mit deinem starken Arm zerstreut.
13Norden und Süden – du hast sie geschaffen,der Erdkreis und seine Fülle – du hast sie gegründet;
14Du hast einen Arm voll Heldenkraft:der Thabor und Hermon bejubeln deinen Namen.
15Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stützen,stark ist deine Hand, deine Rechte hoch erhoben.
16Wohl dem Volk, das zu jubeln versteht,Gnade und Treue gehen vor dir her.
17ob deinem Namen frohlocken sie allezeit,das, o HERR, im Licht deines Angesichts wandelt:
18Denn du bist ihr Ruhm und ihre Stärke,ob deiner Gerechtigkeit sind sie hochgemut.
19denn dem HERRN gehört unser Schild✲und durch deine Gnade ragt hoch unser Horn✲;
20Damals✲ hast du in einem Gesicht zu deinem Frommen gesprochen:und dem Heiligen Israels unser König.
21ich habe David als meinen Knecht gefunden,»Ich habe die Hilfe einem Helden übertragen, einen Auserwählten über das Volk erhöht:
22damit meine Hand beständig mit ihm seimit meinem heiligen Öl ihn gesalbt,
23Kein Feind soll ihn überlistenund mein Arm ihm Stärke verleihe.
24nein, seine Gegner will ich vor ihm zerschmettern,und kein Ruchloser ihn überwältigen;
25Doch mit ihm soll meine Treue und Gnade sein,und die ihn hassen, will ich niederschlagen.
26ich will das Meer unter seine Hand tundurch meinen Namen soll sein Horn hoch ragen;
27Er soll zu mir rufen: ›Mein Vater bist du,und seine Rechte auf die Ströme legen.
28So will auch ich ihn zum Erstgeborenen✲ machen,mein Gott und der Fels meines Heils!‹
29Für immer will ich ihm meine Gnade bewahren,zum höchsten unter den Königen der Erde.
30für immer will ich sein Geschlecht erhaltenund mein Bund soll fest ihm bleiben;
31Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassenund seinen Thron, solange der Himmel steht.
32wenn sie meine Satzungen entweihenund nicht in meinen Rechten wandeln,
33so werde ich zwar mit der Rute ihren Abfall strafenund meine Gebote nicht beachten:
34doch meine Gnade will ich ihm nicht entziehenund ihre Übertretung mit Schlägen,
35ich werde meinen Bund nicht entweihen✲und meine Treue nimmer verleugnen;
36Ein für allemal hab’ ich bei meiner Heiligkeit geschworenund den Ausspruch meiner Lippen nicht ändern.
37›Sein Geschlecht soll ewig bestehn,
- niemals werde ich David belügen –:
38wie der Mond soll für immer er bleiben‹:sein Thron wie die Sonne vor mir,
39Und dennoch hast du verworfen und verstoßen,der Zeuge in Wolkenhöhen ist treu!« SELA.
40du hast den Bund mit deinem Knecht gebrochen,hast Zorn gegen deinen Gesalbten betätigt;
41all seine Mauern hast du eingerissen,seine Krone entweiht und zu Boden geschleudert;
42Es plündern ihn alle, die des Weges ziehen,seine festen Plätze in Trümmer gelegt.
43Du hast den Arm seiner Dränger hoch erhobenseinen Nachbarn ist er zum Spott geworden.
44auch hast du rückwärts gewandt sein scharfes Schwertund all seine Feinde mit Freude erfüllt;
45du hast seinem Glanz ein Ende gemachtund im Krieg ihn nicht aufrecht gehalten (siegreich erhalten);
46du hast die Tage seiner Jugend verkürzt,und seinen Thron zu Boden gestürzt;
47Bis wann, HERR, willst du dich ganz verbergen?hast ihn mit Schande bedeckt. SELA.
48Bedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist,Bis wann soll lodern wie Feuer dein Zorn?
49Wo ist ein Mensch, der leben bleibt und den Tod nicht sieht,wie vergänglich du alle Menschenkinder geschaffen!
50Wo sind deine früheren Gnadenverheißungen, Allherr,seine Seele errettet vor des Totenreichs Macht?
51Gedenke, Allherr, der Schmach deiner Knechte,die du David zugeschworen in deiner Treue?
52womit deine Feinde, o HERR, geschmäht uns haben,daß ich tragen muß in meinem Busen den Hohn von all den vielen Völkern,
53Gepriesen sei der HERR in Ewigkeit! Amen, ja Amen!womitB geschmäht sie haben die Fußstapfen✲ deines Gesalbten! * * *
90 1Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes. O Allherr, eine Zuflucht bist du uns gewesen
2Ehe die Berge geboren warenvon Geschlecht zu Geschlecht.
3Du läßt die Menschen zum Staub zurückkehrenund die Erde und die Welt von dir geschaffen wurden, ja von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, o Gott.
4Denn tausend Jahre sind in deinen Augenund sprichst: »Kommt wieder✲, ihr Menschenkinder!«
5Du schwemmst sie hinweg; sie sind wie ein Schlaf am Morgen,wie der gestrige Tag, wenn er vergangen,A und wie eine Wache in der Nacht.
6am Morgen grünt es und sprießt,dem sprossenden Grase gleich:
7Denn wir vergehen durch deinen Zornam Abend welkt es✲ ab, und es verdorrt.
8Du hast unsre Sünden vor dich hingestellt,und werden hinweggerafft durch deinen Grimm.
9Ach, alle unsre Tage fahren dahin durch deinen Grimm;unser geheimstes Denken ins Licht vor deinem Angesicht.
10Unsre Lebenszeit – sie währt nur siebzig Jahre,wir lassen unsre Jahre entschwinden wie einen Gedanken.
11Doch wer bedenkt die Stärke deines Zornsund, wenn’s hoch kommt, sind’s achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Nichtigkeit✲; denn schnell ist sie enteilt, und wir fliegen davon.
12Unsre Tage zählen, das lehre uns,und deinen Grimm trotz deines furchtbaren Waltens?A
13Kehre dich wieder zu uns, o HERR! Wie lange noch (willst du zürnen)?damit ein weises Herz wir gewinnen!
14Sättige früh uns am Morgen mit deiner Gnade✲,Erbarm dich deiner Knechte!
15Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast,daß wir jubeln und uns freun unser Leben lang!
16Laß deinen Knechten dein Walten sichtbar werdenso viele Jahre, wie Unglück wir erlebten!
17Und es ruhe auf uns die Huld des Allherrn, unsres Gottes,und ihren Kindern deine Herrlichkeit!
und das Werk unsrer Hände segne bei uns! Ja, das Werk unsrer Hände wollest du segnen!
91 1Wer da wohnt im Schirm des Höchsten
2der spricht zum HERRN: »Meine Zuflucht und meine Burg,und im Schatten des Allmächtigen weilt,
3Denn er ist’s, der dich rettet aus den Voglers Schlinge,mein Gott, auf den ich vertraue!«
4Mit seinen Fittichen deckt er dich,von der unheilvollen Pest.
5Du brauchst dich nicht zu fürchten vor nächtlichem Schrecken,und unter seinen Flügeln bist du geborgen, Schild und Panzer ist seine Treue.
6nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht,vor dem Pfeil, der bei Tage daherfliegt,
7Ob tausend dir zur Seite fallen,vor der Seuche, die mittags wütet.
8nein, lediglich mit eignen Augen wirst du’s schauenzehntausend zu deiner Rechten: an dich kommt’s nicht heran;
9Ja, du, o HERR, bist meine Zuflucht:und zusehn, wie den Frevlern vergolten wird.
10Kein Übel wird dir begegnen,den Höchsten hast duA zum Schutz dir erwählt.
11denn seine Engel wird er für dich entbieten,kein Unheilsschlag deinem Zelte nahn;
12auf den Armen werden sie dich tragen,daß sie dich behüten auf all deinen Wegen;
13über Löwen und Ottern wirst du schreiten✲,damit dein Fuß nicht stoße an einen Stein✲;
14»Weil er fest an mir hängt, so will ich ihn retten,wirst junge Löwen und Schlangen zertreten.
15Ruft er mich an, so will ich ihn erhören;will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
16Mit langem Leben will ich ihn sättigenich steh’ ihm bei in der Not, will frei ihn machen und geehrt.A
und lasse ihn schauen mein Heil.«
92 1Ein Psalm; ein Lied für den Sabbattag. 2Köstlich ist’s, dem HERRN zu danken,
3am Morgen deine Gnade zu kündenzu lobsingen deinem Namen, du Höchster,
4zum Klang zehnsaitigen Psalters und zur Harfe,und deine Treue in den Nächten
5Denn du hast mich erfreut, o HERR, durch dein Tun,zum Saitenspiel auf der Zither.
6Wie groß sind deine Werke, o HERR,ob den Werken deiner Hände juble ich.
7Nur ein unvernünft’ger Mensch✲ erkennt das nicht,gewaltig tief sind deine Gedanken!
8Wenn die Gottlosen sprossen wie Grasnur ein Tor sieht dies nicht ein.
9Du aber thronst auf ewig in der Höhe, HERR! 10Denn wahrlich deine Feinde, o HERR,und alle Übeltäter blühen, so ist’s doch nur dazu, damit sie für immer vertilgt werden.
11Doch mein Horn erhöhst du wie das eines Wildstiers,ja wahrlich deine Feinde kommen um: alle Übeltäter werden zerstreut.
12mein Auge wird sich weiden an meinen Feinden;hast allzeit mich gesalbt mit frischem Öl;A
13Der Gerechte sproßt gleich dem Palmbaum,vom Geschick der Bösen, die sich gegen mich erheben, wird mein Ohr mit Freuden hören.
14Gepflanzt im Hause des HERRN,er wächst wie auf dem Libanon die Zeder.
15tragen Frucht noch im Greisenalter,sprossen sie reich in den Vorhöfen unsers Gottes,
16um zu verkünden, daß der HERR gerecht✲ ist,sind voller Saft und frischbelaubt,
mein Fels, an dem kein Unrecht haftet.
93 1Der HERR ist König✲! Er hat sich gekleidet in Hoheit✲;
2Fest steht dein Thron von Anbeginn,in Hoheit hat der HERR sich gekleidet, mit Kraft umgürtet, auch der Erdkreis steht fest, so daß er nicht wankt.
3Fluten erhoben, o HERR, Fluten erhoben ihr Brausen,von Ewigkeit her bist du.
4mächtiger als das Brausen gewaltiger Wasser,Fluten werden (auch weiter) ihr Tosen erheben –
5Was du verordnet✲ hast, ist völlig zuverlässig,mächtiger als die brandenden Meereswogen ist der HERR in der Himmelshöhe!
deinem Hause gebührt Heiligkeit✲, o HERR, für die Dauer der Zeiten.
94 1Du Gott der Rache, o HERR,
2Erhebe dich, Richter der Erde,du Gott der Rache, erscheine!
3Wie lange noch sollen die Gottlosen, HERR,vergilt den Stolzen nach ihrem Tun!
4sollen sie geifern und trotzige Reden führen,wie lange noch sollen die Gottlosen jubeln,
5Dein Volk, o HERR, zertreten siealle Übeltäter stolz sich brüsten?
6sie erwürgen Witwe und Fremdlingund bedrücken dein Erbe✲;
7und sagen✲ dabei: »Nicht sieht es der HERR«und morden die Waisen
8Nehmt Verstand an, ihr Unvernünftigen im Volk,oder: »Nicht merkt es der Gott Jakobs.«
9Der das Ohr gepflanzt, der sollte nicht hören?und ihr Toren: wann wollt ihr Einsicht gewinnen?
10Der die Völker erzieht, der sollte nicht strafen,Der das Auge gebildet, der sollte nicht sehn?
11Der HERR kennt wohl die Gedanken der Menschen,er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?
12Wohl dem Manne, den du, HERR, in Zucht nimmst,daß nur ein Hauch✲ sie sind.
13damit er sich Ruhe verschaffe vor Unglückstagen,und den du aus deinem Gesetz belehrst,
14Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßenbis✲ dem Frevler die Grube man gräbt!
15denn Recht muß doch Recht bleiben,und sein Erbe✲ nicht verlassen;
16Wer leistet mir Beistand gegen die Bösen?und ihmB werden alle redlich Gesinnten sich anschließen.
17Wäre der HERR nicht mein Helfer gewesen,Wer tritt für mich ein gegen die Übeltäter?
18Sooft ich dachte: »Mein Fuß will wanken«,so wohnte meine Seele wohlA schon im stillen Land.
19bei der Menge meiner Sorgen in meiner Brusthat deine Gnade, HERR, mich immer gestützt;
20Sollte verbündet dir sein der Richterstuhl des Unheils,haben deine Tröstungen mir das Herz erquickt.
21Sie tun sich ja zusammen gegen das Leben des Gerechtender Verderben schafft durch GesetzesverdrehungA?
22Doch der HERR ist mir zur festen Burg geworden,und verurteilen unschuldig Blut.
23er läßt ihren Frevel auf sie selber fallenmein Gott zu meinem Zufluchtsfelsen;
und wird sie ob ihrer Bosheit vertilgen: ja vertilgen wird sie der HERR, unser Gott.
95 1Kommt, laßt uns dem HERRN zujubeln,
2Laßt uns mit Dank vor sein Angesicht treten,jauchzen dem Felsen unsers Heils!
3Denn ein großer Gott ist der HERRmit Liedern✲ ihm jauchzen!
4er, in dessen Hand die Tiefen der Erde sindund ein großer König über alle Götter,
5er, dem das Meer gehört: er hat’s ja geschaffen,und dem auch die Gipfel der Berge gehören;
6Kommt, laßt uns anbeten und niederfallen,und das Festland: seine Hände haben’s gebildet.
7Denn er ist unser Gott,die Knie beugen vor dem HERRN, unserm Schöpfer!
8»Verstockt nicht euer Herz wie bei Meriba,und wir das Volk seiner Weide, die Herde seiner Hand✲. Möchtet ihr heute doch hören auf seine Stimme:
9woselbst eure Väter mich versuchten,wie am Tage von Massa in der Wüste✲,
10Vierzig Jahre hegte ich Abscheu gegen dieses Geschlecht,mich prüften, obwohl sie doch sahen mein Tun.
11So schwur ich denn in meinem Zorn:und sagte✲: ›Sie sind ein Volk mit irrendem Herzen‹; sie aber wollten von meinen Wegen nichts wissen.
›Sie sollen nicht eingehn in meine RuhstattA!‹«✲
96 1Singet dem HERRN ein neues Lied,
2Singt dem HERRN, preist seinen Namen,singet dem HERRN, alle Lande!
3Erzählt von seiner Herrlichkeit unter den Heiden,verkündet Tag für Tag sein Heil!
4Denn groß ist der HERR und hoch zu preisen,unter allen Völkern seine Wundertaten!
5denn alle Götter der Heiden sind nichtige Götzen,mehr zu fürchten als alle andern Götter;
6Hoheit✲ und Pracht gehn vor ihm her,doch der HERR hat den Himmel geschaffen.
7Bringt dar dem HERRN, ihr Geschlechter der Völker,Macht und Herrlichkeit füllen sein Heiligtum.
8Bringt dar dem HERRN die Ehre seines Namens,bringt dar dem HERRN Ehre und Preis!
9Werft vor dem HERRN euch nieder in heiligem Schmuck,bringt Opfergaben und kommt in seine Vorhöfe!
10Verkündet unter den Heiden: »Der HERR ist König!erzittert vor ihm, alle Lande!
11Des freue sich der Himmel, die Erde jauchze,Und feststehn wird der Erdkreis, daß er nicht wankt; richten wird er die Völker nach Gebühr.«
12Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst!es brause das Meer und was darin wimmelt!
13vor dem HERRN, wenn er kommt,Dann werden auch jubeln alle Bäume des Waldes
wenn er kommt, zu richten die Erde. Richten wird er den Erdkreis mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Treue.
97 1Der HERR ist König✲! Des juble die Erde,
2Gewölk und Dunkel umgibt ihn rings,die Menge der Meeresländer möge sich freuen!
3Feuer geht vor ihm herGerechtigkeit und Recht sind seines Throns Stützen.
4Seine Blitze erleuchten den Erdkreis:und rafft seine Feinde ringsum hinweg.
5Die Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HERRN,die Erde sieht’s und erbebt in Angst.
6Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeitvor dem Herrscher der ganzen Erde.
7Zuschanden sollen werden alle Bilderverehrer,und alle Völker sehn seine Herrlichkeit.
8Zion vernimmt es mit Freuden,die der nichtigen Götzen sich rühmen: alle Götter werfen vor ihm sich nieder.
9Denn du, HERR, bist der Höchste über die ganze Erde,und die Töchter Judas jauchzen um deiner Gerichte willen, o HERR.
10Die den HERRN ihr lieb habt, hasset das Böse!hoch erhaben über alle Götter.
11Licht erstrahlt dem GerechtenEr, der die Seelen seiner Frommen behütet, wird sie erretten aus der Gottlosen Hand.
12Freut euch des HERRN, ihr Gerechten,und Freude den redlich Gesinnten.
und preist seinen heiligen Namen!
98 1Ein Psalm. Singet dem HERRN ein neues Lied!
2Der HERR hat kundgetan sein hilfreiches Tun,Denn Wunderbares hat er vollbracht: den Sieg hat seine Rechte ihm verschafft und sein heiliger✲ Arm.
3Er hat gedacht seiner Gnade und Treuevor den Augen der Völker seine Gerechtigkeit offenbart.
4Jauchzet dem HERRN, alle Lande,gegenüber dem Hause Israel: alle Enden der Erde haben geschaut die HeilstatA unsers Gottes.
5Spielet zu Ehren des HERRN auf der Zither,brecht in Jubel aus und spielt!
6mit Trompeten und Posaunenschall!auf der Zither und mit lautem Gesang,
7Es tose das Meer und was darin wimmelt,Jauchzt vor dem HERRN, dem König!
8Die Ströme sollen in die Hände klatschen,der Erdkreis und seine Bewohner!
9vor dem HERRN, wenn er kommt, zu richten die Erde.die Berge allesamt jubeln
Richten wird er den Erdkreis mit Gerechtigkeit und die Völker nach Gebühr.
99 1Der HERR ist König✲: es zittern die Völker;
2Groß ist der HERR in Zioner thront über den Cheruben✲: es wankt die Erde.
3Preisen sollen sie✲ deinen Namen,und hocherhaben über alle Völker.
4und preisen die Stärke des Königs,den großen und hehren – heilig ist er –,
5Erhebet den HERRN, unsern Gott,der da liebt das Recht. Du hast gerechte Ordnung fest gegründet, Recht und Gerechtigkeit hast du in Jakob hergestellt.
6Mose und Aaron waren unter seinen Priesternund werft euch nieder vor dem Schemel seiner Füße: heilig ist er!
7In der Wolkensäule redete er zu ihnen;und Samuel unter denen, die seinen Namen anriefen: sie riefen zum HERRN, und er erhörte sie.
8O HERR, unser Gott, du hast sie erhört,sie wahrten seine Gebote, das Gesetz, das er ihnen gegeben.
9Erhebet den HERRN, unsern Gott,ein verzeihender Gott bist du ihnen gewesen, doch auch ein strafender ob ihrer Vergehen.
und werft euch nieder auf seinem heiligen Berge, denn heilig ist der HERR, unser Gott!
100 1Ein Psalm als Dankbezeigung✲. Jauchzet dem HERRN, alle Lande, 2dienet dem HERRN mit Freuden,
3Erkennt, daß der HERR Gott ist!kommt vor sein Angesicht mit Jubel!
4Zieht ein durch seine Tore mit Danken,Er hat uns geschaffen, und sein sind wir, sein Volk und die Herde, die er weidet.A
5Denn freundlich ist der HERR, seine Gnade währt ewigin seines Tempels Höfe mit Lobgesang, dankt ihm, preist seinen Namen!
und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht.
101 1Von David, ein Psalm. Von Gnade und Recht will ich singen,
2Achten will ich auf fehllosen Wandeldir, o HERR, will ich spielen!
3Ich will nicht mein Auge gerichtet halten
- wann wirst du zu mir kommen?A In Herzensreinheit will ich wandeln im Innern meines Hauses.
4Ein falsches Herz soll fern von mir bleiben,auf schandbare Dinge; das Tun der Abtrünnigen hasse ich: es soll mir nicht anhaften.
5Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet,einen Bösen will ich nicht kennen.
6Meine Augen sollen blicken auf die Treuen im Lande:den will ich zum Schweigen bringen; wer stolze Augen hat und ein hoffärtig Herz, den werde ich nicht ertragen.
7Nicht darf inmitten meines Hauses weilen,die sollen bei mir wohnen; wer auf frommen Wege wandelt, der soll mir dienen.
8Jeden Morgen✲ will ich unschädlich machenwer Trug verübt; wer Lügen redet, soll nicht bestehn vor meinen Augen.
alle Frevler im Lande, um auszurotten aus der Stadt des HERRN alle Übeltäter.
102 1Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist✲ und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet. 2HERR, höre mein Gebet
3Verbirg dein Angesicht nicht vor mirund laß mein Schreien zu dir dringen!
4Ach, meine Tage sind wie Rauch entschwundenam Tage, wo mir angst ist! Neige dein Ohr mir zu am Tage, wo ich rufe; erhöre mich eilends!
5mein Herz ist versengt und verdorrt wie Gras,und meine Gebeine wie von Brand durchglüht;
6infolge meines Ächzens und Stöhnensso daß ich sogar vergesse, Speise zu genießen;
7Ich gleiche dem Wasservogel in der Wüste,klebt mein Gebein mir am Fleisch✲.
8ich finde keinen Schlaf und klagebin geworden wie ein Käuzlein in Trümmerstätten;
9Tagtäglich schmähen mich meine Feinde;wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.
10Ach, Asche eß ich als Brotund die gegen mich toben, wünschen mir Unheil an.A
11ob deinem Zorn und deinem Grimm;und mische meinen Trank mit Tränen
12Meine Tage sind wie ein langgestreckter Schatten,denn du hast mich hochgehoben und niedergeschleudert.
13Du aber, HERR, thronst ewiglich,und ich selbst verdorre wie Gras!
14Du wirst dich erheben, dich Zions erbarmen,und dein Gedächtnis bleibt von Geschlecht zu Geschlecht.
15- denn deine Knechte lieben Zions Steine,denn Zeit ist’s, Gnade an ihm zu üben: die Stunde ist da
16damit die Heiden fürchten lernen den Namen des HERRNund Weh erfaßt sie um seinen Schutt –,
17Denn der HERR hat Zion wieder aufgebaut,und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
18hat dem Gebet der Verlass’nen sich zugewandtist in seiner Herrlichkeit dort erschienen,
19Dies werde aufgeschrieben fürs kommende Geschlecht,und ihr Flehen nicht verachtet.
20daß von seiner heiligen Höhe er herabgeschaut,damit das neugeschaffne Volk den HERRN lobpreise,
21um das Seufzen der Gefangnen zu hörendaß der HERR geblickt hat vom Himmel zur Erde,
22damit man verkünde in Zion den Namen des HERRNund die dem Tode GeweihtenA frei zu machen,
23wenn die Völker sich allzumal versammelnund seinen Ruhm in Jerusalem,
24Gelähmt hat er mir auf dem Wege die Kraft,und die Königreiche, um (Gott) dem HERRN zu dienen.
25Nun fleh’ ich: »Mein Gott, raffe mich nicht hinweghat verkürzt meine Lebenstage.
26Vorzeiten hast du die Erde gegründet,in der Mitte meiner Tage, du, dessen Jahre währen für und für!«
27sie werden vergehen, du aber bleibst;und die Himmel sind deiner Hände Werk:
28Du aber bleibst derselbe,sie werden alle zerfallen wie ein Gewand, wie ein Kleid wirst du sie verwandeln✲, und so werden sie sich wandeln✲.
29Die Kinder deiner Knechte werden (sicher) wohnen,und deine Jahre nehmen kein Ende.
und ihr Geschlecht wird fest bestehen vor dir.
103 1Von David. Lobe✲ den HERRN, meine Seele,
2Lobe den HERRN, meine Seele,und all mein Inneres seinen heiligen Namen!
3Der dir alle deine Schuld vergibtund vergiß nicht, was er dir Gutes getan!
4der dein Leben erlöst vom Verderben✲,und alle deine Gebrechen heilt;
5der dein Alter mit guten Gaben sättigt,der dich krönt mit Gnade und Erbarmen;
6Gerechtigkeit übt der HERR,daß, dem Adler gleich, sich erneut deine Jugend.
7er hat Mose seine Wege✲ kundgetan,schafft allen Unterdrückten ihr Recht;
8Barmherzig und gnädig ist der HERR,den Kindern Israel seine Großtaten.
9er wird nicht ewig hadernvoller Langmut und reich an Güte;
10er handelt nicht mit uns✲ nach unsern Sündenund den Zorn nicht immerdar festhalten;
11nein, so hoch der Himmel über der Erde ist,und vergilt uns nicht nach unsern Missetaten;
12so fern der Sonnenaufgang ist vom Niedergang,so groß ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten;
13wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt,läßt er unsre Verschuldungen fern von uns sein;
14Denn er weiß, welch ein Gebilde wir sind,so erbarmt der HERR sich derer, die ihn fürchten.
15Der Mensch – dem Grase gleicht seine Lebenszeit,er denkt daran, daß wir Staub sind.
16wenn ein Windstoß über sie hinfährt, ist sie dahin,wie die Blume des Feldes, so blüht er:
17Doch die Gnade des HERRN erweist sichund ihr Standort weiß nichts mehr von ihr.
18bei denen, die seinen Bund bewahrenvon Ewigkeit zu Ewigkeit an denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit besteht für Kindeskinder
19Der HERR hat seinen Thron im Himmel festgestellt,und seiner Gebote gedenken, um sie auszuführen.
20Lobet✲ den HERRN, ihr seine Engel,und seine Königsmacht umschließt das All.
21Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen,ihr starken Helden, die ihr sein Wort vollführt, gehorsam der Stimme seines Gebots!
22Lobet den HERRN, alle seine Werkeihr seine Diener, Vollstrecker seines Willens!
an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den HERRN, meine Seele!
104 1Lobe✲ den HERRN, meine Seele!
O HERR, mein Gott, wie bist du so groß!
2du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand,In Erhabenheit✲ und Pracht bist du gekleidet,
3der die Balken seines Palastes im Wasser festlegt,der den Himmel ausspannt wie ein Zeltdach,
4der Winde zu seinen Boten bestellt,der Wolken macht zu seinem Wagen, einherfährt auf den Flügeln des Windes;
5Er hat die Erde gegründet auf ihre Pfeiler✲,zu seinen Dienern lohendes Feuer✲.
6Mit der Urflut gleich einem Kleide bedecktest du sie:so daß sie in alle Ewigkeit nicht wankt.
7doch vor deinem Schelten✲ flohen sie,bis über die Berge standen die Wasser;
8Da stiegen die Berge empor, und die Täler senkten sichvor der Stimme deines Donners wichen sie angstvoll zurück.
9Eine Grenze hast du gesetzt, die sie nicht überschreiten:an den Ort, den du ihnen verordnet.
10Quellen läßt er den Bächen zugehn:sie dürfen die Erde nicht nochmals bedecken.
11sie tränken alles Getier des Feldes,zwischen den Bergen rieseln sie dahin;
12an ihnen wohnen die Vögel des Himmels,die Wildesel löschen ihren Durst;
13Er tränkt die Berge aus seinem Himmelspalast:lassen ihr Lied aus den Zweigen erschallen.
14Gras läßt er sprossen für das Viehvom Segen deines SchaffensA wird die Erde satt.
15um jedes Antlitz erglänzen zu lassen vom Ölund Pflanzen für den Bedarf der Menschen, um Brotkorn aus der Erde hervorgehn zu lassen und Wein, der des Menschen Herz erfreut;
16Es trinken sich satt die Bäume des HERRN,und durch Brot das Herz des Menschen zu stärken.
17woselbst die Vögel ihre Nester bauen,die Zedern des Libanons, die er gepflanzt,
18Die hohen Berge gehören den Gemsen,der Storch, der Zypressen zur Wohnung wählt.
19Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Zeiten,die Felsen sind der KlippdachseA Zuflucht.
20Läßt du Finsternis entstehn, so wird es Nacht,die Sonne, die ihren Niedergang kennt.
21die jungen Löwen brüllen nach Raub,da regt sich alles Getier des Waldes:
22Geht die Sonne auf, so ziehn sie sich zurückindem sie von Gott ihre Nahrung fordern.
23dann geht der Mensch hinaus an seine Arbeitund kauern✲ in ihren Höhlen;
24Wie sind deiner Werke so viele, o HERR!und an sein Tagwerk bis zum Abend.
25Da ist das Meer, so groß und weit nach allen Seiten:Du hast sie alle mit Weisheit geschaffen, voll ist die Erde von deinen Geschöpfen✲.
26Dort fahren die Schiffe einher;drin wimmelt es ohne Zahl von Tieren klein und groß.
27Sie alle schauen aus zu dir hin✲,da ist der Walfisch, den du geschaffen, darin sich zu tummeln.B
28gibst du sie ihnen, so lesen sie auf;daß du Speise ihnen gebest zu seiner Zeit;
29doch verbirgst du dein Angesicht, so befällt sie Schrecken;tust deine Hand du auf, so werden sie satt des Guten;
30Läßt du ausgehn deinen Odem✲, so werden sie geschaffen,nimmst du weg ihren Odem✲, so sterben sie und kehren zurück zum Staub, woher sie gekommen.
31Ewig bleibe die Ehre des HERRN bestehn,und so erneust du das Antlitz der Erde.
32Blickt er die Erde an, so erbebt sie;es freue der HERR sich seiner Werke!
33Singen will ich dem HERRN mein Leben lang,rührt er die Berge an, so stehn sie in Rauch.
34Möge mein Sinnen ihm wohlgefällig sein:will spielen✲ meinem Gott, solange ich bin.
35Möchten die Sünder verschwinden vom Erdbodenich will meine Freude haben am HERRN!
und die Gottlosen nicht mehr sein! – Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!
105 1Preiset den HERRN, ruft seinen Namen an,
2Singt ihm, spielet ihm,macht seine Taten unter den Völkern bekannt!
3Rühmt euch seines heiligen Namens!redet von all seinen Wundern!
4Fragt nach dem HERRN und seiner Stärke✲,Es mögen herzlich sich freun, die da suchen den HERRN!
5Gedenkt seiner Wunder, die er getan,suchet sein Angesicht allezeit!
6ihr Kinder Abrahams, seines Knechtes,seiner Zeichen und der Urteilssprüche seines Mundes,
7Er, der HERR, ist unser Gott,ihr Söhne Jakobs, seine Erwählten!
8Er gedenkt seines Bundes auf ewig,über die ganze Erde ergehen seine Gerichte.
9(des Bundes) den er mit Abraham geschlossen,des Wortes, das er geboten auf tausend Geschlechter,
10den für Jakob er als Satzung bestätigtund des Eides, den er Isaak geschworen,
11da er sprach: »Dir will ich Kanaan geben,und für Israel als ewigen Bund,
12Damals waren sie noch ein kleines Häuflein,das Land, das ich euch als Erbbesitztum zugeteilt!«✲
13sie mußten wandern von Volk zu Volk,gar wenige und nur Gäste im Lande;
14doch keinem gestattete er, sie zu bedrücken,von einem Reich zur andern Völkerschaft;
15»Tastet meine Gesalbten nicht anja Könige strafte er ihretwillen:
16Dann, als er Hunger ins Land ließ kommenund tut meinen Propheten nichts zuleide!«
17da hatte er schon einen Mann vor ihnen her gesandt:und jegliche Stütze des Brotes zerbrach,
18Man hatte seine Füße gezwängt in den Stock,Joseph, der als Sklave verkauft war.
19bis zu der Zeit, wo seine Weissagung eintrafin Eisen(-fesseln) war er gelegt,
20Da sandte der König und ließ ihn entfesseln,und der Ausspruch des HERRN ihn als echt erwies.
21er bestellte ihn über sein Haus zum Herrn,der Völkergebieter, und machte ihn frei;
22er sollte über seine Fürsten schalten nach Beliebenzum Gebieter über sein ganzes Besitztum;
23So kam denn Israel nach Ägypten,und seine höchsten Beamten Weisheit lehren.
24Da machte Gott sein Volk gar fruchtbarund Jakob weilte als Gast im Lande Hams.
25er wandelte ihren Sinn, sein Volk zu hassenund ließ es stärker werden als seine Bedränger;
26Dann sandte er Mose, seinen Knecht,und Arglist an seinen Knechten zu üben.
27die richteten seine Zeichen unter ihnen ausund Aaron, den er erkoren;
28Er sandte Finsternis und ließ es dunkel werden;und die Wunder im Lande Hams:
29er verwandelte ihre Gewässer in Blutdoch sie achteten nicht auf seine Worte;
30es wimmelte ihr Land von Fröschenund ließ ihre Fische sterben;
31er gebot, da kamen Bremsenschwärme,bis hinein in ihre Königsgemächer;
32er gab ihnen Hagelschauer als Regen,Stechfliegen über ihr ganzes Gebiet;
33er schlug ihre Reben und Feigenbäumesandte flammendes Feuer in ihr Land;
34er gebot, da kamen die Heuschreckenund zerbrach die Bäume in ihrem Gebiet;
35die verzehrten alle Gewächse im Landund die Grillen in zahlloser Menge,
36Dann schlug er alle Erstgeburt im Lande,und fraßen die Früchte ihrer Felder.
37Nun ließ er sie ausziehn mit Silber und Gold,die Erstlinge all ihrer Manneskraft.
38Ägypten war ihres Auszugs froh,und kein StrauchelnderA war in seinen Stämmen;
39Er breitete Gewölk aus als Deckedenn Angst vor ihnen hatte sie befallen.
40auf Moses Bitte ließ er Wachteln kommenund Feuer, um ihnen die Nacht zu erhellen;
41er spaltete einen Felsen: da rannen Wasserund sättigte sie mit Himmelsbrot;
42denn er gedachte seines heiligen Wortes,und flossen durch die Steppen als Strom;
43So ließ er sein Volk in Freuden ausziehn,dachte an Abraham, seinen Knecht.
44dann gab er ihnen die Länder der Heiden,unter Jubel seine Erwählten;
45auf daß sie seine Gebote halten möchtenund was die Völker erworben, das nahmen sie in Besitz,
und seine Gesetze bewahrten. Halleluja!
106 1Halleluja! Preiset den HERRN✲, denn er ist freundlich,
2Wer kann des HERRN Machttaten gebührend preisenja ewiglich währt seine Gnade!
3Wohl denen, die am Recht festhalten,und kundtun all seinen Ruhm?
4Gedenke meiner, o HERR, mit der Liebe zu deinem Volk,und dem, der Gerechtigkeit übt zu jeder Zeit!
5daß ich schau’ meine Lust am Glück deiner Erwählten,nimm dich meiner an mit deiner Hilfe,
6Wir haben gesündigt gleich unsern Vätern,an der Freude deines Volkes Anteil habe und glücklich mich preise mit deinem Eigentumsvolke!
7Unsre Väter in Ägypten achteten nicht auf deine Wunder,wir haben gefehlt und gottlos gehandelt.
8dennoch half er ihnen um seines Namens willen,gedachten nicht der Fülle deiner Gnadenerweise, waren widerspenstig gegen den Höchsten schon am Schilfmeer;
9Er schalt✲ das Schilfmeer: da ward es trocken,um seine Heldenkraft zu erweisen.
10So rettete er sie aus der Hand des Verfolgersund er ließ sie ziehn durch die Fluten wie über die Trift.
11die Fluten bedeckten ihre Bedränger,und erlöste sie aus der Gewalt des Feindes:
12Da glaubten sie an seine Worte,nicht einer von ihnen blieb übrig.
13Doch schnell vergaßen sie seine Tatenbesangen seinen Ruhm.
14sie fröhnten ihrem Gelüst in der Wüsteund warteten seinen Ratschluß nicht ab;
15da gewährte er ihnen ihr Verlangen,und versuchten Gott in der Einöde:
16Dann wurden sie eifersüchtig auf Mose im Lager,sandte aber die SeucheA gegen ihr Leben.
17da tat die Erde sich auf und verschlang Dathanauf Aaron, den Geweihten des HERRN:
18Feuer verbrannte ihre Rotte,und begrub die ganze Rotte Abirams,
19Sie machten sich ein Kalb✲ am HorebFlammen verzehrten die Frevler.
20und vertauschten so die Herrlichkeit ihres Gottesund warfen vor einem Gußbild sich nieder
21Sie hatten Gott, ihren Retter, vergessen,mit dem Bildnis eines Stieres, der Gras frißt.
22Wunderzeichen im Lande Hams,der große Dinge getan in Ägypten,
23Da gedachte er sie zu vertilgen,furchtbare Taten am Schilfmeer.
24Sodann verschmähten sie das herrliche Landwenn nicht Mose, sein Auserwählter, mit Fürbitte vor ihn hingetreten wäre, um seinen Grimm vom Vernichten abzuwenden.
25sondern murrten in ihren Zelten,und schenkten seiner Verheißung keinen Glauben,
26Da erhob er seine Hand gegen sie zum Schwur,gehorchten nicht der Weisung des HERRN.
27ihre Nachkommen unter die Heiden niederzuwerfensie in der Wüste niederzuschlagen,
28Dann hängten sie sich an den Baal-Peorund sie rings zu zerstreuen in die Länder.
29und erbitterten ihn durch ihr ganzes Tun.und aßen Opferfleisch der toten (Götzen)
30trat Pinehas auf und hielt Gericht✲:Als nun ein Sterben unter ihnen ausbrach,
31Das wurde ihm angerechnet zur Gerechtigkeitda wurde dem Sterben Einhalt getan.
32Dann erregten sie Gottes Zorn am Haderwasser,von Geschlecht zu Geschlecht in Ewigkeit. –
33denn weil sie dem Geiste Gottes widerstrebten,und Mose erging es übel um ihretwillen;
34Sie vertilgten auch die Völker nicht,hatte er unbedacht mit seinen Lippen geredet.
35sondern traten mit den Heiden in Verkehrvon denen der HERR es ihnen geboten,
36und dienten ihren Götzen:und gewöhnten sich an deren (böses) Tun
37Ja, sie opferten ihre Söhnedie wurden ihnen zum Fallstrick.
38und vergossen unschuldig Blut [das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten]:und ihre Töchter den bösen Geistern
39Sie wurden unrein durch ihr Verhaltenso wurde das Land durch Blutvergießen entweiht.
40Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen sein Volk,und verübten Abfall durch ihr Tun. –
41er ließ sie in die Hand der Heiden fallen,und Abscheu fühlte er gegen sein Erbe✲;
42ihre Feinde bedrängten sie hart,so daß ihre Hasser über sie herrschten;
43Oftmals zwar befreite er sie,so daß sie sich beugen mußten unter deren Hand.
44Er aber nahm sich ihrer Drangsal an,doch sie blieben widerspenstig gegen seinen Ratschluß und sanken immer tiefer durch ihre Schuld.
45und gedachte seines Bundes ihnen zugut,sooft er ihr Wehgeschrei hörte,
46und ließ sie Erbarmen findenfühlte Mitleid nach seiner großen Güte
47O hilf uns, HERR, unser Gott,bei allen, die sie gefangen hielten.
48Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels,und bring uns wieder zusammen aus den Heiden, damit wir deinem heiligen Namen danken, uns glücklich preisen, deinen Ruhm zu künden! * * *
von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sage »Amen!« Halleluja!
107 1»Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,
2so sollen die vom HERRN Erlösten sprechen,ja, ewiglich währt seine Gnade«:
3und die er gesammelt aus den Länderndie er befreit hat aus Drangsal✲
4Sie irrten umher in der Wüste, der Öde,vom Aufgang her und vom Niedergang, vom Norden her und vom Meer✲.A
5gequält vom Hunger und vom Durst,und fanden den Weg nicht zu einer Wohnstatt;
6Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,wollte ihre Seele in ihnen verschmachten✲.
7und leitete sie auf richtigem Wege,und er rettete sie aus ihren Ängsten
8die mögen danken dem HERRN für seine Gütedaß sie kamen zu einer bewohnten Ortschaft: –
9daß er die lechzende Seele gesättigtund für seine Wundertaten an den Menschenkindern,
10Die da saßen in Finsternis und Todesnacht,und die hungernde Seele gefüllt hat mit Labung.
11denn sie hatten Gottes Geboten getrotztgefangen in Elend und Eisenbanden –
12so daß er ihren Sinn durch Leiden beugte,und den Ratschluß✲ des Höchsten verachtet,
13da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,daß sie niedersanken und keinen Helfer hatten –;
14er führte sie heraus aus Finsternis und Todesnachtund er rettete sie aus ihren Ängsten;
15die mögen danken dem HERRN für seine Güteund zersprengte ihre Fesseln: –
16daß er eherne Türen zerbrochenund für seine Wundertaten an den Menschenkindern,
17Die da krank waren infolge ihres Sündenlebensund eiserne Riegel zerschlagen.
18vor jeglicher Speise hatten sie Widerwillen,und wegen ihrer Verfehlungen leiden mußten –
19da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,so daß sie den Pforten des Todes nahe waren –;
20er sandte sein Wort, sie gesund zu machen,und er rettete sie aus ihren Ängsten;
21die mögen danken dem HERRN für seine Güteund ließ sie aus ihren Gruben✲ entrinnen: –
22sie mögen Opfer des Dankes bringenund für seine Wundertaten an den Menschenkindern;
23Die aufs Meer gefahren waren in Schiffen,und seine Taten mit Jubel verkünden!
24die haben das Walten des HERRN geschautauf weiten Fluten Handelsgeschäfte trieben,
25Denn er gebot und ließ einen Sturm entstehn,und seine Wundertaten auf hoher See.
26sie stiegen empor zum Himmel und fuhren hinab in die Tiefen,der hoch die Wogen des Meeres türmte:
27sie wurden schwindlig und schwankten wie Trunkne,so daß ihr Herz vor Angst verzagte;
28da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,und mit all ihrer Weisheit war’s zu Ende: –
29er stillte das Ungewitter zum Säuseln,und er befreite sie aus ihren Ängsten;
30da wurden sie froh, daß es still geworden,und das Toben der Wogen verstummte;
31die mögen danken dem HERRN für seine Güteund er führte sie zum ersehnten Hafen: –
32sie mögen ihn erheben in der Volksgemeindeund für seine Wundertaten an den Menschenkindern;
33Er wandelte Ströme zur Wüsteund im Kreise der Alten ihn preisen!
34fruchtbares Erdreich zu salziger Steppeund Wasserquellen zu dürrem Land,
35Wiederum machte er wüstes Land zum Wasserteichwegen der Bosheit seiner Bewohner.
36und ließ dort Hungrige seßhaft werden,und dürres Gebiet zu Wasserquellen
37und Felder besäten und Weinberge pflanzten,so daß sie eine Stadt zum Wohnsitz bauten
38und er segnete sie, daß sie stark sich mehrten,die reichen Ertrag an Früchten brachten;
39Dann aber nahmen sie ab und wurden gebeugtund ließ ihres Viehs nicht wenig sein.
40»über Edle goß er Verachtung ausdurch den Druck des Unglücks und Kummers;
41Den Armen aber hob er empor aus dem Elendund ließ sie irren in pfadloser Öde«✲.
42»Die Gerechten sehen’s und freuen sich,und machte seine Geschlechter wie Kleinviehherden.
43Wer ist weise? Der beachte diesalle Bosheit aber muß schließen ihren Mund«✲.
und lerne die Gnadenerweise des HERRN verstehn!
108 1Ein Lied, ein Psalm Davids. 2Mein Herz ist getrost, o Gott:
3Wacht auf, Harfe und Zither:singen will ich und spielen! Wach auf, meine Seele!A
4Ich will dich preisen unter den Völkern, o HERR,ich will das Morgenrot wecken!
5Denn groß bis über den Himmel hinaus ist deine Gnade,und dir lobsingen unter den Völkerschaften!
6Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,und bis an die Wolken geht deine Treue.
7Daß deine Geliebten gerettet werden,und über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit!
8Gott hat in✲ seiner Heiligkeit gesprochen✲:hilf uns mit deiner Rechten, erhör’ uns!
9Mein ist Gilead, mein auch Manasse,»(Als Sieger) will ich frohlocken, will Sichem verteilen und das Tal von Sukkoth (als Beutestück) vermessen.
10Moab (dagegen) ist mein Waschbecken,und Ephraim ist meines Hauptes Schutzwehr, Juda mein Herrscherstab.
11Wer führt mich hin zur festen Stadt,auf Edom werf’ ich meinen Schuh; über das Philisterland will (als Sieger) ich jauchzen.«
12Hast nicht du uns, o Gott, verworfenwer geleitet mich bis Edom?
13O schaffe uns Hilfe gegen den Feind!und ziehst nicht aus, o Gott, mit unsern Heeren?
14Mit Gott werden wir Taten vollführen,Denn nichtig ist Menschenhilfe.
und er wird unsre Bedränger zertreten.
109 1Dem Musikmeister; von David ein Psalm. Du Gott, dem mein Lobpreis gilt, bleibe nicht stumm! 2Denn Frevlermund und Lügenmaul
3mit Worten des Hasses haben sie mich umschwirrthaben sich gegen mich aufgetan, mit trügerischer Zunge zu mir geredet;
4für meine Liebe befeinden sie mich,und ohne Ursach’ mich angegriffen;
5ja sie haben mir Böses für Gutes vergoltenwährend ich doch (stets für sie) bete;
6Bestell’ einen Frevler zum Richter gegen ihn,und Haß für meine Liebe erwiesen.
7Als schuldig soll er hervorgehn aus dem Gerichtund ein Ankläger✲ steh’ ihm zur Rechten!
8Seiner Lebenstage müssen nur wenige sein,und sogar sein Gebet ihm als Sünde gelten!
9Seine Kinder müssen zu Waisen werdenund sein Amt ein andrer empfangen!
10Seine Kinder müssen unstet umherziehn und bettelnund seine Frau eine Witwe!
11Sein Gläubiger lege Beschlag auf alles, was er hat,und vertrieben werden aus ihres Vaterhauses Trümmern!
12Er finde keinen, der ihm Schonung gewährt,und Fremde✲ müssen seine Habe plündern!
13Sein Nachwuchs müsse der Ausrottung verfallen:und niemand habe Erbarmen mit seinen Waisen!
14Der Verschuldung seiner Väter werde beim HERRN gedacht,schon im zweiten Gliede müsse ihr Name erlöschen!
15Sie müssen beständig dem HERRN vor Augen stehn,und die Sünde seiner Mutter bleibe ungetilgt!
16dieweil er nicht daran dachte, Liebe zu üben,und er tilge ihr Gedächtnis aus von der Erde✲,
17Er liebte den Fluch: so treffe er ihn!vielmehr den Elenden und Armen verfolgte und den hoffnungslos Verzagten, ihn vollends zu töten.
18Er zog den Fluch an wie sein Kleid:Er hatte am Segen keine Freude: so bleib’ er ihm fern!
19er werde ihm wie der Mantel, in den er sich hüllt,so dringe er ihm in den Leib wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine;
20Dies sei meiner Widersacher Lohn von seiten des HERRNwie der Gürtel, den er sich ständig umlegt!
21Du aber, HERR, mein Gott, tritt für mich ein um deines Namens willen!und derer, die Böses gegen mich reden!
22Denn elend bin ich und arm,Weil deine Gnade köstlich ist, errette mich!
23Wie ein Schatten, wenn er sich dehnt✲, so schwinde ich hin,und mein Herz ist verwundet in meiner Brust.
24meine Knie wanken vom Fasten,bin vom Sturm verweht einer Heuschrecke gleich;
25und ich – den Leuten bin ich zum Hohn geworden:mein Leib ist abgemagert, ohne Fett;
26Stehe mir bei, o HERR, mein Gott,sehen sie mich, so schütteln sie höhnend den Kopf.
27Laß sie erkennen, daß dies deine Hand ist,hilf mir nach deiner Gnade!
28Sie mögen fluchen, du aber wollest segnen;daß du, HERR, selbst es so gefügt hast!
29Laß meine Widersacher in Schmach sich kleidenerheben sie sich, so laß sie zuschanden werden, dein Knecht aber müsse sich freuen!
30Laut soll mein Mund dem HERRN Dank sagen,und ihre Schande umtun wie einen Mantel!
31denn er steht dem Armen zur Rechten,und inmitten vieler will ich ihn preisen;
um ihn zu retten vor denen, die ihn schuldig sprechen.
110 1Von David, ein Psalm. So lautet der Ausspruch des HERRN an meinen Herrn:
2Dein machtvolles Zepter wird der HERR von Zion hinausstrecken:»Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege zum Schemel für deine Füße!«
3Dein Volk wird voller Willigkeit seinherrsche inmitten deiner Feinde!
4Geschworen hat der HERRam Tage deines Heereszuges; in heiligem Schmuck, wie aus des Frührots Schoß der Tau, wird dir kommen deine junge Mannschaft.B
5Der Allherr, der dir zur Rechten steht,und wird sich’s nicht leid sein lassen: »Du sollst ein Priester in Ewigkeit sein nach der Weise Melchisedeks.«A✲
6Gericht wird er unter den Völkern halten, füllt alles mit Leichen an,wird Könige zerschmettern am Tage seines Zorns;
7Aus dem Bach am Wege wird er trinken;zerschmettert ein Haupt✲ auf weitem Gefilde.
darum wird er das Haupt hoch halten.
111 1Halleluja! Preisen will ich den HERRN von ganzem Herzen
2Groß sind die Werke des HERRN,im Kreise der Frommen und in der Gemeinde.
3Ruhmvoll und herrlich ist sein Tun,erforschenswert für alle, die Gefallen an ihnen haben.
4Er hat ein Gedächtnis seiner Wundertaten gestiftet;und seine Gerechtigkeit bleibt ewig bestehn.
5Speise hat er denen gegeben, die ihn fürchten;gnädig und barmherzig ist der HERR.
6Sein machtvolles Walten hat er kundgetan seinem Volk,er gedenkt seines Bundes ewiglich.
7Die Werke seiner Hände sind Treue und Recht;indem er ihnen das Erbe der Heiden gab.
8festgestellt für immer, für ewig,unwandelbar sind alle seine Gebote,
9Erlösung hat er seinem Volk gesandt,gegeben mit Treue und Redlichkeit.
10Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang✲,seinen Bund auf ewig verordnet; heilig und furchtgebietend ist sein Name.
eine treffliche Einsicht für alle, die sie üben: sein✲ Ruhm besteht in Ewigkeit.
112 1Halleluja! Wohl dem Menschen, der den HERRN fürchtet,
2Seine Nachkommen werden im Lande✲ gewaltig sein,an seinen Geboten herzliche Freude hat!
3Wohlstand und Fülle herrscht in seinem Hause,als ein Geschlecht von Frommen wird man sie segnen.
4Den Frommen geht er auf wie ein Licht in der Finsternis,und seine Gerechtigkeit besteht für immer.
5Glücklich der Mann, der Barmherzigkeit übt und darleiht!als gnädig, barmherzig und gerecht.
6denn nimmermehr wird er wanken:Er wird sein Recht behaupten vor Gericht;
7Vor bösem Leumund✲ braucht er sich nicht zu fürchten;in ew’gem Gedächtnis bleibt der Gerechte.
8Getrost ist sein Herz, er fürchtet sich nicht,sein Herz ist fest, voll Vertraun auf den HERRN.
9Reichlich teilt er aus und spendet den Armen;bis er sieht seine Lust an seinen Bedrängern.
10Der Gottlose sieht es und ärgert sich;seine Gerechtigkeit besteht fest für immer✲, sein Horn ragt hoch empor in Ehren.
er knirscht mit den Zähnen und vergeht; der Gottlosen Wünsche bleiben unerfüllt.
113 1Halleluja! Lobet, ihr Knechte✲ des HERRN,
2Gepriesen sei der Name des HERRNlobet den Namen des HERRN!
3Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergangvon nun an bis in Ewigkeit!
4Erhaben über alle Völker ist der HERR,sei gelobt der Name des HERRN!
5Wer ist dem HERRN gleich, unserm Gott,den Himmel überragt seine Herrlichkeit!
6der niederschaut in die Tiefe,der da thront in der Höhe,
7Er hebt aus dem Staub den Geringen emporim Himmel und auf Erden?
8um ihn sitzen zu lassen neben Edlen,und erhöht aus dem Schmutz den Armen,
9Er verleiht der kinderlosen Gattin Hausrecht,neben den Edlen seines Volks.
macht sie zur fröhlichen Mutter von Kindern. Halleluja!
114 1Halleluja! Als Israel aus Ägypten auszog,
2da ward Juda sein✲ Heiligtum,Jakobs Haus aus dem Volk fremder Sprache,
3Das Meer sah es und floh✲,Israel sein Herrschaftsgebiet.
4die Berge hüpften wie Widder,der Jordan wandte sich rückwärts✲,
5Was war dir, o Meer, daß du flohest,die Hügel gleichwie Lämmer.
6(Was war euch) ihr Berge, daß ihr hüpftet wie Widder,dir, Jordan, daß du dich rückwärts wandtest?
7Vor dem Anblick des Herrn erbebe, du Erde,ihr Hügel gleichwie Lämmer?
8der Felsen wandelt zum Wasserteich,vor dem Anblick des Gottes Jakobs,
Kieselgestein zum sprudelnden Quell!
115 1Nicht uns, o HERR, nicht uns,
2Warum sollen die Heiden sagen:nein, deinem Namen schaffe Ehre um deiner Gnade, um deiner Treue willen!
3Unser Gott ist ja im Himmel:»Wo ist denn ihr Gott?«
4Ihre Götzen sind Silber und Gold,alles, was ihm gefällt, vollführt er.
5Sie haben einen Mund und können nicht reden,Machwerk von Menschenhänden.
6sie haben Ohren und können nicht hören,haben Augen und sehen nicht;
7mit ihren Händen können sie nicht greifen,haben eine Nase und riechen nicht;
8Ihnen gleich sind ihre Verfertiger,mit ihren Füßen nicht gehen; kein Laut dringt aus ihrer Kehle.
9Du, Israel, vertraue auf den HERRN! –jeder, der auf sie vertraut.✲
10Ihr vom Hause Aarons, vertraut auf den HERRN! –Ihre Hilfe und ihr Schild ist er.
11Ihr, die ihr fürchtet den HERRN, vertraut auf den HERRN! –Ihre Hilfe und ihr Schild ist er.
12Der HERR hat unser gedacht: er wird segnen,Ihre Hilfe und ihr Schild ist er.
13er wird segnen, die den HERRN fürchten,segnen das Haus Israels, segnen das Haus Aarons;
14Der HERR wolle euch mehren,die Kleinen samt den Großen✲.
15Gesegnet seid✲ ihr vom HERRN,euch selbst und eure Kinder!
16Der Himmel ist der Himmel des Allherrn,der Himmel und Erde geschaffen!
17Nicht die Toten preisen den HERRNdie Erde aber hat er den Menschen gegeben.
18Doch wir, wir preisen den HERRNund keiner, der ins stille Land gefahren.
von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!
116 1Ich liebe den HERRN, denn er hat erhört
2ja, er hat sein Ohr mir zugeneigt:mein flehentlich Rufen;
3Umschlungen hatten mich des Todes Netzeich will zu ihm rufen mein Leben lang!
4Da rief ich den Namen des HERRN an:und die Ängste der Unterwelt mich befallen, in Drangsal und Kummer war ich geraten.
5Gnädig ist der HERR und gerecht,»Ach, HERR, errette meine Seele✲!«
6der HERR schützt den, der unbeirrt ihm traut:und unser Gott ist voll Erbarmens;
7Kehre zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe,ich war schwach geworden, aber er half mir.A
8Ja, du hast mein Leben vom Tode errettet,denn der HERR hat Gutes an dir getan!
9ich werde noch wandeln vor dem HERRNmeine Augen vom Weinen, meinen Fuß vom Anstoß✲;
10Ich habe Glauben gehalten, wenn ich auch sagte:in den Landen des Lebens✲.
11in meiner Verzagtheit hab’ ich gesagt:»Ich bin gar tief gebeugt«;
12Wie soll ich dem HERRN vergelten»Die Menschen sind Lügner allesamt.«
13Den Becher des Heils will ich erhebenalles, was er mir Gutes getan?
14meine Gelübde will ich bezahlen✲ dem HERRN,und den Namen des HERRN anrufen;
15Kostbar ist in den Augen des HERRNja angesichts seines ganzen Volkes.
16Ach, HERR, ich bin ja dein Knecht,der Tod seiner Frommen.A
17dir will ich Dankopfer bringenich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; meine Bande hast du gelöst:
18meine Gelübde will ich bezahlen✲ dem HERRN,und den Namen des HERRN anrufen;
19in den Vorhöfen am Hause des HERRN,ja angesichts seines ganzen Volkes,
in deiner Mitte, Jerusalem! Halleluja!
117 1Lobet den HERRN, ihr Heiden alle!
2Denn machtvoll waltet über uns seine Gnade,Preiset ihn, ihr Völker alle!✲
und die Treue des HERRN währt ewiglich. Halleluja!
118 1Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,
2So bekenne denn Israel:ja, ewiglich währt seine Gnade!
3So bekenne denn Aarons Haus:»Ja, ewiglich währt seine Gnade!«
4So mögen denn alle Gottesfürcht’gen bekennen:»Ja, ewiglich währt seine Gnade!«
5Aus meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN:»Ja, ewiglich währt seine Gnade!«
6Ist der HERR für mich, so fürchte ich nichts:da hat der HERR mich erhört, mir weiten Raum geschafft.
7Tritt der HERR für mich zu meiner Hilfe ein,was können Menschen mir tun?
8Besser ist’s auf den HERRN vertrauenso werde ich siegreich jubeln über meine Feinde.
9besser ist’s auf den HERRN vertrauenals auf Menschen sich verlassen;
10Die Heidenvölker alle hatten mich umringt:als auf Fürsten sich verlassen.
11sie hatten mich umringt, umzingelt:im Namen des HERRN, so vertilgte ich sie;
12sie hatten mich umringt wie Bienenschwärme;im Namen des HERRN, so vertilgte ich sie;
13Man hat mich hart gestoßen, damit ich fallen sollte,schnell wie ein Dornenfeuer sind sie erloschen: im Namen des HERRN, so vertilgte ich sie.
14Meine Stärke und mein Lobpreis ist der HERR,doch der HERR hat mir geholfen.
15Jubel und Siegeslieder erschallen in den Zelten der Gerechten:und er ist mein Retter geworden.
16die Hand des HERRN erhöht✲,»Die Hand des HERRN schafft mächtige Taten,
17Ich werde nicht sterben, nein, ich werde lebendie Hand des HERRN schafft mächtige Taten!«
18Der HERR hat mich hart gezüchtigt,und die Taten des HERRN verkünden.
19Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit:doch dem Tode mich nicht preisgegeben.
20Dies ist das Tor des HERRN✲:ich will durch sie eingehn, dem HERRN zu danken. –
21Ich danke dir, daß du mich erhört hastGerechte dürfen hier eingehn. –
22Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,und bist mir ein Retter geworden.
23vom HERRN ist dies geschehn,der ist zum Eckstein✲ geworden;
24Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat:in unsern Augen ein Wunder!
25Ach hilf doch, HERR,laßt uns jubeln und fröhlich an ihm sein! –
26Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN!ach, HERR, laß wohl gelingen! –
27Der HERR ist Gott, er hat uns Licht gegeben:Wir segnen euch vom Hause des HERRN aus.
28Du bist mein Gott, ich will dir danken;schlinget den Reigen, mit Zweigen (geschmückt), bis an die Hörner des Altars!
29Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,mein Gott, ich will dich erheben!
ja, ewiglich währt seine Gnade.
119 1Wohl denen, deren Wandel unsträflich ist,
2Wohl denen, die seine Zeugnisse beobachten,die einhergehn im✲ Gesetz des HERRN!
3die auch kein Unrecht verüben,die mit ganzem Herzen ihn suchen,
4Du selbst hast deine Befehle erlassen,sondern auf seinen Wegen gehen!
5Ach möchte doch mein Wandel fest seindaß man sie sorglich✲ befolge.
6Dann werde ich nicht beschämt sein,in der Befolgung deiner Satzungen!
7Ich will dir aufrichtigen Herzens danken,wenn ich alle deine Gebote vor Augen habe.
8Deine Satzungen will ich halten:indem ich die Rechte✲ deiner Gerechtigkeit lerne.
9Wie wird ein Jüngling seinen Wandel rein gestalten?verlaß mich nicht ganz und gar!
10Mit ganzem Herzen suche ich dich:Wenn er ihn führt✲ nach deinem Wort.
11In meinem Herzen wahre ich dein Wort,laß mich von deinen Geboten nicht abirren!
12Gepriesen seist du, o HERR:um mich nicht gegen dich zu verfehlen.
13Mit meinen Lippen zähle ich herlehre mich deine Satzungen!
14An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich Freudealle Rechte✲ deines Mundes.
15Über deine Befehle will ich sinnenwie über irgendwelchen Reichtum.
16An deinen Satzungen habe ich meine Lust,und achten auf deine Pfade.
17Tu Gutes an deinem Knecht, auf daß ich leben bleibe,will deine Worte nicht vergessen.
18Öffne mir die Augen, daß ich klar erkenneso will ich deine Worte befolgen.
19Ich bin nur ein Gast auf Erden:die Wunder in deinem Gesetz.
20Meine Seele verzehrt sich vor Sehnsuchtverbirg deine Gebote nicht vor mir.
21Gedroht hast du den Stolzen; verflucht sind,nach deinen Rechten✲ allezeit.
22Wälze Schmach und Verachtung von mir ab,die von deinen Geboten abweichen.
23Mögen auch Fürsten sitzen und wider mich beraten:denn ich beobachteA deine Zeugnisse.
24Ja, deine Zeugnisse sind meine Freude,dein Knecht sinnt doch über deine Satzungen nach.
25Mein Mut ist in den Staub gesunken:meine Ratgeber sind sie.
26Ich habe dir meine Lage geschildert, da hast du mich erhört:belebe mich wieder nach deinem Wort✲.
27Laß mich den Weg verstehn, den deine Befehle gebieten,lehre mich deine Satzungen.
28Mein Herz zerfließt vor Kummer in Tränen;so will ich sinnen über deine Wunder.
29Den Weg der Lüge halte fern von mir,richte mich auf nach deinen Worten.
30Den Weg der Treue habe ich erwählt,doch begnade✲ mich mit deinem Gesetz!
31Ich halte fest an deinen Zeugnissen:deine Rechte✲ unanstößig befunden.
32Den Weg deiner Gebote will ich laufen,HERR, laß mich nicht zuschanden werden!
33Lehre mich, HERR, den Weg deiner Satzungen,denn du machst mir weit das Herz✲.
34Verleihe mir Einsicht, damit ich deine Weisung beachteso will ich ihn innehalten bis ans Ende.
35Laß mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote,und sie mit ganzem Herzen befolge.
36Neige mein Herz deinen Zeugnissen zudenn an diesem habe ich meine Freude.
37Wende meine Augen ab, daß sie nicht nach Eitlem schauen;und nicht zur Gewinnsucht✲.
38Erfülle an deinem Knechte deine Verheißung,belebe mich auf deinen Wegen.
39Wende ab meine Schmach, vor der mir graut;die darauf abzielt, daß man dich fürchte.
40Fürwahr, ich sehne mich nach deinen Befehlen:denn deine Rechte✲ sind heilsam.
41Laß deine Gnadenerweise mir widerfahren, o HERR,belebe mich durch deine Gerechtigkeit!
42daß ich dem, der mich schmäht, zu antworten weiß;deine Hilfe nach deinem Wort✲,
43Und entzieh meinem Munde nicht ganz das Wort der Wahrheit;denn ich verlasse mich auf dein Wort.
44Und befolgen will ich dein Gesetz beständig,denn ich harre auf deine Rechte✲.
45so werde ich wandeln auf freier Bahn;immer und ewiglich;
46und ich will von deinen Zeugnissen redendenn ich habe mich stets um deine Befehle gekümmert;
47denn ich habe meine Freude an deinen Geboten,vor Königen, ohne mich zu scheuen;
48und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, [die mir lieb sind,]die mir lieb sind,
49Halte deinem Knecht getreulich dein Wort,will über deine Satzungen sinnen.
50Das ist mein Trost in meinem Elend,auf das du mich hast hoffen lassen!
51Die Übermüt’gen verspotten mich maßlos,daß dein Wort✲ mich neu belebt hat.
52Gedenke ich deiner Rechte✲ aus der Vorzeit,doch ich bin von deinem Gesetz nicht abgewichen.
53Heißer Zorn erfaßt mich wegen der Gottlosen,so fühle ich mich, o HERR, getröstet.
54Deine Satzungen sind mir zu Lobgesängen gewordendie dein Gesetz verlassen haben.
55In der Nacht sogar gedenke ich deines Namens, o HERR,im Hause meiner Pilgerschaft.
56Das ist mir zuteil geworden,und befolge dein Gesetz.
57Meine Aufgabe ist, o HERR, ich bekenne es,daß ich deine Befehle befolgt habe.
58Von ganzem Herzen fleh’ ich dich an:deine Worte zu befolgen.
59Ich habe über meine Wege nachgedacht»Sei mir gnädig nach deiner Verheißung!«
60Ich eile und säume nicht,und lenke (daher) meine Schritte zu deinen Zeugnissen zurück.
61Die Fallstricke der Gottlosen umringen mich;deine Gebote zu befolgen.
62In der Mitte der Nacht stehe ich auf, um dir zu dankendennoch vergesse ich dein Gesetz nicht.
63Befreundet bin ich mit allen, die dich fürchten,für die Verordnungen deiner Gerechtigkeit.
64Deiner Gnade✲, o HERR, ist die Erde voll:und mit denen, die deine Befehle befolgen.
65Gutes hast du an deinem Knechte getan,lehre mich deine Satzungen!
66Rechte Einsicht und Erkenntnis lehre mich,o HERR, nach deiner Verheißung.
67Bevor ich gedemütigt wurde, ging ich irre;denn ich vertraue auf deine Gebote.
68Du bist gütig und erweisest Gutes:jetzt aber beobachteA ich dein Wort.
69Lügen haben die Stolzen gegen mich erdichtet,lehre mich deine Satzungen!
70Unempfindlich wie von Fett ist ihr Herz,ich aber befolge deine Befehle mit ganzem Herzen.
71Gut war’s für mich, daß ich gedemütigt wurde,ich aber habe Freude an deinem Gesetz.
72Die Weisung deines Mundes ist mir lieberdamit ich deine Satzungen lernte.
73Deine Hände haben mich geschaffen und gebildet:als Tausende von Gold- und Silberstücken.
74Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freun;verleihe mir nun auch Einsicht, daß ich deine Gebote lerne!
75Ich weiß, o HERR, daß deine Gerichte gerecht sinddenn ich habe auf dein Wort✲ geharrt.
76Laß doch deine Gnade mir Trost gewähren,und du mich in Treue gedemütigt hast.
77Laß mir dein Erbarmen widerfahren, daß ich auflebe,wie du deinem Knechte verheißen hast!
78Laß die Stolzen zuschanden werden,denn dein Gesetz ist meine Lust.
79Laß mir sich zuwenden, die dich fürchtenweil sie ohne Grund mich niederdrücken;A ich aber sinne über deine Befehle.
80Mein Herz halte treu an deinen Satzungen fest,und die deine Zeugnisse anerkennen!
81Meine Seele schmachtet nach deiner Hilfe✲:auf daß ich nicht zuschanden werde.
82Meine Augen schmachten nach deiner Verheißung,ich harre auf dein Wort.A
83Bin ich auch wie ein Schlauch im Rauch geworden,indem ich frage: »Wann wirst du mich trösten?«
84Wie viele sind noch der Lebenstage deines Knechts?hab’ ich doch deine Satzungen nicht vergessen.
85Übermütige haben mir Gruben gegraben,Wann hältst du Gericht über meine Verfolger?
86Alle deine Gebote sind Wahrheit;sie, die sich nicht nach deinem Gesetz verhalten.
87Fast hätten sie mich im Lande umgebracht;mit Lüge✲ verfolgt man mich: so hilf mir!
88Nach deiner Gnade erhalte mich am Leben,doch ich verlasse deine Befehle nicht.
89Auf ewige Zeit, o HERR,so will ich das Zeugnis deines Mundes befolgen.
90Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue;steht fest dein Wort im Himmel.
91nach deinen Verordnungen stehn sie noch heute,du hast die Erde festgestellt, und sie steht;
92Wäre dein Gesetz nicht meine Freude gewesen,denn alle Dinge sind dir dienstbar✲.
93Niemals will ich deine Befehle vergessen,so wär’ ich in meinem Elend vergangen.
94Dein bin ich: hilf mir!denn durch sie hast du mich neu belebt✲.
95Gottlose lauern mir auf, um mich umzubringen,Denn ich beachte deine Verordnungen.
96Von allem Vollkomm’nen habe ich eine Grenze gesehn;ich aber achte auf deine Zeugnisse.
97Wie habe ich dein Gesetz so lieb!doch dein Gebot ist völlig unbeschränkt.
98Weiser, als meine Feinde sind, machen mich deine Gebote,Den ganzen Tag ist es mein Sinnen.
99Verständiger bin ich als alle meine Lehrer,denn mein sind sie für immer.
100Mehr Einsicht besitz’ ich als die Greise;denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen.
101Von jedem bösen Pfade halte ich meinen Fuß fern,denn ich beobachteA deine Befehle.
102Von deinen Rechten✲ weiche ich nicht ab,um dein Wort zu befolgen.
103Wie süß sind deine Worte✲ meinem Gaumen,denn du hast mich belehrt.
104Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht;süßer als Honig meinem Munde!
105Dein Wort ist meines Fußes Leuchtedarum hasse ich jeglichen Lügenpfad.
106Ich habe geschworen und den Vorsatz gefaßt,und ein Licht auf meinem Wege✲.
107Ich bin gar tief gebeugt:den Verordnungen deiner Gerechtigkeit treu zu bleiben.
108Laß, HERR, dir gefallen die willigen Opfer meines Mundeso HERR, belebe mich wieder nach deiner Verheißung!
109Ich schwebe beständig in Todesgefahr,und lehre mich deine Rechte✲!
110Die Gottlosen haben mir Schlingen gelegt,doch dein Gesetz vergesse ich nicht.
111Deine Zeugnisse sind mein ewiger Erbbesitz,aber von deinen Befehlen irre ich nicht ab.
112Ich neige mein Herz dazu, deine Satzungen zu erfüllendenn sie sind die Wonne meines Herzens.
113Die Doppelherzigen hasse ich,immerdar bis ans Ende.
114Mein Schirm und Schild bist du;aber dein Gesetz ist mir lieb.
115Weicht von mir, ihr Übeltäter!auf dein Wort✲ harre ich.
116Stütze mich nach deiner Verheißung, daß ich lebe,Ich will die Gebote meines Gottes halten.
117Stärke mich, auf daß ich Heil✲ erlange,und laß mich nicht in meiner Hoffnung getäuscht werden!
118Du verwirfst alle, die von deinen Satzungen abirren;und laß mich stets auf deine Satzungen achten!
119Wie Schlacken räumst du alle Gottlosen des Landes hinweg;denn erfolglos ist ihre Täuschung.
120Aus Furcht vor dir schaudert mein Leib,darum liebe ich deine Zeugnisse.
121Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt:und mir ist bange vor deinen Gerichten.
122Tritt für deinen Knecht zu seinem Heile ein,gib mich nicht meinen Bedrückern preis!
123Meine Augen schmachten nach deiner Rettunglaß die Stolzen mir nicht Gewalt antun!
124Verfahre mit deinem Knecht nach deiner Gnadeund nach der Bestätigung deiner Gerechtigkeit.
125Dein Knecht bin ich, verleihe mir Einsicht,und lehre mich deine Satzungen!
126Zeit ist’s für den HERRN, zu handeln:damit ich deine Zeugnisse verstehen lerne.
127Darum liebe ich deine Gebotesie haben ja dein Gesetz gebrochen.
128Darum schätze ich alle deine Befehle als richtig;mehr als Gold und als Feingold.
129Wunderwerke sind deine Zeugnisse;jeder Lügenpfad ist mir verhaßt.
130Die Erschließung deiner Worte erleuchtet,darum hält mein Herz an ihnen fest.
131Ich tue meinen Mund weit auf und lechze,verleiht den Einfältigen Einsicht.
132Wende dich zu mir und sei mir gnädig,denn mich verlangt nach deinen Geboten.
133Laß meine Schritte fest sein durch dein Wortwie es recht ist bei denen, die deinen Namen lieben!
134Erlöse mich von der Bedrückung der Menschen,und laß nichts Trügerisches✲ über mich herrschen.
135Laß dein Angesicht leuchten gegen deinen Knechtso will ich deine Befehle befolgen.
136Tränenströme rinnen aus meinen Augen,und lehre mich deine Satzungen.
137Gerecht bist du, o HERR,weil viele dein Gesetz nicht befolgen.
138In Gerechtigkeit hast du deine Zeugnisse verordnetund richtig sind deine Rechte✲.
139Mich verzehrt mein Eifer,und in unerschütterlicher Treue.
140Dein Wort ist wohlgeläutert,weil meine Gegner deine Worte vergessen.
141Gering bin ich und verachtet,und dein Knecht hat es lieb.
142Deine Gerechtigkeit ist ewige Gerechtigkeit,doch deine Befehle vergesse ich nicht.
143Wenn Leiden und Not mich getroffen haben,und dein Gesetz ist Wahrheit.
144Deine Zeugnisse bleiben immerdar gerecht:sind deine Gebote dennoch meine Freude.
145Ich rufe von ganzem Herzen: »Erhöre mich, HERR!«verleihe mir Verständnis, so werde ich leben.
146Ich rufe zu dir: »Hilf mir!Deine Satzungen will ich beobachtenA.
147Früh bin ich auf vor Tagesanbruch und flehe laut;So will ich deine Zeugnisse beobachtenA.«
148Meine Augen wachen die ganze Nacht hindurch,auf dein Wort✲ harre ich.
149Höre meine Stimme nach deiner Gnade!um über dein Wort✲ nachzusinnen.
150Mir haben sich Leute genaht, die der Arglist frönen:O HERR, nach deinen Rechten✲ laß mich aufleben!
151doch du bist mir nahe, o HERR,von deinem Gesetz sind sie fern;
152Längst weiß ich aus deinen Zeugnissen,und alle deine Gebote sind Wahrheit.
153Sieh mein Elend an und errette mich!daß du sie✲ für ewig festgestellt hast.
154Führe meine Sache und erlöse mich,Denn dein Gesetz vergesse ich nicht.
155Den Gottlosen bleibt die Hilfe✲ fern,schenke mir neues Leben nach deiner Verheißung!
156Deine Barmherzigkeit ist groß, o HERR:denn sie kümmern sich nicht um deine Satzungen.
157Groß ist meiner Verfolger und Gegner Zahl,nach deinen Rechten✲ belebe mich wieder!
158Wenn ich Treulose sehe, so fühle ich Abscheu,doch von deinen Zeugnissen geh’ ich nicht ab.
159Sieh her, ich liebe deine Befehle:weil sie dein Wort✲ nicht befolgen.
160Der ganze Inhalt deines Wortes ist Wahrheit,HERR, schenke mir neues Leben nach deiner Gnade!
161Fürsten haben mich ohne Ursach’ verfolgt;und ewig gilt jede Verordnung deiner Gerechtigkeit.
162Ich freue mich über dein Wort✲doch nur vor deinen Worten✲ erbebt mein Herz.
163Lügen hasse und verabscheue ich,wie einer, der große Beute gewinnt.
164Siebenmal täglich preise ich dichaber dein Gesetz ist mir lieb.
165Frieden✲ in Fülle erlangen die Freunde deines Gesetzes,um der Verordnungen deiner Gerechtigkeit willen.
166Ich hoffe auf deine Rettung, o HERR,denn es gibt für sie kein Straucheln.
167Mein Herz befolgt deine Zeugnisse,denn ich habe deine Gebote gehalten.
168Ich befolge deine Befehle und Zeugnisse;und ich habe sie aufrichtig lieb.
169Laß mein lautes Flehen zu dir dringen, o HERR;denn alle meine Wege sind dir bekannt.
170Laß mein Beten vor dich kommen:verleih mir Verständnis für dein Wort!
171Meine Lippen sollen Lobpreis sprudeln lassen,errette mich nach deiner Verheißung!
172Meine Zunge soll von deinem Worte✲ singen;weil du mich deine Satzungen lehrst.
173Laß deine Hand bereit sein, mir zu helfen,denn alle deine Gebote sind gerecht.
174Ich sehne mich nach deiner Hilfe, o HERR,denn deine Befehle hab’ ich (zu Führern) erwählt.
175Laß meine Seele leben, daß sie dich preise,und dein Gesetz ist meine Freude.
176Geh ich irre wie ein verlorenes Schaf, so suche deinen Knecht!und deine Rechte✲ mögen mir helfen!
Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.
120 1Ein Wallfahrtslied✲. Ich rief zum HERRN in meiner Not:
2O HERR, errette mich von der Lügenlippe,da erhörte er mich.
3Was wird Er dir jetzt und in Zukunft bescheren,von der trügerischen Zunge!
4Geschärfte Kriegerpfeiledu trügerische Zunge?
5Wehe mir, daß ich als Fremdling in Mesech weile,samt Kohlen vom Ginsterstrauch!
6Lange genug schon weile ich hierdaß ich wohne bei den Zelten von KedarB!
7Ich bin ganz friedlich gestimmt, doch was ich auch rede:bei Leuten, die den Frieden hassen.
sie gehen auf Krieg✲ aus.
121 1Ein Lied für Wallfahrten✲. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:
2Meine Hilfe kommt vom HERRN,von wo wird Hilfe mir kommen?
3Er wird deinen Fuß nicht wanken lassen;der Himmel und Erde geschaffen.
4Nein, nicht schlummert und nicht schläftnicht schlummert dein Hüter.
5Der HERR ist dein Hüter, der HERR dein Schattender Hüter Israels.
6daß dich bei Tage die Sonne nicht sticht,über deiner rechten Hand,A
7Der HERR behütet dich vor allem Übel,noch der Mond in der Nacht.
8der HERR behütet deinen Ausgang und Einganger behütet deine Seele✲;
von nun an bis in Ewigkeit.
122 1Ein Wallfahrtslied✲ Davids. Ich freute mich, als man mir sagte:
2So stehn denn nunmehr unsre Füße»Wir wollen pilgern zum Hause des HERRN!«
3Jerusalem, du wiedererbautein deinen Toren, Jerusalem!
4wohin die Stämme hinaufziehn, die Stämme des HERRN,als eine Stadt, die fest in sich geschlossen,
5denn dort waren einst aufgestellt die Stühle zum Gericht,nach der für Israel gültigen Weisung, dort den Namen des HERRN zu preisen;
6Bringet Jerusalem dar den Friedensgruß:die Stühle des Hauses Davids.
7Friede herrsche vor deinen Mauern,»Heil denen, die dich lieben!
8Um meiner Brüder und Freunde willensichere Ruhe in deinen Palästen!«
9um des Hauses des HERRN, unsres Gottes, willenwill ich dir Frieden✲ wünschen;
will ich Segen für dich erbitten.A
123 1Ein Wallfahrtslied✲. Zu dir erhebe ich meine Augen,
2Siehe, wie die Augen der Knechteder du thronst im Himmel.
3Erbarme dich, HERR, erbarme dich unser!auf die Hand ihrer Herren, wie die Augen der Magd auf ihrer Gebieterin Hand: so blicken unsre Augen hin auf den HERRN, unsern Gott, bis er sich unser erbarmt.
4satt, ja übersatt ist uns die SeeleDenn gründlich sind wir satt der Verachtung;
des Hohns der Leichtfertigen, der Verachtung der Stolzen.
124 1Ein Wallfahrtslied✲ von David. »Wäre der HERR nicht für uns gewesen«
2»wäre der HERR nicht für uns gewesen,
- so bekenne Israel! –,
3dann hätten sie uns lebendig verschlungen,als Menschen sich gegen uns erhoben:
4dann hätten die Wasser uns überflutet,als ihr Zorn gegen uns entbrannt war;
5dann wären über uns hingegangenein Wildbach hätte sich über uns ergossen;
6Gepriesen sei der HERR, der uns nicht ihren Zähnendie wildwogenden✲ Fluten.«
7Unsre Seele ist entschlüpft wie ein Vogel dem Netz der Vogelsteller:zum Raub hat preisgegeben!
8Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN,das Netz ist zerrissen, und wir sind frei geworden.
der Himmel und Erde geschaffen.
125 1Ein Wallfahrtslied✲. Die auf den HERRN vertrauen, die gleichen dem Berge Zion,
2Wie Berge Jerusalem rings umgeben,der nicht wankt, der in Ewigkeit feststeht.
3Denn der Gottlosen Zepter wird nicht lasten bleibenso umhegt der HERR sein Volk von nun an bis in Ewigkeit.
4Erweise deine Güte, HERR, den Gutenauf dem Erbteil der Gerechten, damit nicht auch die Gerechten ihre Hände ausstrecken zum Frevel.
5Doch die auf ihre krummen Wege abbiegen,und denen, die redlichen Herzens sind!
die lasse der HERR hinfahren mitsamt den Übeltätern! Heil über Israel!
126 1Ein Wallfahrtslied✲. Als der HERR einst Zions Mißgeschick wandte,
2Damals war unser Mund voll Lachensda war’s uns, als träumten wir.
3Ja, Großes hatte der HERR an uns getan:und unsre Zunge voll Jubels; damals sagte man unter den Heiden: »Der HERR hat Großes an ihnen getan!«
4Wende, o HERR, unser Mißgeschickwie waren wir fröhlich!
5Die mit Tränen säen,gleich den Bächen im Mittagsland!
6Wohl schreitet man weinend dahin,werden mit Jubel ernten.
wenn man trägt den Samen zur Aussaat; doch jubelnd kehrt man heim, mit Garben beladen.
127 1Ein Wallfahrtslied✲ Salomos. Wenn der HERR das Haus nicht baut,
2Vergebens ist’s für euch, daß früh ihr aufstehtso arbeiten umsonst, die daran bauen; wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.
3Ja, Söhne sind ein Geschenk des HERRN,und spät noch sitzt bei der Arbeit, um das Brot der Mühsal✲ zu essen; ebenso (reichlich) gibt er’s seinen Freunden im Schlaf. –
4Wie Pfeile in der Hand eines Kriegers✲,und Kindersegen ist eine Belohnung.
5wohl dem Manne, der mit ihnenso sind die Söhne der Jugendkraft:
seinen Köcher gefüllt hat! Die werden nicht zuschanden, wenn sie verhandeln mit Widersachern im Stadttor.
128 1Ein Wallfahrtslied✲. Wohl jedem, der den HERRN fürchtet
2Deiner Hände Erwerb – du darfst ihn genießen:und auf seinen Wegen wandelt!
3Dein Weib gleicht einem fruchtbaren Weinstockwohl dir, du hast es gut!
4Ja wahrlich, so wird der Mann gesegnet,im Innern deines Hauses; deine Kinder sind wie Ölbaumschosse rings um deinen Tisch.
5Dich segne der HERR von Zion her,der da fürchtet den HERRN.
6und sehest Kinder von deinen Kindern!daß du schauest deine Lust an Jerusalems Glück dein Leben lang
Heil über Israel!
129 1Ein Wallfahrtslied✲. »Sie haben mich hart bedrängt von meiner Jugend an«
2»sie haben mich hart bedrängt von meiner Jugend an,
- so bekenne Israel –,
3Auf meinem Rücken haben die Pflüger gepflügtaber doch mich nicht überwältigt.
4doch der HERR ist gerecht: er hat zerhauenund lange Furchen gezogen;
5Zuschanden müssen werden und rückwärts weichender Gottlosen Stricke.«
6Sie müssen gleichen dem Gras auf den Dächern,alle, die Zion hassen!
7mit dem der Schnitter seine Hand nicht füllt,das dürr schon ist, bevor es in Halme schießt,A
8und bei dem, wer des Weges vorübergeht, nicht ruft:noch der Garbenbinder seinen Gewandbausch✲,
»Gottes Segen sei über euch! Wir segnen euch im Namen des HERRN!«
130 1Ein Wallfahrtslied✲. Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir: 2»Allherr, höre auf meine Stimme,
3Wenn du, HERR, Sünden behalten✲ willst,laß deine Ohren merken auf mein lautes Flehen!«
4Doch bei dir ist die Vergebung,o Allherr, wer kann bestehn!
5Ich harre des HERRN, meine Seele harrt,auf daß man dich fürchte.
6meine Seele harrt auf den Allherrnund ich warte auf sein Wort✲;
7Sehnsuchtsvoller als Wächter auf den Morgensehnsuchtsvoller als Wächter auf den Morgen.
8und er wird Israel erlösenharre, Israel, auf den HERRN! Denn beim HERRN ist die Gnade und Erlösung bei ihm in Fülle,
von allen seinen Sünden.A
131 1Ein Wallfahrtslied✲ Davids. HERR, mein Herz ist nicht hochfahrend,
2Nein, ich habe mein Herz beruhigt und gestillt;und meine Augen erheben sich nicht stolz; ich gehe nicht mit Dingen um, die vermessen sind und mir zu hoch✲.
3Israel, harre des HERRNwie ein entwöhntes Kind an der Mutter Brust, so ruht entwöhnt mein Herz in mir. –
von nun an bis in Ewigkeit.
132 1Ein Wallfahrtslied✲. Gedenke, HERR, dem David alle seine Mühsal, 2ihm, der dem HERRN einst zuschwor
3»Wahrlich, ich will mein Wohnzelt nicht betreten,und gelobte Jakobs mächtigem Gott✲:
4ich will meinen Augen den Schlaf nicht gönnen,nicht mein Ruhelager besteigen;
5bis eine Stätte dem HERRN ich gefunden,nicht Schlummer meinen Augenlidern,
6Ja, wir haben von ihr gehört in Ephrath,eine Wohnung für Jakobs mächtigen Gott!«
7»Laßt uns in seine Wohnung treten,sie gefunden im Gefilde von Jaar:
8Brich auf, o HERR, zu deiner Ruhstatt,uns niederwerfen vor dem Schemel seiner Füße!
9Laß deine Priester sich kleiden in Gerechtigkeit✲,du und die Lade (das Sinnbild) deiner Macht!✲
10Um deines Knechtes David willenund deine Frommen mögen jubeln!
11Geschworen hat der HERR dem David einen Eid,weise das Antlitz✲ deines Gesalbten nicht ab!«
12Wenn deine Söhne meinen Bund beachteneinen wahren Eid, von dem er nicht abgeht: »Von deinen leiblichen Sprossen will einen ich setzen auf deinen Thron.
13Denn der HERR hat Zion erwählt,und meine Zeugnisse✲, die ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Söhne für und für sitzen auf deinem Thron.«
14»Dies ist meine Ruhstatt für immer,hat es zu seiner Wohnung begehrt:
15Zions Nahrung will ich reichlich segnen,hier will ich wohnen, weil ich’s so begehrt.
16seine Priester werde in Heil ich kleiden,seine Armen sättigen mit Brot;
17Dort will ich Davids Macht erblühen lassen;seine Frommen sollen laut frohlocken.
18Seine Feinde will ich kleiden in Schmach,eine LeuchteB hab’ ich meinem Gesalbten bereitet.
doch ihm soll auf dem Haupt die Krone glänzen.«
133 1Ein Wallfahrtslied✲ Davids. Seht, wie schön und wie lieblich ist’s,
2Das gleicht dem köstlichen Öl auf dem Haupt,wenn Brüder auch (friedlich) beisammen wohnen!
3Es gleicht dem Hermontau, der niederfälltdas herabtroff in den Bart, in Aarons Bart, der niederwallte auf den Saum seiner Gewandung.
auf die Berge Zions; denn dorthin hat der HERR den Segen entboten, Leben bis in Ewigkeit.
134 1Ein Wallfahrtslied✲. Wohlan, preiset den HERRN, alle ihr Diener des HERRN,
2Erhebt eure Hände zum Heiligtum hindie ihr steht in den Nächten im Hause des HERRN!
3Dich segne der HERR von Zion her,und preiset den HERRN!
der Schöpfer von Himmel und Erde!
135 1Halleluja!
2die ihr stehet im Hause des HERRN,Preiset den Namen des HERRN, preist ihn, ihr Diener des HERRN,
3Preiset den HERRN, denn gütig ist der HERR;in den Höfen am Haus unsers Gottes!
4Denn Jakob hat der HERR sich erwähltlobsingt seinem Namen, denn lieblich ist er!
5Ja, ich weiß es: groß ist der HERR,und Israel sich zum Eigentum erkoren.
6alles, was dem HERRN gefällt, das führt er ausund unser Gott steht über allen Göttern;
7Er ist’s, der Wolken heraufführt vom Ende der Erde,im Himmel und auf Erden, in den Meeren und allen Tiefen.
8Er war’s, der Ägyptens Erstgeburten schlugder Blitze bei Gewitterregen schafft, der den Wind aus seinen Speichern herausläßt.
9der Zeichen und Wunder sandte in deine Mitte, Ägypten,unter Menschen wie beim Vieh;
10Er war’s, der viele✲ Völker schluggegen den Pharao und all seine Knechte.
11Sihon, den König der Amoriter,und mächtige Könige tötete:
12und ihr Land als Erbbesitz hingab,und Og, den König von Basan, und alle Königreiche Kanaans,
13O HERR, dein Name währt ewig,als Erbe seinem Volke Israel.
14denn der HERR schafft Recht seinem Volkdein Gedächtnis✲, o HERR, von Geschlecht zu Geschlecht
15Die Götzen der Heiden sind Silber und Gold,und erbarmt sich über seine Knechte.
16sie haben einen Mund und können nicht reden,das Machwerk von Menschenhänden;
17sie haben Ohren und können nicht hören,haben Augen und sehen nicht;
18Ihnen gleich sind ihre Verfertiger,auch ist kein Odem in ihrem Munde.
19Ihr vom Hause Israel, preiset den HERRN!jeder, der auf sie vertraut.✲
20Ihr vom Hause Levi, preiset den HERRN!Ihr vom Hause Aaron, preiset den HERRN!
21Gepriesen sei der HERR von Zion aus,Ihr, die ihr fürchtet den HERRN, preiset den HERRN!
er, der da wohnt in Jerusalem! Halleluja!
136 1Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,
2Danket dem Gott der Götter –ja, ewiglich währt seine Gnade!
3Danket dem Herrn der Herren –ja, ewiglich währt seine Gnade!
4Ihm, der große Wunder tut, er allein: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
5der den Himmel mit Weisheit geschaffen: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
6der die Erde über den Wassern ausgebreitet: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
7der die großen Lichter✲ geschaffen: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
8die Sonne zur Herrschaft am Tage: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
9den Mond und die Sterne zur Herrschaft bei Nacht: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
10Ihm, der Ägypten schlug an seinen Erstgeburten: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
11und Israel aus ihrer Mitte führte: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
12mit starker Hand und hocherhobnem Arm: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
13der das Schilfmeer in zwei Teile zerschnitt: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
14und Israel mitten hindurchziehen ließ: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
15und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
16Ihm, der sein Volk durch die Wüste führte: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
17der große Könige schlug: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
18und mächtige Könige tötete: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
19Sihon, den König der Amoriter: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
20und Og, den König von Basan: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
21und ihr Land als Erbbesitz hingab: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
22als Erbbesitz seinem Knechte Israel: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
23ihm, der in unsrer Erniedrigung unser gedachte: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
24und uns von unsern Drängern befreite: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
25der Nahrung allen Geschöpfen gibt: –ja, ewiglich währt seine Gnade!
26Danket dem Gott des Himmels:ja, ewiglich währt seine Gnade!
ja, ewiglich währt seine Gnade!
137 1An Babels Strömen, da saßen wir und weinten,
2an die Weiden, die dort stehen,wenn Zions wir gedachten;
3denn Lieder verlangten von uns dort unsre Zwingherrn,hängten wir unsre Harfen;
4Wie sollten wir singen die Lieder des HERRNund unsre Peiniger hießen uns fröhlich sein: »Singt uns eins von euren Zionsliedern!«
5Vergesse ich dich, Jerusalem,auf fremdem Boden?
6Die Zunge bleibe mir am Gaumen kleben,so verdorre mir die rechte Hand!A
7Gedenke, HERR, den Söhnen Edomswenn ich deiner nicht eingedenk bleibe, wenn ich Jerusalem nicht stelle über alles, was mir Freude macht!A
8Bewohnerschaft Babels, Verwüsterin!den Unglückstag Jerusalems, wie sie riefen: »Reißt nieder, reißt nieder bis auf den Grund in ihm!«
9Heil dem, der deine Kindlein packtHeil dem, der dir vergilt dasselbe, was du an uns verübt!
und am Felsen sie zerschmettert!
138 1Von David. Danken will ich dir (HERR) von ganzem Herzen,
2vor deinem heiligen Tempel will ich anbetenvor den GötternA will ich dir lobsingen;
3Als ich rief zu dir, da hast du mich erhört,und deinen Namen preisen ob deiner Gnade und Treue; denn über deinen ganzen Namen hinaus hast dein Wort✲ du groß gemacht.
4Danken werden dir, HERR, alle Könige der Erde,hast mir Mut verliehn: in mein Herz kam Kraft.
5und werden singen vom Walten des HERRN,wenn sie hören die Worte deines Mundes,
6Denn der HERR ist erhaben und sieht doch den Niedrigen,denn groß ist die Herrlichkeit des HERRN.
7Wenn ich auch mitten in Drangsal wandle,den Stolzen aber erkennt er schon von ferne.
8Der HERR wird’s mir zum Heil vollführen;erhältst du mir dennoch das Leben; du streckst deine Hand aus gegen die Wut meiner Feinde, und deine Rechte hilft mir.
o HERR, deine Gnade walte für immer: laß die Werke deiner Hände nicht fahren✲!
139 1Dem Musikmeister, von David ein Psalm. HERR, du erforschest mich und kennst mich; 2du weißt es, ob ich sitze oder aufstehe,
3ob ich wandre oder ruhe, du prüfst esdu verstehst, was ich denke, von ferne;
4denn ehe ein Wort auf meiner Zunge liegt,und bist mit all meinen Wegen vertraut;
5Du hältst mich von hinten und von vorne umschlossenkennst du, o HERR, es schon genau.
6Zu wunderbar ist solches Wissen für mich,und hast deine Hand auf mich gelegt.
7Wohin soll ich gehn vor deinem Geistzu hoch: ich vermag’s nicht zu begreifen!
8Führe ich auf zum Himmel, so wärst du da,und wohin fliehn vor deinem Angesicht?
9nähme ich Schwingen des Morgenrots zum Flugund lagert’ ich mich in der Unterwelt, so wärst du dort;
10so würde auch dort deine Hand mich führenund ließe mich nieder am äußersten Westmeer,
11und spräch’ ich: »Lauter Finsternis soll mich umhüllenund deine Rechte mich fassen;
12auch die Finsternis würde für dich nicht finster sein,und Nacht sei das Licht um mich her!« –
13Denn du bist’s, der meine Nieren✲ gebildet,vielmehr die Nacht dir leuchten wie der Tag: Finsternis wäre für dich wie das Licht.
14Ich danke dir, daß ich so überaus wunderbar bereitet bin:mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
15Meine Wesensgestaltung war dir nicht verborgen,wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl.
16Deine Augen sahen mich schon als formlosen Keim,als im Dunkeln ich gebildet ward, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde.A
17Für mich nun – wie kostbar sind deine Gedanken, o Gott,und in deinem Buch standen eingeschrieben alle Tage, die vorbedacht waren, als noch keiner von ihnen da war.
18Wollt’ ich sie zählen: ihrer sind mehr als des Sandes;wie gewaltig sind ihre Summen!
19Möchtest du doch die Frevler töten, o Gott!wenn ich erwache, bin ich noch immer bei dir.
20Sie, die von dir mit Arglist✲ reden,Und ihr Männer✲ der Blutschuld, weichet von mir!
21Sollt’ ich nicht hassen, die dich, HERR, hassen,mit Falschheit reden als deine Widersacher.
22Ja, ich hasse sie mit tödlichem Haß:nicht verabscheun, die sich erheben gegen dich?
23Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz,als Feinde gelten sie mir.
24Und sieh, ob ich wandle auf trüglichem Wege,prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
und leite mich auf dem ewigen Wege!
140 1Dem Musikmeister, ein Psalm von David. 2Rette mich, HERR, von den bösen Menschen!
3die auf Böses im Herzen sinnenVor den Freunden der Gewalttat schütze mich,
4Sie spitzen✲ ihre Zungen der Schlange gleich,und allezeit Streit erregen!
5Behüte mich, HERR, vor den Händen der Frevler!Otterngift ist hinter ihren Lippen. SELA.
6Die Frechen legen mir heimlich Schlingen und Fallstricke,Vor den Freunden der Gewalttat schütze mich, die darauf sinnen, zu Fall mich zu bringen!A
7Ich sage zum HERRN: »Du bist mein Gott,spannen Netze aus zur Seite des Wegs und stellen mir Fallen. SELA.
8O HERR, mein Gott, meine starke Hilfe,vernimm, o HERR, mein lautes Flehen!«
9gewähre nicht, HERR, die Gelüste✲ der Frevler,du hast mein Haupt beschirmt am Tage des Kampfes:
10Erheben sie das Haupt rings um mich her,laß ihr böses Trachten nicht gelingen! SELA.
11Er lasse glühende Kohlen auf sie regnen,so falle das Unheil ihrer Lippen auf sie selbst!
12Der Verleumder wird keinen Halt im Lande gewinnen;ins Feuer stürze er sie, in Wasserfluten, daß sie nicht aufstehn können!
13Ich weiß, der HERR wird führen des Elenden Sache,der Mann der Gewalttat jage das Unglück Stoß auf StoßA!
14Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen,den Rechtsstreit der Armen.
die Redlichen bleiben wohnen vor deinem Angesicht.
141 1Ein Psalm Davids. HERR, ich rufe dich, eile mir zu Hilfe!
2Laß mein Gebet dir als Räucherwerk gelten,Vernimm meine Stimme, wenn ich zu dir rufe!
3Stelle, o HERR, eine Wache vor meinen Mund,das Aufheben meiner Hände als Abendopfer!
4Laß mein Herz sich nicht neigen zu bösem Tun,behüte das Tor meiner Lippen!
5Schlägt mich ein Gerechter: das ist Liebe,daß ich gottlose Taten verübe im Verein mit Männern, die Übeltäter sind: ich mag nicht essen von ihren Leckerbissen!
6Sind ihre Richter eine Felswand hinabgestürzt worden,und weist er mich zurecht: das ist Salbe fürs Haupt; nicht soll mein Haupt dagegen sich sträuben; denn noch ist’s der Fall, daß für ihre Bosheit✲ mein Gebet erfolgt.A
7Wie einer das Erdreich furcht und aufreißt,so wird man hören, daß meine Worte lieblich✲ sind.
8Denn auf dich, o Allherr, sind meine Augen gerichtet,so sind unsere Gebeine hingestreut für den Rachen der Unterwelt.
9Behüte mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt,bei dir such’ ich Zuflucht: gib mein Leben nicht hin in den Tod!A
10Laß die Frevler fallen in ihre eigenen Netze,und vor den Fallstricken der Übeltäter!
während ich zugleich daran vorübergehe!
142 1Ein Lehrgedicht✲ Davids, als er sich in der Höhle befand✲, ein Gebet. 2Laut schrei’ ich zum HERRN,
3ich schütte meine Klage vor ihm aus,laut fleh’ ich zum HERRN,
4Wenn mein Geist in mir verschmachtet✲,tue kund vor ihm meine Not.
5Blick’ ich nach rechts und halte Umschau:du kennst doch meinen Lebenspfad. Auf dem Wege, den ich wandeln will✲, hat man mir heimlich ein Fangnetz ausgespannt.
6Ich schreie, HERR, zu dir,ach, da ist keiner, der mich versteht✲! Verschlossen ist mir jede Zuflucht: niemand fragt nach mir!
7Ach, merk’ auf mein Flehn, denn ich bin gar schwach geworden!ich sage: »Du bist meine Zuflucht, mein Anteil im Lande der Lebenden!«
8Führe mich aus der Umkreisung hinaus,Rette mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu stark!
damit ich deinen Namen preise! Die Gerechten werden bei mir erwarten, daß du mir wohltust.A
143 1Ein Psalm Davids. HERR, höre mein Gebet,
2und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht!vernimm mein Flehen um deiner Treue willen! Erhöre mich nach deiner Gerechtigkeit
3Ach, der Feind verfolgt meine Seele✲,Denn vor dir ist kein Lebender gerecht.
4Nun will mein Geist in mir verzagen✲,hat mein Leben zu Boden geschlagen, versetzt mich in Nacht wie die ewig Toten✲.
5Ich gedenke der früheren Tage✲,mein Herz erstarrt mir in der Brust.
6ich breite meine Hände aus nach dir:rufe all deine Taten mir ins Gedächtnis, denke über dein ganzes Walten nach;
7Eile, mich zu erhören, o HERR: mein Geist verzagt!meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land. SELA.
8Laß schon früh am Morgen mich deine Gnade erfahren,Verhülle dein Angesicht nicht vor mir, sonst werde ich denen gleich, die ins Totenreich gefahren.
9Rette mich, HERR, von meinen Feinden:denn auf dich vertraue ich! Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele!
10Lehre mich das dir Wohlgefällige tun,zu dir nehme ich meine Zuflucht!
11Um deines Namens willen, HERR, erhalt’ mich am Leben,denn du bist mein Gott: dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn!
12und nach deiner Gnade vertilge meine Feindenach deiner Gerechtigkeit hilf mir aus der Not,
und vernichte alle, die meine Seele✲ bedrängen; ich bin ja dein Knecht!
144 1Von David. Gepriesen sei der HERR, mein Fels,
2mein Wohltäter und meine Burg, meine Feste und mein Retter,der meine Hände✲ tüchtig gemacht zum Kampf, meine Finger geschickt zum Kriege,
3HERR, was ist der Mensch, daß du ihn beachtest,mein Schild und der, auf den ich vertraue; Völker hat er mir unterworfen!
4Der Mensch gleicht einem Hauch,des Menschen Sohn, daß du seiner gedenkst?
5HERR, neige deinen Himmel und fahre herab,seine Tage sind wie ein Schatten, der vorüberfliegt.
6Schleudre Blitze und zerstreue sie✲,rühre die Berge an, daß sie rauchen!
7Strecke deine Hände aus der Höhe herab, reiß mich herausschieß deine Pfeile ab und laß sie zerstieben!
8deren Lippen Lügen redenund rette mich aus gewaltigen Fluten, aus der Hand der Söhne der Fremde,
9Gott, ein neues Lied will (alsdann) ich dir singen,und deren Rechte mit Täuschung umgeht.A
10dir, der den Königen Sieg verleiht,auf zehnsaitiger Harfe dir spielen:
11Reiß mich heraus und rette mich aus der Hand der Söhne der Fremde,der David, seinen Knecht, entrissen dem mörderischen Schwert.
12O gib, daß unsere Söhne in ihrer Jugendkraftderen Lippen Lügen reden und deren Rechte mit Täuschung umgeht✲! –
13Daß unsre Speicher, wohlgefüllt,hochgewachsenen Setzlingen gleichen! Daß unsre Töchter seien wie schöngemeißelte Ecksäulen an prächtig gebauten Palästen!
14Daß unsre Rinder trächtig seien ohne Mißgeschick und ohne Fehlgeburt,spenden einen Vorrat nach dem andern! Daß unser Kleinvieh sich tausendfach mehre, zehntausendfach auf unsern Triften!
15Glückselig das Volk, dem es so ergeht!keine Spaltung im Volk und kein Wehgeschrei auf unsern Straßen!
Glückselig das Volk, dessen Gott der HERR ist!
145 1Ein Loblied von David. Ich will dich erheben, mein Gott, du König,
2An jedem Tage will ich dich preisenund deinen Namen preisen immer und ewig!
3Groß ist der HERR und hoch zu rühmen,und deinen Namen rühmen immer und ewig!
4Ein Geschlecht wird dem andern rühmen deine Werkeund seine Größe ist unausforschlich.
5Von der herrlichen Pracht deiner Hoheit✲ will ich reden,und kundtun deine gewaltigen Taten.
6Von der Macht deines furchtbaren Waltens wird man reden,und von deinen Wundertaten (will ich singen).
7Den Ruhm deiner reichen Güte wird man verkündenund deine Größe✲ – davon will ich erzählen!
8Gnädig und barmherzig ist der HERR,und jubelnd preisen deine Gerechtigkeit.
9Der HERR ist gütig gegen alle,langmütig und reich an Güte.
10Alle deine Werke werden dich loben, HERR,und sein Erbarmen umfaßt alle seine Werke.
11die Herrlichkeit deines Königtums werden sie rühmenund deine Frommen dich preisen;
12um den Menschenkindern kundzutun seine mächtigen Tatenund reden von deiner Macht,
13Dein Reich ist ein Reich für alle Ewigkeiten,und die herrliche Pracht seines Königtums.
14Der HERR stützt alle Fallendenund deine Herrschaft besteht durch alle Geschlechter. Getreu ist der HERR in seinen Worten und heilig in all seinem Tun.
15Aller Augen warten auf dich,und richtet alle Gebeugten auf.
16du tust deine Hand aufund du gibst ihnen ihre Speise zu seiner✲ Zeit;
17Gerecht ist der HERR in all seinem Waltenund sättigst alles, was lebt, mit WohlgefallenA.
18Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen,und liebreich in all seinem Tun.
19er erfüllt das Begehren derer, die ihn fürchten,allen, die ihn in TreueA anrufen;
20Der HERR behütet alle, die ihn lieben,er hört ihr Schreien und hilft ihnen.
21Mein Mund soll verkünden den Lobpreis des HERRN,doch alle Frevler rottet er aus.
und alles Fleisch✲ soll preisen seinen heiligen Namen immer und ewig!
146 1Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! 2Loben will ich den HERRN, solange ich lebe,
3Verlaßt euch nicht auf Fürsten,will meinem Gott lobsingen, solange ich bin!
4Geht der Odem✲ ihnen aus, so kehren sie zurück zum Staube;nicht auf Menschen, die ja nicht helfen können!
5Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,am gleichen Tage ist’s aus mit ihren Plänen.
6auf ihm, der Himmel und Erde geschaffen,dessen Hoffnung ruht auf dem HERRN, seinem Gott,
7der Recht den Unterdrückten schafftdas Meer mit allem, was in ihnen ist, der Treue ewiglich hält;
8der HERR gibt Blinden das Augenlicht,und Brot den Hungrigen gibt. Der HERR macht die Gefangenen frei;
9der HERR behütet den Fremdling;der HERR richtet die Gebeugten auf, der HERR hat lieb die Gerechten;
10Der HERR wird König in Ewigkeit sein,Waisen und Witwen hält er aufrecht; doch den Weg der Gottlosen macht er zum Irrweg.
dein Gott, o Zion, für und für! Halleluja!
147 1Preiset den HERRN! Denn schön✲ ist’s, unserm Gott zu lobsingen,
2Der HERR baut Jerusalem wieder auf,ja lieblich und wohlgeziemend ist Lobgesang.
3er heilt, die zerbrochnen Herzens sind,er sammelt Israels zerstreute Söhne;
4er bestimmt den Sternen ihre Zahlund verbindet ihre Wunden;
5Groß ist unser Herr und allgewaltig,und ruft✲ sie alle mit Namen✲.
6Der HERR hilft den Gebeugten auf,für seine Weisheit gibt’s kein Maß.
7Stimmt für den HERRN ein Danklied an,doch die Gottlosen stürzt er nieder zu Boden.
8ihm, der den Himmel mit Wolken bedecktspielt unserm Gott auf der Zither –
9der den Tieren ihr Futter gibt,und Regen schafft für die Erde, der Gras auf den Bergen sprießen läßt,
10Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses,den jungen Raben, die zu ihm schreien!
11Gefallen hat der HERR an denen, die ihn fürchten,nicht Gefallen an den Schenkeln✲ des Mannes;
12Preise den HERRN, Jerusalem,an denen, die auf seine Gnade harren.
13Denn er hat die Riegel deiner Tore stark gemacht,lobsinge, Zion, deinem Gott!
14er schafft deinen Grenzen Sicherheit,gesegnet deine Kinder in deiner Mitte;
15Er läßt sein Machtwort nieder zur Erde gehn:sättigt dich mit dem Mark des Weizens.A
16er sendet Schnee wie Wollflockengar eilig läuft sein Gebot dahin;
17er wirft seinen Hagel wie Brocken herab:und streut den Reif wie Asche aus;
18Doch läßt er sein Gebot ergehn, so macht er sie schmelzen;wer kann bestehn vor seiner Kälte?
19Er hat Jakob sein Wort verkündet,läßt er wehn seinen Tauwind, so rieseln die Wasser.
20Mit keinem (anderen) Volk ist so er verfahren,Israel sein Gesetz und seine Rechte.
drum kennen sie seine Rechte nicht. Halleluja!
148 1Halleluja! Lobet den HERRN vom Himmel her,
2Lobet ihn, alle seine Engel,lobet ihn in den Himmelshöhen!
3Lobet ihn, Sonne und Mond,lobet ihn, alle seine Heerscharen!
4Lobet ihn, ihr Himmel der Himmel✲,lobet ihn, alle ihr leuchtenden Sterne!
5Loben sollen sie den Namen des HERRN,und ihr Wasser oberhalb des Himmels!
6und er hat sie hingestellt für immer und ewigdenn er gebot, da waren sie geschaffen,
7Lobet den HERRN von der Erde her,und ihnen ein Gesetz gegeben, das übertreten sie nicht.
8du Feuer und Hagel, du Schnee und Nebel,ihr Seeungeheuer und alle Meeresfluten,
9ihr Berge und Hügel allesamt,du Sturmwind, der sein Gebot vollzieht;
10ihr Tiere alle, wilde und zahme,ihr Fruchtbäume und Zedern allzumal,
11ihr Könige der Erde und alle Völkerschaften,du Gewürm und ihr beschwingte Vögel,
12ihr Jünglinge mitsamt den Jungfrauen,ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,
13Sie alle sollen loben den Namen des HERRN,ihr Greise samt den Jungen!
14Er hat sein Volk aufs neue zu Ehren gebracht:denn sein Name allein ist erhaben; seine Hoheit✲ überragt die Erde und den Himmel.
ein Ruhm ist das für alle seine Frommen, für Israels Söhne✲, das Volk, das am nächsten ihm steht. Halleluja!
149 1Halleluja!
2Es freue sich Israel seines Schöpfers,Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Lobpreis in der Versammlung der FrommenA!
3Sie sollen seinen Namen preisen im Reigentanz,Zions Söhne sollen jubeln ob ihrem König!
4Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk;mit Pauken und Zithern ihm spielen!
5Frohlocken sollen die Frommen mit Stolz,er schmückt✲ die Gebeugten mit Sieg.A
6Lobeserhebungen Gottes im Mundsollen jauchzen auf ihren Lagern,
7um Rache zu vollziehn an den Heiden,und ein doppelschneidiges Schwert in der Hand:
8um ihre Könige mit Ketten zu bindenVergeltung an den Völkern,
9um das längst geschriebene Urteil an ihnen zu vollstrecken:und ihre Edlen mit eisernen Fesseln,
eine Ehre ist dies für alle seine Frommen! Halleluja!
150 1Halleluja! Lobt Gott in seinem (himmlischen) Heiligtum,
2Lobt ihn ob seinen Wundertaten,lobt ihn in✲ seiner starken FesteA!
3Lobt ihn mit Posaunenschall,lobt ihn nach seiner gewaltigen Größe!
4Lobt ihn mit Pauke und Reigentanz,lobt ihn mit Harfe und Zither!
5Lobt ihn mit hellklingenden Zimbeln,lobt ihn mit Saitenspiel und Flöte!
6Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!lobt ihn mit lautschallenden Zimbeln!